Lovetalk.de

Zurück   Lovetalk.de > >
Alle Foren als gelesen markieren

Du befindest dich im Forum: Thema Liebe als Diskussionsgrundlage. Hier wird alles besprochen, was mit Liebe, Zwischenmenschlichem und Beziehungsanbahnung zu tun hat. Es soll hier um Grundsatzfragen gehen und nicht um persönliche Probleme! Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge.

Antwort
 
Themen-Optionen
Alt 14.11.2014, 19:43   #21
leonora
special
 
Registriert seit: 12/2009
Ort: im Leben
Beiträge: 15.939
Was ist denn etwas "Ganzes"?

Doch nur das, was für einen selbst UND den Partner als "Ganz" anfühlt.

Bei den einen ist das eben Ehepapier, Haus, Kinder, bei den anderen Ehepapier und gemeinsame Swingerclubbesuche oder was auch immer Menschen für sich in ihrem Leben wünschen und umsetzen, wenn sie den PASSENDEN Partner gefunden haben (es gibt ja welche, die fahren mit dem Rad einemal um die Welt).
DIE sagen dann, dass sie glücklich sind, unabhängig davon, wie sie ihr Glück jetzt definieren und gemeinsam ausgestalten und ob es den allgemeinen Normen entspricht oder nicht.
Beitragsmeldung
Dieser Beitrag verstößt gegen die Forenregeln? Hier melden.
leonora ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.11.2014, 22:52   #22
DerEinsameHase
Member
 
Registriert seit: 01/2014
Ort: Norddeutschland
Beiträge: 196
Zitat:
Zitat von gabimaus
Dann wäre ich aber eher dafür, lieber ohne Beziehung glücklich zu sein - ich mag in dem Punkt keine ''halben Sachen''.

Ich bin schließlich auch nicht ''halb'' - ich bin die ganze Gabi - mich gibt es nicht als ''Hälfte''.

Und meinen Mann will ich auch nicht als Hälfte, sondern den ganzen Mann.

Der Meinung bin ich auch. Entweder ganz oder gar nicht. Solche Halbbeziehungen oder Freundschaft Plus oder wie sich das ganze Zeug schimpft, empfinde ich als nicht richtig und ist eine Perversion in meinen Augen. Besonders dann, wenn beide Partner sich nicht sicher sind, was sie sind.

Während ich z.B. bei meinem ehemaligen Partner die Große Liebe gesehen habe, sah er mich nur als kurzweiligen Zeitvertreib an, das war für ihn definitiv eher eine "Freundschaft Plus" als eine Beziehung. Als mir dies klar wurde (auch mit seinen Worten "Ich bin nicht verliebt."), habe ich sofort den Schlussstrich gezogen. Im Nachhinein finde ich es richtig eklig, etwas mit dem Kerl gehabt zu haben, da es nicht real war.

Aber ich kann verstehen, dass sich viele Leute nicht binden wollen und nur auf schnellen Spaß aus sind, heutzutage ist das Wort ja quasi gegenstandslos. Das sind dann aber genau die Leute, mit denen ich nichts zu tun haben möchte.

Zitat:
Ich persönlich bin etwas zwiegespalten. Einerseits finde ich, dass nichts dagegen spricht, wenn beide so das bekommen, was sie wollen und was ihnen gut tut (also Freiheit und Geborgenheit). Gerade in der heutigen Zeit, wo immer weniger Menschen sich festlegen wollen, aber gleichzeitig natürlich das Bedürfnis nach Nähe haben, ist diese Form der Beziehung ja eigentlich perfekt. Andererseits ist da vermutlich Frust und Gefühlschaos vorprogrammiert, da die Grenzen zur Beziehung sehr verschwimmen und sich so im Laufe der Zeit vielleicht eher Gefühle entwickeln, als bei einer klaren Abgrenzung.
Nett gesagt, im Grunde stimme ich hier zu. Ich verstehe auch nicht, wie man da überhaupt eine Grenze ziehen kann. Ich könnte niemals Sex mit jemandem haben, der mich nur als halben Partner ansieht. Derjenige ist weder ein normaler Freund, noch ein Partner.
Und ich sag nur: zu viel Freiheit schadet dem Menschen. Wer so etwas wie Sex haben will, der muss auch mit den Verpflichtungen klarkommen. Wer Spaß haben will, muss auch was dafür tun.
Beitragsmeldung
Dieser Beitrag verstößt gegen die Forenregeln? Hier melden.
DerEinsameHase ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.11.2014, 23:04   #23
HelftMir
Special Member
 
Registriert seit: 03/2008
Beiträge: 7.190
Jedem Tierchen sein Plaisierchen!

Ich persönlich finde es irgendwie unreif, wenn man jemanden nur lieben kann, wenn man ihn auf Abstand hält.
Es zeugt auch nicht gerade von gegenseitigem Vertrauen, wenn man Konto und Wohnsitz nicht teilen will.
Und mit Kindern sind getrennte Wohnungen einfach nur unpraktisch.

Klar, Liebe ohne Alltag ist ein schöner Luxus! Aber eigentlich will ich mit meinem Mann zusammenleben, weil ich ihn liebe. Aus diesem Grund fürchte ich mich auch nicht vor Abhängigkeiten.
Was wir gemeinsam geschafft haben, könnte keiner von uns für sich allein schaffen. Die große Wohnung können wir uns nur gemeinsam leisten, unsere Kinder können wir nur gemeinsam haben. Die Liebe zu den Kindern ist auch etwas, was uns verbindet, weil wir beide das Gleiche fühlen und dies mit sonst niemandem teilen können.
Es geht nicht immer nur darum, daß der Sex aufregend bleibt. Liebe wächst auch dadurch, daß man einander kennt. Und kennen lernt man sich immernoch am besten, wenn man miteinander lebt.

Wenn man einander liebt, OBWOHL man sich bis ins Letzte kennt, dann liebt man sich wirklich. So ist meine Meinung.
Beitragsmeldung
Dieser Beitrag verstößt gegen die Forenregeln? Hier melden.
HelftMir ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.11.2014, 23:06   #24
Giorgie Indigo
Platin Member
 
Registriert seit: 05/2013
Ort: RLP
Beiträge: 1.885
Eine Halbbeziehung ist für mich dadurch gekennzeichnet, dass man weniger Zugeständnisse macht, als man es bei einem Partner tun würde, den man selbst als "den/die Richtige(n)" empfindet. Ich würde beispielsweise nie jemandem, der mich nicht wirklich berührt, Treue versprechen. Dem "Richtigen" sehr wohl.

Menschen, die überhaupt kein Interesse an Hausbau, Kindern etc. haben, können natürlich genauso "ganze" und "halbe" Beziehungen führen wie Menschen, die ein klassisches Lebensmodell bevorzugen.

Ob es sich um eine "ganze" oder "halbe" Beziehung handelt, würde ich nicht am Vorhandensein oder Nicht-Vorhandensein von gemeinsamem Besitz etc. festmachen. Das entscheidende Kriterium ist m.M.n., ob man den Partner als den Menschen ansieht, mit dem man wirklich sein Leben verbringen will - wie auch immer dieses gemeinsame Leben dann aussehen soll. Ob man sich ganz auf die Person an seiner Seite einlässt; innerlich "ja" sagt zu diesem Menschen, oder weitersucht nach etwas Anderem.

Man kann "ja" sagen zu jemandem und somit eine "ganze" Beziehung führen (nach meiner Definition), ohne zu heiraten oder zusammenzuziehen. Nämlich dann, wenn man generell mit niemandem zusammenziehen und niemanden heiraten würde. Würde man aber jemanden, den man noch toller, heißer, verständnisvoller, klüger....whatever ...findet; für den man stärkere Gefühle hat, sehr wohl gern heiraten und mit demjenigen zusammenziehen - dann heißt das, dass man zum aktuellen Partner eben nicht wirklich ja sagt; man weniger als das persönliche Optimum in die Beziehung investiert. Genau das ist für mich dann eine Halbbeziehung.

Nur wird diese innere Haltung zur Beziehung nicht immer offen kommuniziert. Sonst gäbe es wohl nicht so oft diese Geschichten, wo eine Frau jahrelang auf Heiratsantrag und Bereitschaft zu Familienplanung wartet - um dann irgendwann für eine Andere verlassen zu werden, mit der all diese Pläne flugs verwirklicht werden. Sonst würde man hier nicht so oft lesen: "Hilfe, mein(e) Freund(in) ist auf Singleseiten angemeldet!"

Wer ehrlicherweise von Anfang an klarstellen will, dass das Gegenüber eher eine Übergangslösung ist, der sagt halt gar nicht erst: "Wir sind zusammen", sondern nennt das ganze Freundschaft +, Halbbeziehung, Mingledingsbums...

Ich denke, die meisten "Mingles" würden grundsätzlich gern auch eine feste (ganze) Beziehung führen, aber halt nicht mit der Person, die gerade an ihrer Seite ist. "Ich will gerade keine Beziehung" heißt wohl i.d.R. eher: "Tut mir leid, für DICH würde ich die Pflichten und Einschränkungen einer festen Beziehung nicht auf mich nehmen, aber bis ich meinen Wunschpartner finde, können wir gern ein bisschen unverbindlichen Spaß haben."
Beitragsmeldung
Dieser Beitrag verstößt gegen die Forenregeln? Hier melden.

Geändert von Giorgie Indigo (15.11.2014 um 00:53 Uhr)
Giorgie Indigo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.11.2014, 23:39   #25
Orlando.
Galaxie-Reisender
 
Registriert seit: 01/2012
Ort: Galaxie: Milchstrasse, äusserer Spiralarm, (-)26.000LY-GC
Beiträge: 6.883
Zitat:
Zitat von Giorgie Indigo Beitrag anzeigen
Eine Halbbeziehung ist für mich dadurch gekennzeichnet, dass man weniger Zugeständnisse macht, als man es bei einem Partner tun würde, den man selbst als "den/die Richtige(n)" empfindet. Ich würde beispielsweise nie jemandem, der mich nicht wirklich berührt, Treue versprechen. Dem "Richtigen" sehr wohl.

Menschen, die überhaupt kein Interesse an Hausbau, Kindern etc. haben, können natürlich genauso "ganze" und "halbe" Beziehungen führen wie Menschen, die ein klassisches Lebensmodell bevorzugen.

Ob es sich um eine "ganze" oder "halbe" Beziehung handelt, würde ich nicht am Vorhandensein oder Nicht-Vorhandensein von gemeinsamem Besitz etc. festmachen. Das entscheidende Kriterium ist m.M.n., ob man den Partner als den Menschen ansieht, mit dem man wirklich sein Leben verbringen will - wie auch immer dieses gemeinsame Leben dann aussehen soll. Ob man sich ganz auf die Person an seiner Seite einlässt; innerlich "ja" sagt zu diesem Menschen, oder weitersucht nach etwas Anderem.

Man kann "ja" sagen zu jemandem und somit eine "ganze" Beziehung führen (nach meiner Definition), ohne zu heiraten oder zusammenzuziehen. Nämlich dann, wenn man generell mit niemandem zusammenziehen und niemanden heiraten würde. Würde man aber jemanden, den man noch toller, heißer, verständnisvoller, klüger....whatever ...findet; für den man stärkere Gefühle hat, sehr wohl gern heiraten und mit demjenigen zusammenziehen - dann heißt das, dass man zum aktuellen Partner eben nicht wirklich ja sagt; man weniger als das persönliche Optimum in die Beziehung investiert. Genau das ist für mich dann eine Halbbeziehung.

Nur wird diese innere Haltung zur Beziehung nicht immer offen kommuniziert. Sonst gäbe es wohl nicht so oft diese Geschichten, wo eine Frau jahrelang auf Heiratsantrag und Bereitschaft zu Familienplanung wartet - um dann irgendwann für eine Andere verlassen zu werden, mit der all diese Pläne flugs verwirklicht werden. Sonst würde man hier nicht so oft lesen: "Hilfe, mein(e) Freund(in) ist auf Singleseiten angemeldet!"

Wer ehrlicherweise von Anfang an klarstellen will, dass das Gegenüber eher eine Übergangslösung ist, der sagt halt gar nicht erst: "Wir sind zusammen", sondern nennt das ganze Freundschaft +, Halbbeziehung, Mingledingsbums...
Guter nachvollziehbarer Post...
Beitragsmeldung
Dieser Beitrag verstößt gegen die Forenregeln? Hier melden.
Orlando. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2014, 01:37   #26
Giorgie Indigo
Platin Member
 
Registriert seit: 05/2013
Ort: RLP
Beiträge: 1.885
Zitat:
Zitat von HelftMir Beitrag anzeigen

Ich persönlich finde es irgendwie unreif, wenn man jemanden nur lieben kann, wenn man ihn auf Abstand hält.
Es zeugt auch nicht gerade von gegenseitigem Vertrauen, wenn man Konto und Wohnsitz nicht teilen will.
Und mit Kindern sind getrennte Wohnungen einfach nur unpraktisch.

Klar, Liebe ohne Alltag ist ein schöner Luxus! Aber eigentlich will ich mit meinem Mann zusammenleben, weil ich ihn liebe. Aus diesem Grund fürchte ich mich auch nicht vor Abhängigkeiten.
Was wir gemeinsam geschafft haben, könnte keiner von uns für sich allein schaffen. Die große Wohnung können wir uns nur gemeinsam leisten, unsere Kinder können wir nur gemeinsam haben. Die Liebe zu den Kindern ist auch etwas, was uns verbindet, weil wir beide das Gleiche fühlen und dies mit sonst niemandem teilen können.
Es geht nicht immer nur darum, daß der Sex aufregend bleibt. Liebe wächst auch dadurch, daß man einander kennt. Und kennen lernt man sich immernoch am besten, wenn man miteinander lebt.

Wenn man einander liebt, OBWOHL man sich bis ins Letzte kennt, dann liebt man sich wirklich. So ist meine Meinung.
Es gibt sicher Menschen, die der Meinung sind, ihren Partner aufrichtig zu lieben, obwohl sie nie mit ihm zusammenziehen würden. Bilden die sich dann nur ein, zu lieben? Oder ist es einfach eine andere Art von Liebe?

Das Ding ist ja: man kann nie wissen, wozu man bereit wäre oder was man sich sogar wünschen würde mit einem anderen, noch "besseren" Partner. Ein überzeugter Heiratsverweigerer kann nicht zu 100% ausschließen, dass er irgendwann einem Menschen begegnet, der doch plötzlich den inbrünstigen Wunsch nach einer Eheschließung in ihm auslöst. Und von Frauen hab ich schon öfters Aussagen gehört wie: "Ich konnte mir nie vorstellen, Kinder zu haben. Bis ich IHN getroffen habe."

Wenn ein Mann seine Ex nie heiraten und keine Kinder wollte, mit seiner Neuen aber bereitwillig zum Altar schreitet und ihr ein Kind macht, denkt seine Ex wahrscheinlich: "So ein verlogenes A.rschloch! Hat mir immer erzählt, heiraten und Kinder wären grundsätzlich nichts für ihn...dabei wollte er es nur mit mir nicht!"

Aber vielleicht war dieser Mann während der Beziehung mit seiner Ex tatsächlich der Überzeugung, Heirat und Kinder grundsätzlich nicht zu wollen; never ever, mit keiner Frau. Vielleicht war er damals wirklich der Meinung, seine jetzt-Ex aufrichtig zu lieben; ahnte gar nicht, dass es noch stärkere Gefühle geben kann.

Vielen passiert es aber vermutlich tatsächlich nie, dass sie einen Menschen treffen, der den Wunsch nach Heirat/Kindern/zusammenziehen auslöst. Ob die dann nur nie jemanden getroffen haben, den sie "richtig" lieben konnten ... oder ob sie ihre Partner sehr wohl lieben bzw. geliebt haben, und der Wunsch nach all diesen Dingen einfach nicht in ihnen angelegt ist - wer will das einschätzen? Das kann niemand, nicht einmal diese Menschen selbst. Ich würde es erst einmal so hinnehmen, wenn jemand Zusammenziehen, Familie etc. grundsätzlich ausschließt. Denn ich würde davon ausgehen, dass der/die Betreffende zumindest zum jetzigen Zeitpunkt von seinem eher freiheitlichen Lebensmodell überzeugt ist. Ob dieser jemand ganz ganz vielleicht iiiirgendwann doch noch einen Menschen treffen könnte, der alles verändert ..... pure Spekulation. Und die Einstellung zu bestimmten Themen kann sich ja auch aufgrund von Alter, Lebenserfahrung etc. verändern; das muss nicht nur mit den Gefühlen zum Partner zu tun haben.

Zur Unterscheidung Halb-/Ganzbeziehung zählt für mich, ob jemand alles gibt, was er oder sie JETZT für sein Optimum hält. Ob er JETZT glaubt: das ist der oder die Richtige und mit ihm/ihr will ich das Maximum an Verbindlichkeit leben, zu dem ich überhaupt bereit bin. Das verstehe ich unter "es ernst meinen".

Wer sich ein "Mehr" an Verbindlichkeit durchaus vorstellen kann; es sich vielleicht sogar wünscht, aber nicht mit dem aktuellen Sexpartner - der führt m.M.n. wirklich nur ne Halbbeziehung. Und wenn er ehrlich ist, nennt er es auch so. Sind aber halt leider nicht alle. Natürlich kann der Mann im obigen Beispiel schon immer genau gewusst haben, dass er durchaus heiraten würde, aber halt nicht seine Jetzt - Ex....man weiß es eben nicht.

Dazu ein Schlag aus meiner Jugend: mein 1. "Halb-Partner" wollte wie gesagt anfangs eine richtige Beziehung. Er hat zwar gleich gesagt, dass er keine Schmetterlinge im Bauch hat; meinte aber, das würde ihm nichts ausmachen. Verlieben könne er sich eh nicht mehr. Und in dem Moment war er womöglich tatsächlich davon überzeugt. Ich schrieb zwar in meinem 1. Post dazu, es sei nur eine Ausrede gewesen, aber ich halte es für möglich, dass er selbst in dem Moment glaubte: "Mehr als ich jetzt für Giorgie empfinde, werde ich nie mehr empfinden. Das ist das Maximum, was noch geht bei mir." Und dass er zu dieser Zeit auch entschlossen war, mir das Maximum an Verbindlichkeit zu bieten. In dem Moment meinte er es womöglich ernst. Deshalb würde ich auch nicht sagen, dass er mich ausgenutzt hat. Nach ein paar Wochen hat er dann halt gemerkt, dass eine Beziehung ohne Verliebtheit doch nicht das Wahre für ihn ist. Und dann war er so ehrlich zu sagen: "Wir sollten es besser doch nicht Beziehung nennen."

Hätte er sich allerdings dazu entschlossen, die Beziehung auch ohne Kribbeln weiterzuführen und hinter dieser Entscheidung gestanden, ohne nach was Besserem Ausschau zu halten - in der Überzeugung "das ist zwar nicht das Paradies, aber das für mich Bestmögliche" - dann wäre es m.M.n. schone eine "richtige" Beziehung gewesen. Eine Beziehung ohne große Leidenschaft, aber eine Beziehung. Commitment im Sinn eines klaren (innerlichen) Bekenntnisses zur Beziehung ist für mich immer dann geben, wenn jemand nicht weiter auf der Suche ist und den Status-Quo für das Bestmögliche hält.
Beitragsmeldung
Dieser Beitrag verstößt gegen die Forenregeln? Hier melden.

Geändert von Giorgie Indigo (15.11.2014 um 02:12 Uhr)
Giorgie Indigo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2014, 09:01   #27
gastlovetalk
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Giorgie vs HelftMir:

ein agnostischer Standpunkt bzgl. der Art, wie andere Menschen Liebe leben (und evtl. auch verstehen) hilft im Umgang mit anderen Menschen;

ein entschiedener Standpunkt bzgl. der Art, wie man selbst und sein Lebenszeitpartner Liebe leben (und evtl. auch verstehen) wollen stabilsiert, troestet, befriedigt im Umgang mit sich selbst und dem Lebenspartner - und dieser zusaetzliche innere Halt hilft wsl. den Kindern.

Ihr seid einfach nur in verschiedenen Situationen bzw. Lebensphasen.

Solange man noch ungebunden ist, hilft vielleicht die Offenheit (oben als "Agnostizismus" eingefuehrt) mehr, wenn man fest gebunden ist, kann (zumindest bei Menchen) die Entschiedenheit ein positives Wirkpotential freisetzen.
Beitragsmeldung
Dieser Beitrag verstößt gegen die Forenregeln? Hier melden.
  Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2014, 09:21   #28
amicelli8
abgemeldet
Zitat:
Zitat von Giorgie Indigo Beitrag anzeigen
Eine Halbbeziehung ist für mich dadurch gekennzeichnet, dass man weniger Zugeständnisse macht, als man es bei einem Partner tun würde, den man selbst als "den/die Richtige(n)" empfindet. Ich würde beispielsweise nie jemandem, der mich nicht wirklich berührt, Treue versprechen. Dem "Richtigen" sehr wohl.
Zuerst ist jede Beziehung eine Halbbeziehung, denn eine Beziehung muss sich erstmal entwickeln, genauso wie dieses "er/sie ist die Richtige".
Die Naivität zu glauben, man kann nach wenigen Wochen/Monaten behaupten, er/sie wäre der ewige Lebenspartner, lässt man meiner Meinung nach im Laufe seines Lebens und mit steigender Erfahrung fallen.

In meinen Augen war jeder meiner Partner "der Richtige", ansonsten wäre ich doch niemals eine Beziehung mit ihm eingegangen und obwohl es bisher mehrere "Richtige" gab, gehören sie nun doch meiner Vergangenheit an und das ist auch gut so trotz aller Zugeständnisse die man sich so gegeben hat. I

Für mich entwickeln sich Beziehungen wohin kann man nie genau wissen. Würde ein Mann mir was von Halbbeziehung aufbinden wollen, würde ich mir denken, dass es ein unflexibler, unspontaner Mensch ist der den Dingen nicht seinen Lauf lassen kann oder dass ich ihm zu voreilig bin.

Ichf ide nach wie vor, dass man Verhältnisse nicht "benennen" muss.

Außerdem finde ich es ein großes Stück, dass man Liebe daran misst inwiefern sich zwei Menschen aneinander "anpassen".
Was ist, wenn ich meinen Mann in einem Lebensabschnitt kennenlerne, der vollkommen ungeeignet für eine gemeinsame Wohnung oder Kinderplanungen ist? Soll ich dann alle meine persönlichen Ziele vergessen, nur um ihm meine Liebe zu beweisen?
Ich finde es besser, wenn jeder so bleiben kann, wie er ist mit all seinen Zielen. Lebensinhalten etc etc, man sich damit auch nicht stressen muss. Man kann sich auch äußerlich noch aneinander annähern, wenn die Zeit dazu gekommen ist und das kann nun eben dauern bzw. gar nie der Fall sein. Weiß man vorher nicht!
Beitragsmeldung
Dieser Beitrag verstößt gegen die Forenregeln? Hier melden.

Geändert von amicelli8 (15.11.2014 um 09:25 Uhr)
amicelli8 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2014, 10:22   #29
ich bins
Special Member
 
Registriert seit: 06/2010
Beiträge: 2.010
Zitat:
Zitat von leonora Beitrag anzeigen
Was ist denn etwas "Ganzes"?

Doch nur das, was für einen selbst UND den Partner als "Ganz" anfühlt.
Irgendwie schon nur das was sie als als unproblematisch empfinden, das Empfinden muss aber auch noch konsequent sein um ernstzunehmen zu sein.
Na dafür dass es sich sich ganz anfühlt sind die Leute z.B. in offener Beziehung aber ganz schön verrohrt (vielleicht sogar nachhaltig so dass sie nichts (mehr) anderes kennen) um nicht mehr darunter zu leiden dass ihr "Partner" gerade von anderen benutzt wird, da ist die aktuelle Selbstauskunft "Betäubter" einzuholen nicht gerade produktiv bzw. der Wahrheitsfindung dienlich, dafür dass es sich angeblich ganz anfühlt sieht die Mimik aber verdächtig oft anders aus.
Als ob es da immer auf die Selbstauskunft ankäme,
zwei (oder nur einer ist offensiv) fetzen sich und/oder sich sich ersetzbar, verleugnen sich und manipulieren sich (spätestens wenn der andere auf Sprüche wie "nichts festes" traurig reagiert wird gerne mal mit sadistischen Lächeln reagiert bzw. ist überhaupt erst mit manipulativer Absicht formuliert) u.s.w., da können nicht sonst was sagen, das wird lange davon nichts Ganzes.
Also nicht den Fehler machen ein Spruch aller Dahergelaufener als Referenzpunkt für die Qualität ihrer Beziehung nehmen, auch in Sozialwissenschaften, Psychologie u.s.w ist viel objektivierbar.
Wird eben gerne auch Falschauskunft gegeben, um sich nicht einzugestehen dass man sich für Dreck entschloss/damit auch dafür (mit)verantwortlich ist, um sadistischen "Partner" nicht zu offenbaren dass man unter seiner Art leidet worauf der wohl oft noch mehr aufdrehen würde u.s.w.
Beitragsmeldung
Dieser Beitrag verstößt gegen die Forenregeln? Hier melden.
ich bins ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2014, 11:51   #30
Mina2
Bück Dich.
 
Registriert seit: 06/2010
Beiträge: 3.646
Zitat:
Zitat von Trules Beitrag anzeigen
Was haltet ihr von diesem "Trend"? Habt ihr Erfahrungen damit? Wenn ja, wie ist es euch ergangen? Glaubt ihr, dass es etwas mit Bindungsangst oder anderen psychischen Problemen zu tun hat oder ist es eurer Meinung nach einfach eine Form der Freiheit? Gibt es halbe Beziehungen oder ist das nur ein Modewort für die altbekannte Affäre?
Ich denke nicht das es oftmals was mit Bidnungsangst zu tun hat. Es gibt Leute die eben keine Lust haben auf eine klassische Partnerschaft. Das ist kein Trend,sowas gabs schon immer.
Genauso wie es offene Beziehungen gibt,Polyamorie usw.

Heterosexuelle sind was das betrifft oftmals etwas "verklemmt",so sage ich mal. Nur das,was ins Weltbild passt. Alles andere muss in eine Schublade gepackt werden oder gar der Stempel "Bindungsangst",Beziehungsunfähig oder psychsiche Probleme.
Ich habe Leute kennengelernt die in offenen Beziehungen leben,diese sind viel offener in ihrer Einstellung und Lebensweise. So meine Erfahrung. Ebenso diejenigen die diese Variante bevorzugen,aber Single sind und sogenannte Halbbeziehungen haben oder auch nur eine Affaire.
Letzteres muss nicht immer nur Sex bedeuten,da gibts auch viele andere Varianten.
Ja es ist eine Form der Freiheit,warum auch nicht? Andere wählen eben eine andere Form der Freiheit,die der monogamen Partnerschaft. Auch das ist genauso schön wie die andere Variante oder was dazwischen.
Oftmals müssen aber gerade diejengen sich erklären oder rechtfertigen,die eine offene Art und Weise davon leben und auch so lieben.
Dann kommt nämlich immer: Das kann keine Liebe sein,Liebe ist....!

Nur wer sagt was wann Liebe ist? Gibts das nur in einer klassischen Beziehung? Oder kann man auch lieben wenn man fast ausschließlich nur Sex hat? Vielleicht ist das eine andere Art der Liebe?
Kann man mehrere lieben?

Auch gibt es Paare die nicht zusammen wohnen,bewußt nicht zusammen wohnen. Weil sie dieses Modell nicht mögen,nicht wollen und sich dennoch lieben. Sie müssen nicht hunderte von Kilometern auseinander wohnen. Sie leben in der gleichen Stadt,haben aber keine gemeinsame Wohnung.
Manche von denen sind dennoch mit demjenigen zusammen,andere nicht,sie lassen das offen. Oder sind es nur halb,exklusiver Sex,aber keine eklusive Beziehung. Der Alltag wird bewußt ausgeklammert.
Ich sehe darin nicht zwingend das man sich selbst belügt.
Oftmals bevorzugen grade auch ältere,so ab 40+ diese Variante. Nicht immer nur jüngere.
Die Älteren haben ihre Erfahrungen mit Beziehungen schon gemacht,ihre Lehren daraus gezogen und wollen dieses klassische Zusammenleben nicht mehr. Eine Frau hat keine Lust mehr ihm die Wäsche hinterher zu tragen,für ihn und die ganze Familie zu kochen...
Er hat keine Lust mehr darauf öfters zu erklären wo er denn nun wieder war oder wo er herkommt. Jeder will seinen Rückzugsraum,ein Ort wo keiner Fragen stellt,sondern man einfach das macht was man will.

Natürlich kommen dann andere an und sagen das ist egoistisch oder derjenige hat Bindungsangst usw.
Nur ist das in meinen Augen vollkommener Quatsch. Die Gründe dahinter sind verschieden und es obliegt jedem selbst was man aus seinem Leben macht.
Manche wollen auch nicht so leben,sich dem beugen wie viele andere es tun.
Irgendwann gemeinsame Wohnung,Heiraten,Kinder kriegen,Haus bauen usw. Baum pflanzen. Manche wollen das nicht und ihnen wird dann sowas bescheinigt.
Und die,die das schon hinter sich haben und daran gescheitert sind,denen wird bescheinigt einen Knacks wegzuhaben. Oder das sie nicht fähig sind,nicht mehr,sich auf jemanden einzulassen. Nichts neues.

Ich frage mich auch ob die klassische Zweierbeziehung überhaupt zu mir passt. An sich nicht. Ich bin nicht die treusorgende Ehefrau,auch keine Vollzeitmami. So eine Wochenendbeziehung wäre für mich ideal. Von mir aus halb,wenn ihr das so benennen wollt. Ich benenne das nicht so.

Mal davon ab,habe ich irgendwo gelesen das der "Trend" wieder zurück kehrt zur traditionellen Partnerschaft,mit allem drum und dran.
Da lesen wir wohl unterschiedliche Dinge.
Beitragsmeldung
Dieser Beitrag verstößt gegen die Forenregeln? Hier melden.
Mina2 ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Ausgesuchte Informationen

Themen-Optionen





Powered by vBulletin® Version 3.8.9 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Search Engine Optimisation provided by DragonByte SEO (Lite) - vBulletin Mods & Addons Copyright © 2024 DragonByte Technologies Ltd.
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 17:50 Uhr.