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Du befindest dich im Forum: Thema Liebe als Diskussionsgrundlage. Hier wird alles besprochen, was mit Liebe, Zwischenmenschlichem und Beziehungsanbahnung zu tun hat. Es soll hier um Grundsatzfragen gehen und nicht um persönliche Probleme! Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge.

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Alt 21.06.2014, 07:26   #1
Rai249
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An alle Dauersingles: Lest!

Liebe Dauersingles und liebe Helfer,

Ich war früher EInsamerKrieger, den Nick hätte ich auch immer noch, aber es gibt grade technischen schwierigkeiten die erst behoben werden müssen (nehme ich an, Mods sind verständigt).

Ich möchte hier diesmal kein Problem von mir erzählen, sondern andern Dauersingles wirklich mit Erkenntnissen helfen, die mir persönlich extrem geholfen haben. Ich hab meine Zeit in den letzten knapp 2 Jahren sinnvoller genutzt als weiter Jammerthreads im LT zu eröffnen. Ich möchte euch meine Theorie vorstellen:

Zunächst mal eine kurze Unterscheidung:
Meiner Meinung nach gibt es zwei Arten von männlichen Dauersingles:
Die extrem-schüchternen, die vielleicht optisch wirklich zu kämpfen haben, und die sich wirklich nur EINE Frau wünschen, mit der sie ihr leben teilen können.

Auf diese Menschen warten wunderbare Frauen, geht raus und sucht sie euch, sie warten auf euch!

Und dann gibt es die zweite gruppe, das sind die perfiden, wie einst ich einer war...ich schäme mich wirklich.

Ich nenne sie, die Malig-narzisstischen Dauersingles.
Hierbei geht es nicht darum EINE passende (!) Frau zu finden.
Dieser Dauersingle wünscht sich folgendes Szenario: Ein Raum gefüllt mit 10 Frauen und Brad Pitt, George Clooney, Christiano Ronaldo, Justin Bieber und was weiss ich noch ein paar andere "Traummänner".
Der malig-narzisstische Dauersingle betritt diesen Raum und alle Frauen strömen zu ihm und lassen die oben genannten Herren eiskalt stehen, Weil ER ja jetzt da ist.

So einer war ich, und ich danke gott davon geheilt zu sein, denn das hat mit liebe NICHTS zutun.
Hier geht es um einen riesigen Minderwertigkeitskomplex, der sich in dem Wunsch ausdrückt, andere gott-ähnlich zu überwältigen.
Es ist der Traum eines Kindes, der realistisch gesehen niemals wahr werden kann!

Jetzt werden einige einwenden: Doch, wenn er genauso viel erfolg hätte wie diese Traummänner!
Und selbst dann werden nicht ALLE frauen zu ihm kommen. Die Frauen, die auf Sportler stehen, werden Christiano nehmen, Frauen die auf graue Haare stehen werden clooney nehmen.
Eine Frau, die auf grauhaarige Sportler steht, wird sich entscheiden müssen: Christiano oder George? Oder keinen von beiden?
Sie kann nicht alles haben, und einer der beiden wird leer ausgehen, trotz seiner vermeintlichen Stellung als Traum aller Frauen.
Er ist also auch nur "der traum aller frauen minus eine, mindestens minus eine"
Also ist er nicht mehr der Traum aller frauen...
Wie soll der Mann aussehen, der ALLEN überlegen ist?
Es gibt ihn nicht. Es sei denn man ist religiös, dann heisst er Gott...
Tragischerweise ist Gott kein anerkannter Ausbildungsberuf.
Aber zurück zu der zweiten gruppe der Dauersingles, euch bleibt nur eine möglichkeit für euch: Eure kindlichen Träume einer Realitätsprüfung zu unterziehen und anzupassen.
Jetzt sage ich euch aber auch: Männer, die bei Frauen gut ankommen, sind in vielen Fällen genauso kindlich schwach wie ihr. Aber sie haben möglichkeiten zur (falschen) Kompensation gefunden.

Ich will ein Beispiel geben:
Der Mainstream-Macho der immer die richtig geilen Schnecken bekommt (Ob er nun im blauen Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln daher kommt oder noch als, sagen wir mal, HipHopper) Zunächst mal kann ich euch sagen, die Hülle der geilen Schnecke hält im innern selten was sie verspricht, wenn sie sich so einem "Mann" (Kind) anhängen.
Aber zurück zu diesen Männern: Sie fahren entweder ein getuntes Auto (egal in welchem ausmaß, ich werte schon verunstaltete Frontscheinwerfer als tuning) oder eine Premiummarke, oder beides miteinander verbunden. Beim Fahren sind sie möglichst laut.
Wenn sie ihre "Freunde" auf der Straße sehen, machen sie einen riesen Begrüßungsterz, damit auch bloss jeder in der Umgebung mitbekommt, dass sie da sind Das geschieht in der regel über ein besonders lautes einschlagen der hände, was keinen sinn haben kann, ausser den oben beschriebenen.

Wenn das nicht so wäre, würde man sich ruhig die hand reichen, anstatt dermaßen einzuschlagen das die Umwelt es nicht ignorieren kann
"Diggaaaaaaaaaa, was geeeeehtn du stricher"
Ihr wisst alle was ich meine.

Überhaupt zieht sich 'laut sein' wie ein roter Faden durch deren Leben. Laut sein, auffallen, andere überwältigen (Überwältigung ist nichts gutes, es schüchtert andere ein, was auch letztlich das ziel ist).
Bevor sich jetzt hier vertreter dieser Gattung brüskieren: Es mag da noch andere Momente geben, aber die überwältigende Aufmerksamkeit der gesamten Umwelt ist in diesem Moment haupttriebfeder.
Es ist außerdem nur eine Analyse der Struktur. Aus der Sicht des Einzelnen spielen da psychische Faktoren eine Rolle, die dafür sorgen, das dieses Verhalten ein Gefühl von Lust erzeugt. (Ganz zentral ist dies!)
Was Lust erzeugt, muss wiederholt werden...das ist leider Menschlich.
Insofern kann man sich darüber aufregen, ändern können wird man es nicht. Ich lache mittlerweile mehr über diese pseudo-männliche-Stärke anstatt wie früher, Neid zu empfinden, oder anders gesagt: Ich bin weit schwerer zu überwältigen als früher. Und das ist auch der Unterschied zwischen den Dauersingles und eben diesen Typen, die Frauen kriegen, die meistens auch noch sehr sehr sexy sind.

Die Dauersingles haben panische Angst davor aufmerksamkeit zu erregen, die andern lieben es aufmerksamkeit zu erregen. Beides ist nicht unbedingt lobenswert, man sollte ein mittelmaß finden.

Und hier kommt das Selbstbewusstsein ins Spiel: Ein wirklich selbstbewusster mann wird sich nicht verstecken, aber er wird auch nicht über gebühr aufmerksamkeit erregen, weil er weiss, dass andere sich überwältigt fühlen. Und ein selbstbewusster Mann wird nicht den Wunsch haben andere zu überwältigen, weil er selbst nicht überwältigt werden will. Aber zum Selbstbewusstsein gleich mehr.
In jeder zweiten Antwort lese ich Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein. Über das Selbstvertrauen verliere ich kein Wort, ausser das man es vielleicht auch mit Mut und Angstfrei-sein verständlicher übersetzen könnte.

Aber zum Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein:
Ich gebe wieder folgendes Beispiel:

Ein Ur-Einwohner aus dem Dschungel kommt nach New york. Er findet sich nicht zurecht (logischerweise).
Dann kommt ein netter helfer, der dem Ur-Einwohner rät
"Du brauchst das was alle hier haben, um gut zurecht zu kommen, nämlich erst mal ein Auto"
Was wird der Ur-Einwohner sagen? "Ja, am besten einen bmw" -> wohl kaum.
Er weiss nicht mal was ein Auto ist, da stellt sich die frage nach einer marke gar nicht erst.
Er wird mit sicherheit sagen "What the hell ist ein auto??? und wozu brauche ich es? ich bin bisher gut ohne auto zurechtgekommen" Möglicherweise macht ihm ein Auto sogar sehr viel angst, weil es eine Freiheit bedeutet, die er vorher nicht hatte, die aber sehr wohl angst machen kann.
Übertragen auf die Dauersingles: Woher sollen sie wissen was selbstwertgefühl ist? da es ein gefühl ist, muss man es erst erleben.

Andererseits, Selbstbewusstsein wird hier verkauft wie warme Semmeln. (Zur besseren Übersicht mache ich weiter in Post 2)

Geändert von Rai249 (21.06.2014 um 07:30 Uhr)
Rai249 ist offline  
Alt 21.06.2014, 07:26 #00
Administrator
Hallo Rai249, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 21.06.2014, 07:29   #2
Rai249
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Beiträge: 896
Wenn hier Männern geraten wird, dass sie:
- Sport machen sollen
- sich 'Gut' (männlich-mainstream-attraktiv) anziehen sollen
- Gut riechen sollen (Parfum kaufen, Deo kaufen, hier wirds schon kritisch, wenn man geld für die ganzen Selbst-Dinger braucht)
- Mit Kollegen feiern gehen sollen
- usw usf

Das ist alles nicht verwerflich und durchaus sinnvoll, aber es führt nicht zum Selbstbewusstsein (und zum Selbstwertgefühl schon mal gar nicht!)
Ihr empfiehlt, über Leistung zu Selbstbewusstsein zu gelangen, damit sie Frauen bekommen.

Sie werden mit großer sicherheit, wenn sie diese tipps anständig befolgen, eine oder gar mehrere Frauen finden.
Nach der Logik 'Ein Mann, der selbstbewusst ist, kommt gut bei Frauen ist" würde es bedeuten, dass man sagen kann:
"Ein Mann, der gut bei Frauen ankommt, ist selbstbewusst"

Das ist eine Gleichung die der Realität nicht standhält, also ist es keine gleichund. Ergo ist Selbstbewusstsein nicht DER bestimmende Faktor.
Was hier als wichtig verkauft wird, ist ein Teil von Selbstbewusstsein, nämlich sich der eigenen Stärken bewusst zu sein, aber nicht der eigenen Schwächen.
Da sehe ich ein ganz gefährliches Potenzial. Wenn die Stärke zu Erfolg führt, ohne gelernt haben auch seine spezifischen schwächen zu akzeptieren, dann wird daraus ein Stärke-Kult, der für den Schwächeren kein Verständnis mehr hat. Und in diesem Moment ist der vermeintlich starke vom totalen Bewusstsein seiner selbst weiter entfernt als je zuvor.

Wir können also festhalten, dass es keine in sich widerspruchsfreie Definition von Selbstbewusstsein gibt, die man zur Partnerfindung verwenden könnte. Es gibt so unfassbar viele Männer, die sich ihrer Schwäche nicht bewusst sind, und grade deshalb eine Partnerin finden. Dies findet man extrem häufig in jüngeren jahren, sagen wir mal bis mitte/ende 20.
In dem fall finden sich Mann und Frau hier kollusiv. Das bedeutet der Mann bietet eine Illusion seiner Selbst an, die aus der Übertreibung der eigenen Stärken und der Leugnung der Schwächen besteht. Und dieser Illusion können junge Frauen oft schwer widerstehen.

Ihr könnt so handeln, dann bekommt ihr auch solche Frauen, das garantiere ich euch. Aber seid gewarnt meine Brüder, der Preis, Realität gegen Illusion zu tauschen ist für euer weiteres Leben so unermesslich hoch, das ihr es euch in euren kühnsten Träumen nicht vorstellen wollt...
Noch ein paar weitere Überlegungen, wie man auf Basis von Leistung Selbstbewusstsein erwerben kann: Gar nicht
Selbstbewusstsein ist ein individuell-transzendentaler Gedankenzustand der angstfreiheit und entspannung. Glaubt ihr ernsthaft, etwas so kostbares könne man sich mit Leistung verdienen, es gar kaufen?
"Tue das und dies um Selbstbewusstsein zu bekommen"

Diese Aussage folgt im Prinzip nur einer trivialen Erkenntnis, nämlich der, das Leistung auf einem Gebiet, zu Erfolg auf einem Gebiet führt. Leistung ist ein Produkt aus Arbeit und Zeit. Wer viel Arbeit und Zeit in sein Äußeres und sein soziales Leben investiert, wird logischerweise mehr Erfolg bei Frauen haben. Wie viel mehr ist egal, aber in jedem fall: Mehr als zum Zeitpunkt vor der Leistung.

Das Gebiet ist dabei egal. Hierbei geht es um Frauen. Man könnte auch einem Physiker, der den Nobelpreis gewinnen will, zu mehr Leistung raten, was die wahrscheinlichkeit zum Gewinn desselben erhöhen wird, wenn auch nicht sichern.

Ich finde diese Erkenntnis so lächerlich trivial, das ich fast darüber lachen musste, als ich sie hatte. Letztlich funktioniert die triviale Formel "Bringe die und die Leistung, mach das und das, dann gewinnste Selbstbewusstsein" nicht. Es wird sicher immer nur um eine Erweiterung des Bewusstseins handeln, dass man in dem Bereich, in dem man was leistet, erfolg haben kann.

Viel wichtiger in meinem Augen ist ein Selbstwertgefühl, das auf unverlierbarem basiert. Ein Selbstwertgefühl das auf unverlierbarem basiert könnte man auch einfach Freiheit nennen.
Ein einfaches Beispiel: Der Mann, der in seinem Job, seinem Auto, seinem Haus, seinem Urlaub und seiner Frau eine Steigerung seines Selbstwertes sieht, ist ein Unfreier, ein höchst Abhängiger von DIngen, die man mit Geld kaufen kann. Insofern sollte jeder danach streben, sein Selbstwertgefühl auf unverlierbaren Dingen und Werten aufzubauen.

Denn in dem Moment wo ihr Angst habt, etwas materielles zu verlieren, habt ihr schon das wichtigste im Leben verloren: Eure Freiheit. Denn realistisch gesehen gibt es im Leben nichts zu verlieren.

So liebe Leute, ich glaube das war jetzt mal genug, hab die ganze Nacht daran geschrieben und ich will ja auch, dass es gelesen wird, und deshalb will ich das ganze jetzt hier nicht zu einem Roman werden lassen.

Für die Interessierten und Zweifler unter uns, möchte ich natürlich die Literatur, auf der diese Theorie basiert, nicht vorenthalten. Ich nenne hier nur die Autoren und die zentralen Themen der Bücher auf die ich mich stütze, weil ich grade nicht weiss, ob das Anpreisen von bestimmten Büchern hier im Forum überhaupt erlaubt ist:
Alfred Adler (Gemeinschaftsgefühl, Gottähnlichkeitsstreben, Minderwertigkeit) Michel Foucault (Wissen und Macht i. V. mit Sexualität)
Jacques Lacan (Selbstbewusstsein, Ich-Ideal, Ideal-Ich, Spiegelstadium)
Sigmund Freud (Sexualität, Verdrängung, Unbewusstes)
Niklas Luhmann (Die Funktion von gesellschaftlichen Systemen)
H. J. Maaz (Narzissmus, Gesellschaftliche Fehlentwicklungen aufgrund psychischer Vorgänge)
Horst-Eberhard RIchter (Männlichkeit im historischen Kontext)

Wer sich tiefergehend über die Literatur mit mir austauschen möchte kann das gerne tun.

Ansonsten hoffe ich das einige hier positive Anknüpfungspunkte für die Hilfesuchenden schaffen konnte und freue mich auf eine rege diskussion!
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Geändert von Rai249 (21.06.2014 um 07:35 Uhr)
Rai249 ist offline  
Alt 21.06.2014, 07:46   #3
Oneiric
abgemeldet
Deine Theorie basiert leider auf Humbug.
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Oneiric ist offline  
Alt 21.06.2014, 07:52   #4
Rai249
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Zitat:
Zitat von Oneiric Beitrag anzeigen
Deine Theorie basiert leider auf Humbug.
Und diese Aussage basiert einzig und allein darauf das ich mir die Mühe gemacht habe, Literatur anzugeben. Und als du den Namen Freud gelesen hast, war es für dich bereits Humbug. Ich kann dir sagen...von all den Typen würde ich freud noch als den unwichtigsten bezeichnen, der am weitesten daneben lag, aber dennoch gewisse momente schon ganz gut gedeutet hat.

Ich empfehle dir hierzu das Buch: Kontroversen zwischen Sigmund Freud und Alfred Adler
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Rai249 ist offline  
Alt 21.06.2014, 07:55   #5
Oneiric
abgemeldet
Zitat:
Zitat von Rai249 Beitrag anzeigen
Und diese Aussage basiert einzig und allein darauf das ich mir die Mühe gemacht habe, Literatur anzugeben. Und als du den Namen Freud gelesen hast, war es für dich bereits Humbug.
Die anderen sind auch nicht besser.
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Oneiric ist offline  
Alt 21.06.2014, 08:07   #6
Rai249
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Zitat:
Zitat von Oneiric Beitrag anzeigen
Die anderen sind auch nicht besser.
Das Fundament meiner Theorie ist laut dir humbug.

Du nennst nicht einmal DEIN Fundament, auf dem du qualifiziert bist, es als humbug abzutun.
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Rai249 ist offline  
Alt 21.06.2014, 08:11   #7
Oneiric
abgemeldet
Zitat:
Zitat von Rai249 Beitrag anzeigen
Das Fundament meiner Theorie ist laut dir humbug.

Du nennst nicht einmal DEIN Fundament, auf dem du qualifiziert bist, es als humbug abzutun.
Behaviorismus
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Oneiric ist offline  
Alt 21.06.2014, 08:16   #8
leonora
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Hallo Krieger

schön, von dir zu lesen. Ich finde dene Ideen sehr spannend.

Du verwendest die Begriffe Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl mal synonym, mal konkurrierend.

Selbstbewusstsein beinhaltet, dass man sich seiner Stärken und Schwächen, der eigenen inneren Dynmiken und auch der eigenen "Macken", die man im Lafe der Zeit erworben hat bewusst ist.

Das ist die Ausgangsbasis, um so etwas wie Selbstwertgefühl entwickeln zu können (so man dieses nicht von Kind an mitbekommen hat, weil die Eltern oder andere wichtige Erwachsene das einem vermitteln konnten) .

Du beschreibst völlig richtig, dass ein Selbstwertgefühl, dass sich an äußerlichen Gütern bzw. Leistungen hängt, in dem Moment zusammenbricht, wo diese nicht mehr da sind bzw. diese LEistungen nicht mehr erbracht werden können.

Gerade was Selbstwertgefühl aus Leistung angeht, da finden sich zu hauf die tragischen Schicksale, in denen alte oder kranke Menschen sagen "früher war ich zu etwas nutze, aber heute bin ich nichts mehr wert)

Dies liegt jedoch daran, dass die "Leistungen" die sie erbracht haben, von außen als solche definiert wurden und diese Außendefinition unhinterfragt übernommen wurde (genau wie die Definition ber den Wert bestimmter "Güter" - mein Haus mein Boot, meine Frau usw.)

M.E. erwächst echtes Selbstwertgefühl jedoch aus "Leistungen", die man für sich selbst erbracht hat.

Beispiel: Jemand mag ja beruflich super erfolgreich sein, hat aber Angst vor Alter und Tod. Er macht sich das bewusst (Selbstbewusstsein) und arbeitet daran, diese Gefühle und Ängste nicht mehr zu verdrängen, sondern beschäftigt sich damit, nähert sich dem Thema an, beginnt ehrenamtlich in einem Altenheim oder Hospiz zu arbeiten, nimmt an Supervisonen teil - und stellt eines Tages fest "Dies hat seinen Schrecken für mich verloren, es gehört für mich jetzt zum Leben dazu, ich kann damit umgehen, auch wenn ein Rest Unbehagen und Angs sicher bleiben werden.

Hier hat jemand ein echte Leistung erbracht, und diese wird in das, was ein echtes Selbstwertgefühl ausmacht, eingebaut.

So jemand wird sich nicht verteidigen, wenn jetzt andere sagen "Du bist doch blöd, wieso beschäftigst du dich damit es gibt doch viel "Besseres" zu tun, das mehr Spaß macht, das mehr Geld bringt

es wird ihm aum möglich sein, die Freude, die er in diesem Prozess gewonnen hat an senier Tätigkeit und der einhergehenden inneren Entwicklung zu vermitteln, außer bei Menschen, die solche inneren Prozesse kennen.

Insofern KANN auch Sport oder Ausgehen oder ein Kochkurs oder was auch immer das Selbstwertgefühl steigern, WENN es auf der Basis eines reflektierenden, auswertenden Selbstbewusstseins geschieht, dass jetzt nicht der Mainstream-Bedeutung von "cool" und nicht den Leistingsdefinitionen von außen folgt.
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leonora ist offline  
Alt 21.06.2014, 08:32   #9
Rai249
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Zitat von Oneiric Beitrag anzeigen
Behaviorismus
Das wiederum betrachte ich als schlicht unmöglich.

Gut, das du das wort fundament gebraucht hast, daran kann ich dir meine Aufassung dazu schildern:

Während die Philosophie bis zum 18ten Jahrhundert die dominierende Schule der Gesellschaft war, ist heute, und daraus hat sich der Behaviorismus entwickelt, eine hochtechnisierte, die die Mathematik zur Mutterwissenschaft erhoben hat. Die Kinder sind entsprechend Logik, Physik, etc.

Du wirst in der neuen Literatur also feststellen, dass soziale und psychologische Probleme in diese Sprache übersetzt werden.

Zurück zum Fundament: Im Handwerk, also eine physikalisch-mathematisch eindeutige Tätigkeit, gilt logischerweise der Grundsatz: Wenn das Fundament nicht stimmt, bricht das Haus zusammen.

Meiner Meinung nach ist dies auf sozialwissenschaft und psychologie nicht anzuwenden. Denn hier kann man aus zwei Erkenntnissen, die ursprünglich als Humbug abgetan werden, eventuell (fallabhängig) eine neue Erkenntnis synthesiert werden. Diese kann eine sehr gute neue Realitätsbeschreibung sein, während das Fundament, also 2 Thesen für sich alleine, Humbug waren. Synthetisieren heisst in dem fall widersprüche auflösen.

Aber gut, du scheinst ein Freund der Logik zu sein.

Dann müsste dich meine Aussage interessieren, dass selbstbewusstsein und erfolg bei frauen keine gleichung sind. Hier argumentiere ich nur logisch (eben weil sich hier die Logik anbietet um aufzuzeigen, dass es ohne ein weiteres Element unlogisch ist)

Wie siehst du das?
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Rai249 ist offline  
Alt 21.06.2014, 08:48   #10
Rai249
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Zitat:
Zitat von leonora Beitrag anzeigen


Beispiel: Jemand mag ja beruflich super erfolgreich sein, hat aber Angst vor Alter und Tod. Er macht sich das bewusst (Selbstbewusstsein) und arbeitet daran, diese Gefühle und Ängste nicht mehr zu verdrängen, sondern beschäftigt sich damit, nähert sich dem Thema an, beginnt ehrenamtlich in einem Altenheim oder Hospiz zu arbeiten, nimmt an Supervisonen teil - und stellt eines Tages fest "Dies hat seinen Schrecken für mich verloren, es gehört für mich jetzt zum Leben dazu, ich kann damit umgehen, auch wenn ein Rest Unbehagen und Angs sicher bleiben werden.

Hier hat jemand ein echte Leistung erbracht, und diese wird in das, was ein echtes Selbstwertgefühl ausmacht, eingebaut.

So jemand wird sich nicht verteidigen, wenn jetzt andere sagen "Du bist doch blöd, wieso beschäftigst du dich damit es gibt doch viel "Besseres" zu tun, das mehr Spaß macht, das mehr Geld bringt

es wird ihm aum möglich sein, die Freude, die er in diesem Prozess gewonnen hat an senier Tätigkeit und der einhergehenden inneren Entwicklung zu vermitteln, außer bei Menschen, die solche inneren Prozesse kennen.

Insofern KANN auch Sport oder Ausgehen oder ein Kochkurs oder was auch immer das Selbstwertgefühl steigern, WENN es auf der Basis eines reflektierenden, auswertenden Selbstbewusstseins geschieht, dass jetzt nicht der Mainstream-Bedeutung von "cool" und nicht den Leistingsdefinitionen von außen folgt.
An sich ist das völlig richtig und stimmig.
Aber meine Theorie bezieht sich ja auf das Dauersingle-Problem und deren Selbstwertstörungen, deswegen muss man es auf dieses Problem hin betrachten. Alter und Tod kann auch ängstigen, ist aber eine ganz andere Baustelle als Frauen meiner Meinung nach...
Du beschreibst dagegen einen (beruflich erfolgreichen) Mann, der seine Ängst kennt, und dagegen arbeitet.
Das ist ja bei den Dauersingles oft nicht der Fall.
Einen wirklich beruflich erfolgreichen Dauersingle gibt es zwar (Peter Altmaier, Kanzleramtschef), aber beruflicher Erfolg bedingt zumindest dass von mir bezeichnete Teilbewusstsein von Stärken ODER eine ausgeprägte Tendenz durch Loyalität nach oben zukommen.
Ersteres fehlt den Dauersingles ja, weshalb auch beruflicher Erfolg bei ihnen eine Seltenheit ist.

Wenn Sie das beruflich erfolgreich wären, dann wären sie längst in der von mir beschriebenen Kompensationsspirale gefangen...
Oder glaubst du, ein beruflich erfolgreicher dauersingle wird sich hierher wenden?
Ich denke eher er wird sein Geld in materiellen Dingen anlegen, und dann an frauen kommen, denen das wichtig ist. Insofern hat er ja zumindest an der oberfläche kein problem mehr.
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Rai249 ist offline  
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