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Du befindest dich im Forum: Thema Liebe als Diskussionsgrundlage. Hier wird alles besprochen, was mit Liebe, Zwischenmenschlichem und Beziehungsanbahnung zu tun hat. Es soll hier um Grundsatzfragen gehen und nicht um persönliche Probleme! Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge. |
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31.05.2012, 01:11 | #81 | |||
abgemeldet
Themenstarter
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Zitat:
Ganz konkret befindem wir uns in einer Leistungsgesellschaft und da werden die Individuuen permanent bewertet. Das fängt schon in der Schule an. Das ist natürlich nicht der einzige Grund für Schüchternheit. Aber Schüchternheit monokausal dem Individuum oder den Genen anzulasten ist unseriös.
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31.05.2012, 17:44 | #82 | ||
Member
Registriert seit: 07/2010
Beiträge: 143
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Das ist doch nicht Dein Ernst!? Sonst legst Du doch auch immer so viel Wert auf die wissenschaftliche Fundierung Deiner Thesen. "Repression" bedeutet im politischen Sinne "Unterdrückung", und da sehe ich keineswegs Parallelen zur Notengebung in der (bundesdeutschen) Schule. Und Schüchternheit ist zum einen Veranlagung (also angeboren), die zum anderen in der Primärsozialisation verfestigt oder verstärkt werden kann. Primärsozialisation findet aber im engen familiären Rahmen statt und nicht in der "der Gesellschaft".
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31.05.2012, 18:39 | #83 | ||||
abgemeldet
Themenstarter
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Zitat:
Ohne gute Schüler gibt es keine schlechten. Es wird kein Schüler vor einer Klassenarbeit sagen 'Herr Lehrer, ich hab es nicht verstanden. Bitte sagen sie die Klassenarbeit ab und bringen sie es mir so lange bei bis ich es verstanden habe'. Das wäre doch die Aufgabe der Schule! Aber nein der Schüler wird sich sein versagen selbst zuschreiben. Das hat wiederum massive Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl. Will er sich hilfe während der Klassenarbeit bei seinen Mitschülern holen, was eine normale menschliche Regung wäre, wird das vom Lehrer unterbunden. Es werden also aktiv Leute aussortiert. Und die dürfen dann irgendwelche Scheissjobs machen. Das passiert mit Schülern aus Einkommensschwachen oder Bildungsfernen schichten. Und das es so bleibt ist gewollt. Die sollen unten bleiben. Wie absurd das ist wird auch daran deutlich das ich mir in meiner Freizeit nie vornehmen würde jetzt mal was über Sozialisationstheorien zu lernen aber das bitte in 3 Stunden! Es diktiert doch mein Interesse und meine Aufnahmefähigkeit die Zeit und nicht umgekehrt die Zeit mein Interesse. Zitat:
Geändert von Oneiric (31.05.2012 um 18:49 Uhr) |
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01.06.2012, 13:00 | #84 | ||||
Special Member
Registriert seit: 03/2011
Ort: Munich
Beiträge: 3.929
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Hey!
Zitat:
Okay, mit diesen Fragen kann man etwas anfangen. Das kann man sogar nachvollziehen. Aber anscheinend scheinst du die Schuld immer bei dir zu suchen, wenn dann das Gespräch nicht so läuft, wie du es dir erwartest. Warum eigentlich? Es kann doch auch sein, dass dein Gegenüber sich einfach viel weniger Gedanken macht, als du. Kann man übrigens sehr schön beobachten, wenn man mal darauf achtgibt, wie sich andere Menschen miteinander unterhalten. Da geht es doch oft um völlig banale Dinge - bei man nicht den Eindruck hat, dass die Gesprächspartner sich auch nur einen Moment darüber Gedanken machen, ob sie den anderen mit ihren Statements verletzen könnten. Im Gegenteil, da hört man manchmal Sachen, bei denen ich mir denken würde, das wär mir zu blöd, und das würde ich dann - wenn ich an diesem Gespräch beteiligt wäre - dem anderen auch sagen. Aber viele Leute sind da, denk ich, einfach oberflächlicher. Hauptsache, es wird sich überhaupt unterhalten, egal wie. Vielleicht wäre das ja auch mal ne gute Übung, sozusagen, einfach mal ohne Nachzudenken einfach etwas sagen? Du machst dir einfach zu viele Gedanken, wie du auf dein Gegenüber wirkst. Versuch es vielleicht auch einfach mal positiv zu sehen: Wenn der andere, trotz deiner Versuche, möglichst mitfühlend, vorsichtig (andere positive Eigenschaften, was auch immer zu sein) sich dir gegenüber abweisend verhält, dann liegt es nicht an dir, sondern an ihm. Zitat:
Aber, wenn man sich privat unterhält, sollte man sich schon bewusst sein, dass man, wenn man das, was du da oben postest, als Grundbedingung, die dem ganzen Gespräch quasi anhängt, anerkennt, dieser Bedingung auch zur Geltung verhilft - und das willst du doch eigentlich nicht. Also. Gruß
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01.06.2012, 16:44 | #85 | ||
Platin Member
Registriert seit: 11/2011
Ort: nicht in Spanien
Beiträge: 1.982
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Ich denke, es spricht nichts dagegen so zu sein wie man ist.
Allerdings sollte man zwei Dinge beachten: 1. Dass man andere so behandeln soll wie man selbst gerne behandelt werden würde. 2. Dass man auch andere Meinungen und Weltanschauungen neben der eigenen akzeptieren soll. Toleranz ist eine Haltung, die oft gepredigt und selten auch gelebt wird. Dass man dabei Gefahr läuft, auf Ablehung zu stoßen ist leider nicht zu vermeiden, da die große Masse nicht mit Andersartigen umgehen kann. Doch lass dir eines gesagt sein: es ist besser dir selbst treu zu bleiben und dabei möglicherweise Einzelkämpfer zu sein, als dich für andere zu verbiegen. Denn egal was passiert, der einzige Mensch dem du wirklich vertrauen kannst, das bist du selbst. Lass den Kopf nicht hängen.
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02.06.2012, 11:47 | #86 | |||
abgemeldet
Themenstarter
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Zitat:
Als Kind reflektiert man es evtl. weniger das man nicht alles was sie über einen sagen oder fordern auch tatsächlich mit einem selbst zu tun hat, und nicht mit der jeweiligen Stimmung des Gesprächspartners. Und dieses Mißtrauen sich zu öffnen hat sich evtl. auch bis in die Schule fortgesetzt und nochmal verstärkt. Das ist meine subjektive Erklärung. Generell stellt sich mir nun die Frage, wie ich mit meinen eigenen Gefühlen im Kontakt mit anderen umgehe und mit deren. Ich habe nämlich auch etwas Angst vor deren seelischen Ungrund. Aber diesen gilt es ja kennenzulernen wenn gewisse Dinge nicht nur oberflächlich (was nicht wertend gemeint ist) behandelt werden sollen. Also, aus echten Interesse und mit der Aussicht das ich mich bißchen verändere.
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02.06.2012, 21:14 | #87 | |||
Special Member
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Ort: Munich
Beiträge: 3.929
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Huhu!
Zitat:
Kann da nichts Schlechtes darin erkennen, wenn man eben etwas zurückhaltender ist, oder einem eben oberflächliche Gespräche nicht so liegen. Was soll das denn sein, der seelische Ungrund? Kapier ich nicht. Meinst du damit, dass man nie genau weiß, was im anderen genau vorgeht oder wie er so tickt? Das kann doch auch spannend sein. Manche Menschen lernt man eben erst wirklich zu schätzen, wenn man sich eben auch mal etwas tiefgründiger mit ihnen unterhalten hat. Würde mir an deiner Stelle versuchen, mir da weniger Gedanken zu machen. Wenn einem der andere komisch kommt, dann kann man sich doch auch einfach sagen, dass es eben an der Person liegt, und nicht an einem selbst. Schönen Abend noch.
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