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Du befindest dich im Forum: Thema Liebe als Diskussionsgrundlage. Hier wird alles besprochen, was mit Liebe, Zwischenmenschlichem und Beziehungsanbahnung zu tun hat. Es soll hier um Grundsatzfragen gehen und nicht um persönliche Probleme! Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge.

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Alt 02.06.2015, 17:40   #31
s,lina
abgemeldet
Themenstarter
Das sind jetzt auch nur theoretische annahmen und ich weiss nicht ob ich es koennte, aber es klingt erstrebenswert. Die zufriedenheit in sich selbst, obwohl das auch in monogamen beziehungen der fall sein sollte...
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Alt 02.06.2015, 17:57   #32
Mikelinho
Some Jekyll, some Hyde
 
Registriert seit: 01/2010
Ort: K.A.
Beiträge: 6.674
Zitat:
Zitat von s,lina Beitrag anzeigen
Das sind jetzt auch nur theoretische annahmen und ich weiss nicht ob ich es koennte, aber es klingt erstrebenswert. Die zufriedenheit in sich selbst, obwohl das auch in monogamen beziehungen der fall sein sollte...
Ich glaube, oft möchte man das nur aus einem Grund: weil das momentane Objekt der Begierde nicht "ganz" zu haben ist.
Das verführt zum Glauben, dass man trennen und teilen könnte.


Ich warte eigentlich stündlich darauf, dass ein gewisser User sich diesem, seinem Spezialgebiet widmet und uns wieder die Welt erklärt.
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Alt 02.06.2015, 18:16   #33
Demandred
Et invidiosum
 
Registriert seit: 01/2013
Beiträge: 7.286
Zitat:
Zitat von Anna-Lia Beitrag anzeigen
Kann man das sein, 100%ig frei von Besitzdenken und vor allem: 100ig frei vom eigenen Ego? (Das "gekränkt" hab ich bewusst rausgelassen.) Ich mein, Ego heisst ja nun mal "Ich", und jeder bleibt er selbst, sogar wenn er oder sie viel Freiheit geben kann und sehr in sich ruht...

Ich misstraue offenen Beziehungen.
Du vergisst das auch Ego bedeuten kann, dass "ich" auch bedeutet, mir nicht die Option nehmen lassen will, auch eine andere Person aus anderen Gründen als einer Beziehung, zu daten.
Man kann also seinen Partner lieben und einen anderen Menschen begehren. Wenn beide dies so handhaben können und es auch leben, treffen Deine Bedenken nicht zu. Es darf eben keine Überwindung kosten, denn das wäre ja wieder Anspruchshaltung an sich selbst um die Beziehung zu schützen.
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Alt 02.06.2015, 18:23   #34
TeufelsKueche
Member
 
Registriert seit: 05/2015
Ort: =(^._.^)=
Beiträge: 61
Zitat:
Zitat von Equilibra
Nach meinem Verständnis und Empfinden kann der "Affärenteil" nicht nur der Lustbefriedigung dienen. Emotionen müssen aber nicht immer dabei sein und erst recht nicht unbedingt negativ und destruktiv. Das Konstrukt der offenen Beziehung setzt voraus, dass Partner auf einer emotionalen und geistigen Ebene miteinander untrennbar verbunden sind, einander vertrauen, respektieren und anerkennen, so dass Kontakt zu anderen Personen diesen Bund nicht zu brechen vermag.
Persönlich gesehen bringt es das für mich auf den Punkt.
Insgesamt sehe ich die Schwierigkeiten in der gesellschaftlichen (und wohl auch moralischen) Akzeptanz darin, dass dieses Lebens- und Liebesmodell an Grundverständnissen und Grenzen im Miteinander rüttelt, die sich über Jahrhunderte (zumindest nach außen) hin aufgebaut und gefestigt haben. Weiterhin problematisch, dass sich unsere Welt so rasant wie noch nie zuvor weiterentwickelt, und zwar in allen Bereichen, nicht nur in technischen, sondern vor allem auch im Sozialen. Selten ist etwas statisch, sehr oft dagegen flexibel und dynamisch. Meines Erachtens nach prägt das auch das zwischenmenschliche Interagieren.
Eigene Erfahrungen kann ich nicht vorweisen, ist nicht so mein Ding; deswegen kann es aber dennoch sehr wohl für Menschen funktionieren, für die sich dies richtig anfühlt.

Wen es interessiert: auf "Zeit Online" ist vor kurzem ein passender, aufschlussreicher Leserartikel zu dieser Thematik erschienen: Offene Beziehungen: Wie weit trägt das Vertrauen?
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Geändert von TeufelsKueche (02.06.2015 um 19:36 Uhr) Grund: defekten Link gefixt
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Alt 03.06.2015, 00:59   #35
Demandred
Et invidiosum
 
Registriert seit: 01/2013
Beiträge: 7.286
Zitat:
Zitat von TeufelsKueche Beitrag anzeigen
Persönlich gesehen bringt es das für mich auf den Punkt.
Insgesamt sehe ich die Schwierigkeiten in der gesellschaftlichen (und wohl auch moralischen) Akzeptanz darin, dass dieses Lebens- und Liebesmodell an Grundverständnissen und Grenzen im Miteinander rüttelt, die sich über Jahrhunderte (zumindest nach außen) hin aufgebaut und gefestigt haben. Weiterhin problematisch, dass sich unsere Welt so rasant wie noch nie zuvor weiterentwickelt, und zwar in allen Bereichen, nicht nur in technischen, sondern vor allem auch im Sozialen. Selten ist etwas statisch, sehr oft dagegen flexibel und dynamisch. Meines Erachtens nach prägt das auch das zwischenmenschliche Interagieren.
Menschen haben zu allen Zeiten ihren Partner betrogen. Eine offene Beziehung regelt dieses. Wenn zwei sich treffen und wissen, dass sie sexuelle Anziehung und eine vollwertige Beziehung trennen können, ist dies nichts außergewöhnlich. Phrasen wie "Durch..." und " Wegen..." sind nichts weiter als Etikettierungen. Jeder hat den freien Willen abseits von moralischen Konstrukten seinen Partner zu betrügen oder eben nicht. Von fehlender Akzeptanz kann kaum die Rede sein, weil jene Paare kaum dieses offen kommunizieren. Immerhin ist es jedem selbst überlassen wie er seine Beziehung führt und somit ein Thema, was wohl kaum breit getreten wird.

Ich finde Meinungen wie Deine eher befremdlich.Zum einen weil Du einräumst das Du keine Erfahrungen hast, dennoch beziehst Du Stellung und machst eine Entwicklung in unserer Gesellschaft dafür verantwortlich. Natürlich sind Beziehungen unverbindlicher geworden, genau deswegen ist solch ein Beziehungsmodell eben unproblematischer.
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Alt 03.06.2015, 09:07   #36
gastdelete
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von s,lina Beitrag anzeigen
Mein ich und mein wert ist unabhaengig davon, ich empfinde keine unsicherheit dass es mit jemand anderen schoener sein koennte. Also eigentlich die ultimative freiheit und zufriedenheit mit mir selbst
So in etwa, ja. Viele setzen sich selbst zu gern Scheuklappen auf, wollen nichts mehr hinter der eigenen Tür sehen. Die Möglichkeit jedoch, dass der eigene Partner mit jemand anders gut auskommen kann oder gar noch besser als mit einem selbst, will man ungern an sich heran lassen. Dabei würde selbst diese Variante nicht das Ego per se in Frage stellen. Es gibt viel zu viele Menschen auf dieser Welt, als dass man sich nur bei einem einzigen wohl fühlen kann.

Auch wenn es weh tut, so sollte man manchmal seinen Egoismus weg stecken und der Liebe Platz machen. Und diese äußert sich nicht nur darin, dass man alles Mögliche macht, um den Partner an seiner Seite glücklich zu machen, sondern dass man auch wirklich das tut, was ihn/sie glücklich macht, auch wenn es das Loslassen ist, damit er/sie dieses Glück an der Seite eines anderen Menschen finden kann. Und das gilt - zumindest für mich - in jeder Art einer Liebesbeziehung.
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Alt 03.06.2015, 09:31   #37
gastdelete
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von TeufelsKueche Beitrag anzeigen
Persönlich gesehen bringt es das für mich auf den Punkt.
Insgesamt sehe ich die Schwierigkeiten in der gesellschaftlichen (und wohl auch moralischen) Akzeptanz darin, dass dieses Lebens- und Liebesmodell an Grundverständnissen und Grenzen im Miteinander rüttelt, die sich über Jahrhunderte (zumindest nach außen) hin aufgebaut und gefestigt haben.
Richtig. Seit Jahrhunderten reichte es vollkommen aus, wenn man sein Intimleben mehr oder weniger geheim hielt. Was man da so trieb, ist völlig egal, solange keiner davon Wind bekam, war alles in Butter. Zum Rütteln kommt es nur, weil es offiziell und somit öffentlich wird. Man muss sich nicht schämen keine monogame Beziehung zu führen, keiner darf den Finger heben, es ist ja ein offizielles Konstrukt. Das nach außen projizierte Bild ist heute genau so wichtig wie schon immer gewesen, umso wohler kann man sich fühlen, wenn die Geheimhaltung nicht mehr erforderlich ist, mögliches Problem ist nur der Erklärungsbedarf nach außen, ähnlich wie hier in diesem Thread.

Zitat:
Weiterhin problematisch, dass sich unsere Welt so rasant wie noch nie zuvor weiterentwickelt, und zwar in allen Bereichen, nicht nur in technischen, sondern vor allem auch im Sozialen. Selten ist etwas statisch, sehr oft dagegen flexibel und dynamisch. Meines Erachtens nach prägt das auch das zwischenmenschliche Interagieren.
Prinzipiell vollkommen richtig, dennoch ist es nicht neu. Heute wird ungemein viel Wert auf Flexibilität gelegt, wie viel davon man sich - außerhalb des beruflichen Bereichs - jedoch tatsächlich wünscht, ist für mich persönlich sehr fraglich. Die Menschen haben nicht aufgehört das zu sein, was sie schon immer waren - unsichere Wesen. Wir sind heute modern ausgestattet, kommen mit dem Leben - angeblich - zigfach besser zurecht und trotzdem wünscht man sich das Gleiche, was man schon immer haben wollte - Haus, finanzielle Sicherheit, Gesundheit, liebevolle und fürsorgliche Familie, also einen stabilen Fels in der Brandung. Und das ist absolut richtig und sogar erst eine Voraussetzung für eine konstruktive Entwicklung unserer Spezies.

Auch mit den ganzen Innovationen haben sich die Menschen in ihrem Wesen nicht verändert. Deshalb würde ich da nicht von Wertezerfall reden. Irgendwo las ich einen Spruch, der es für mich ganz gut auf den Punkt bringt: "Früher wollte man mehr als man durfte, heute darf man mehr als man will". Heute ist so gut wie alles erlaubt, alles, was wohl bemerkt schon immer existiert hatte. Durch das Auftauchen der zahlreichen Möglichkeiten an die sichtbare Oberfläche sind vor allem Menschen verunsichert, die sich mit der Vielfältigkeit der Beziehungskonzepte nie beschäftigt haben. Das bringt das gefestigte Bild der Welt freilich aus dem Gleichgewicht. Man fühlt sich nicht mehr modern und weltoffen genug, wenn man das alte Neue nicht gut findet. Alles aber nur halb so wild. Wie immer gilt das Gleiche, bei Interesse sich mit der Sache außeinandersetzen oder probieren, sonst andere machen lassen.
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Alt 03.06.2015, 09:57   #38
TeufelsKueche
Member
 
Registriert seit: 05/2015
Ort: =(^._.^)=
Beiträge: 61
Zitat:
Zitat von Demandred
Zitat:
Zitat von Teufelskueche
Insgesamt sehe ich die Schwierigkeiten in der gesellschaftlichen (und wohl auch moralischen) Akzeptanz darin, dass dieses Lebens- und Liebesmodell an Grundverständnissen und Grenzen im Miteinander rüttelt, die sich über Jahrhunderte (zumindest nach außen) hin aufgebaut und gefestigt haben. Weiterhin problematisch, dass sich unsere Welt so rasant wie noch nie zuvor weiterentwickelt, und zwar in allen Bereichen, nicht nur in technischen, sondern vor allem auch im Sozialen. Selten ist etwas statisch, sehr oft dagegen flexibel und dynamisch. Meines Erachtens nach prägt das auch das zwischenmenschliche Interagieren.
Phrasen wie "Durch..." und " Wegen..." sind nichts weiter als Etikettierungen. Jeder hat den freien Willen abseits von moralischen Konstrukten seinen Partner zu betrügen oder eben nicht.
"Freier Wille" und auch "Betrug" ist aktuell hier nicht Gegenstand dieser Diskussion; die von dir beschriebenen "Phrasen" (die es nicht sind; semantisch gesehen sind *durch* und *wegen* Wörter, die mögliche Kausalitäten beschreiben, ich bevorzuge eher *aufgrunddessen*) finden sich jedoch nicht in meinem obigen, von dir zitierten Post.
Ich habe lediglich einen weiteren Aspekt mit ins gedankliche Geschehen einbringen wollen: die tiefgreifenden Wandlungen, die unsere Epoche prägen - mache ich damit aber genau diese Entwicklungen automatisch -wie du schriebst- "dafür verantwortlich"?
Mir geht es um daraus ableitende Veränderungen auch im soziologischen Bereich, der Umgang der Menschen miteinander, auch in Liebe und Sexualität. Da dies hier eine Grundsatzdiskussion ist und kein einzelnes, persönliches Problem besprochen wird, halte ich diesen Ansatz durchaus für legitim.

Zitat:
Menschen haben zu allen Zeiten ihren Partner betrogen.
Eine Frage an dich: hast du denn "zu allen Zeiten" gelebt, um dies hinlänglich beurteilen zu können?
Sollte dies jedoch einfach nur eine eine ganz persönliche Annahme sein, so gäbe es sprachliche Mittel, dies zu kennzeichnen.

Zitat:
Eine offene Beziehung regelt dieses. Wenn zwei sich treffen und wissen, dass sie sexuelle Anziehung und eine vollwertige Beziehung trennen können, ist dies nichts außergewöhnlich.
Für Menschen, die dieses Modell kennen und leben, sicherlich nicht, da gebe ich dir Recht. Doch einmal die Sache von einem ganz anderen Standpunkt aus betrachtet, sagen wir mal, dem einer katholischen älteren Dame, weit über die 80. Argumentierst du in diesem Augenblick tatsächlich auch, dass diese offen gelebte Sexualität mit mehreren Partnern in einer Beziehung nun usus sei?

Zitat:
Ich finde Meinungen wie Deine eher befremdlich.Zum einen weil Du einräumst das Du keine Erfahrungen hast, dennoch beziehst Du Stellung und machst eine Entwicklung in unserer Gesellschaft dafür verantwortlich.
Dich darf meine oben geäusserte Auffassung durchaus befremden, da ich nicht erwarte, dass tatsächlich jeder User hier in der Lage ist zu konzipieren und meinen Denkansatz nachzuvollziehen. Jedoch gestatte du mir doch bitte, auch zu einer Thematik, mit der ich mich durchaus beschäftigt habe, siehe zB den verlinkten ZON-Artikel (ich könnte nun noch auf soziologische Studien verweisen, die ich interessant finde, oder gar auf Eva Illouz), eine eigene Meinung zu haben und diese auch hier verbal kundzutun, auch wenn ich das Konstrukt einer offenen Beziehung für mich persönlich allerdings als nicht geeignetes Lebensmodell einstufe.
Für mich ist es in Diskussionen und Diskursen nicht zwingend Voraussetzung, dass sich jemand sich nur dann zu einem Gesprächsthema äussern darf, wenn er damit ausreichend Erfahrungen hat. Mit solch einer Annahme wären jedwede theoretische Diskussion, gedankliche Vorwegnahmen von Ereignissen oder gar Anregungen undenkbar; außerdem wäre es dann wohl auch hier im LT verdammt ruhig. ;)



Zitat:
Zitat von Equilibra
Wir sind heute modern ausgestattet, kommen mit dem Leben - angeblich - zigfach besser zurecht und trotzdem wünscht man sich das Gleiche, was man schon immer haben wollte - Haus, finanzielle Sicherheit, Gesundheit, liebevolle und fürsorgliche Familie, also einen stabilen Fels in der Brandung.
Zitat:
Zitat von Equilibra
Auch mit den ganzen Innovationen haben sich die Menschen in ihrem Wesen nicht verändert.
Bis auf den Punkt "Gesundheit" gibt es tatsächlich Menschen, die den von dir skizzierten Entwurf zwar nun nicht ablehnen, aber auch nicht sonderlich erstrebenswert finden, die das alles nicht möchten, brauchen und wollen.
Auch die nicht erfolgte Wesensveränderung würde ich für mich persönlich jetzt doch schon hinterfragen. Die israelische Soziologin Eva Illouz, die ich vorhin schon beim Beantworten von Demandreds Post erwähnte, sieht beispielsweise "die Liebe gefangen im Spiel von Angebot und Nachfrage", "nach den Regeln des Marktes". Wenn ich das auf die hier geführte Diskussion beziehe und anwende, denke ich für mich persönlich schon, dass sich durch gesellschaftliche Wandlungen und die Veränderungen des Marktes an sich, der ja ebenfalls nicht mehr die Qualität wie vor 100 oder 200 Jahren hat, auch eine -wenngleich schleichende, vorerst im Kleinen sich vollziehende- Wesensveränderung des Menschen, der sich ja evolutionstechnisch sich verändernden Gegebenheiten anzupassen vermag, geschehen ist.

Zitat:
Zitat von Equilibra
Wie immer gilt das Gleiche, bei Interesse sich mit der Sache auseinandersetzen oder probieren, sonst andere machen lassen.
Eben, ganz meine Meinung. ^^
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TeufelsKueche ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.06.2015, 10:49   #39
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Zitat:
Zitat von TeufelsKueche Beitrag anzeigen
Bis auf den Punkt "Gesundheit" gibt es tatsächlich Menschen, die den von dir skizzierten Entwurf zwar nun nicht ablehnen, aber auch nicht sonderlich erstrebenswert finden, die das alles nicht möchten, brauchen und wollen.
Natürlich war meine Aussage zu pauschal, natürlich gibt es viel mehr als das. Mir ging es viel mehr darum, dass es keine neumodische Erscheinung ist und wir in unserer modernen Welt noch immer so sind, wie wir waren. Und auch, wenn ich nicht zu allen Zeiten leben durfte , behaupte ich das jetzt.

Zitat:
Auch die nicht erfolgte Wesensveränderung würde ich für mich persönlich jetzt doch schon hinterfragen. Die israelische Soziologin Eva Illouz, die ich vorhin schon beim Beantworten von Demandreds Post erwähnte, sieht beispielsweise "die Liebe gefangen im Spiel von Angebot und Nachfrage", "nach den Regeln des Marktes".
Angebot bestimmt die Nachfrage oder doch andersherum?
Wesensänderung, gute Frage, ob man da tatsächlich von einer Wesensänderung sprechen sollte?

Die Suche nach einem - passenden - Partner ist heute einfach viel breiter möglich. Um die Wirtschaft anzutreiben, wird ein verschwenderisch-leichtsinniger Lebensstil propagiert. Von Gegenständen auf Menschen übertragen bewirkt es irgendwo schon gewisse Änderungen, davon lesen wir hier im LT täglich unzählige Threads. Aber irgendwie weigere ich mich das so ohne weiteres anzunehmen und zu akzeptieren. Vielleicht komme ich einfach aus einer anderen Zeit, in der man den Wert von Sachen und Menschen mehr schätzte, weil man nicht so viel davon hatte?

Schlussfolgernd ist die moderne Gesellschaft in ihrem Wesen einfach nur verwöhnt. Alles gibt es im Überfluss, man muss nichts mehr wirklich wertschätzen, lieber schnell ersetzen. Aber ich weigere mich zu glauben, dass es eine Standardhaltung ist. Bin ich zu naiv?
Vielleicht ist die Suche nach der Liebe mehr wie ein Bazarbesuch oder ein Einkauf im Internet geworden, doch die Liebe selbst und ihr Gehalt und Wert sollten doch davon nicht wirklich betroffen sein, wieso auch?

Zitat:
Wenn ich das auf die hier geführte Diskussion beziehe und anwende, denke ich für mich persönlich schon, dass sich durch gesellschaftliche Wandlungen und die Veränderungen des Marktes an sich, der ja ebenfalls nicht mehr die Qualität wie vor 100 oder 200 Jahren hat, auch eine -wenngleich schleichende, vorerst im Kleinen sich vollziehende- Wesensveränderung des Menschen, der sich ja evolutionstechnisch sich verändernden Gegebenheiten anzupassen vermag, geschehen ist.
Wenn, dann sind es keine Veränderungen im positiven Sinne.
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Alt 03.06.2015, 11:43   #40
Demandred
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Beiträge: 7.286
Zitat:
Zitat von TeufelsKueche Beitrag anzeigen
"Freier Wille" und auch "Betrug" ist aktuell hier nicht Gegenstand dieser Diskussion; die von dir beschriebenen "Phrasen" (die es nicht sind; semantisch gesehen sind *durch* und *wegen* Wörter, die mögliche Kausalitäten beschreiben, ich bevorzuge eher *aufgrunddessen*) finden sich jedoch nicht in meinem obigen, von dir zitierten Post.
Wortspielereien. Synonyme die ich verwendet habe ändern nichts an der Aussagekraft. Und "Freier Wille" ist sehr wohl Gegenstand der Diskussion. Immer dann, wenn behauptet wird, dass nur durch andere Einflüsse irgendwelche logischen Konsequenzen entstehen müssten. Wobei natürlich nur das Negative hervorgehoben wird. "Betrug" ebenso, weil es immer wieder Meinungen hier gibt, die sich nicht vorstellen wollen, dass eine offene Beziehung eben kein Betrug ist.

Zitat:
Zitat von TeufelsKueche Beitrag anzeigen
Ich habe lediglich einen weiteren Aspekt mit ins gedankliche Geschehen einbringen wollen: die tiefgreifenden Wandlungen, die unsere Epoche prägen - mache ich damit aber genau diese Entwicklungen automatisch -wie du schriebst- "dafür verantwortlich"?
Mir geht es um daraus ableitende Veränderungen auch im soziologischen Bereich, der Umgang der Menschen miteinander, auch in Liebe und Sexualität. Da dies hier eine Grundsatzdiskussion ist und kein einzelnes, persönliches Problem besprochen wird, halte ich diesen Ansatz durchaus für legitim.
Genau es ist eine Grundsatzdiskussion. Und im Grundsatz basieren Dinge, wie ich sie auch erklärt habe, genau auf jenen Grundsätzen.

Zitat:
Zitat von TeufelsKueche Beitrag anzeigen
Eine Frage an dich: hast du denn "zu allen Zeiten" gelebt, um dies hinlänglich beurteilen zu können?
Sollte dies jedoch einfach nur eine eine ganz persönliche Annahme sein, so gäbe es sprachliche Mittel, dies zu kennzeichnen.
Willst Du etwa leugen, dass sich Menschen nicht betrogen haben? Andere Frage: Lebst Du schon so lange zu behaupten, dass sich die Gesellschaft so verändert hat, das aufgrund dessen sich erst offene Beziehungen entwickelt haben? Für alle Menschen? Immerhin ist es ja eine Grundsatzdiskussion...

Zitat:
Zitat von TeufelsKueche Beitrag anzeigen
Für Menschen, die dieses Modell kennen und leben, sicherlich nicht, da gebe ich dir Recht. Doch einmal die Sache von einem ganz anderen Standpunkt aus betrachtet, sagen wir mal, dem einer katholischen älteren Dame, weit über die 80. Argumentierst du in diesem Augenblick tatsächlich auch, dass diese offen gelebte Sexualität mit mehreren Partnern in einer Beziehung nun usus sei?
Auch hier wieder Limitierung. Mehrere Partner? Offen gelebte Sexualität? Habe ich nie behauptet. Ich denke Du hast Dich damit beschäftigt? Diese Studien interessieren niemanden, auch interessiert es nicht was diese Frau sagt, oder das Gleichnis mit einer 80jährigen Frau. Eine offene Beziehung ist das, was ich beschrieben haben. Das ist eine eigene Meinung und das ist es um was es hier im Thread geht. Eine Exkurs im Bücherlesen brauch kein Mensch. Entweder Du öffnest Deine Augen und bist für den Kern zugänglich oder aber Du bleibst in Deiner Welt der Zeitungsschnipsel und Soziologen. Denn das jemand ohne eigene Meinung nur noch Links versendet, weil die eigene Meinung eben nichts hergibt, hatten wir genug.

Zitat:
Zitat von TeufelsKueche Beitrag anzeigen
Dich darf meine oben geäusserte Auffassung durchaus befremden, da ich nicht erwarte, dass tatsächlich jeder User hier in der Lage ist zu konzipieren und meinen Denkansatz nachzuvollziehen. Jedoch gestatte du mir doch bitte, auch zu einer Thematik, mit der ich mich durchaus beschäftigt habe, siehe zB den verlinkten ZON-Artikel (ich könnte nun noch auf soziologische Studien verweisen, die ich interessant finde, oder gar auf Eva Illouz), eine eigene Meinung zu haben und diese auch hier verbal kundzutun, auch wenn ich das Konstrukt einer offenen Beziehung für mich persönlich allerdings als nicht geeignetes Lebensmodell einstufe.
Ich kanns nicht mehr lesen. Da liest man also mal einen Zeitungsartikel, gibt vor man könne mitreden und verpackt das als eigene Meinung?

Zitat:
Zitat von TeufelsKueche Beitrag anzeigen
Für mich ist es in Diskussionen und Diskursen nicht zwingend Voraussetzung, dass sich jemand sich nur dann zu einem Gesprächsthema äussern darf, wenn er damit ausreichend Erfahrungen hat. Mit solch einer Annahme wären jedwede theoretische Diskussion, gedankliche Vorwegnahmen von Ereignissen oder gar Anregungen undenkbar; außerdem wäre es dann wohl auch hier im LT verdammt ruhig.
Dann rate ich Dir Deine Meinung und Beiträge auf ein Stück Papier zu schreiben und es in einem dunklen Raum aufzuhängen. Hier redet niemand davon dass man sich nur ausschließlich äußern darf, wenn man Erfahrung hat. Lächerlich wird es aber, wenn man nicht über den Zeitungsartikel hinauskommt, mal wieder vorgibt sich damit beschäftigt zu haben um am Ende mit der dünnen Aussage zu kommen, der gesellschaftliche Wandel sei an allem Schuld.


Zitat:
Zitat von TeufelsKueche Beitrag anzeigen
Bis auf den Punkt "Gesundheit" gibt es tatsächlich Menschen, die den von dir skizzierten Entwurf zwar nun nicht ablehnen, aber auch nicht sonderlich erstrebenswert finden, die das alles nicht möchten, brauchen und wollen.
Auch die nicht erfolgte Wesensveränderung würde ich für mich persönlich jetzt doch schon hinterfragen. Die israelische Soziologin Eva Illouz, die ich vorhin schon beim Beantworten von Demandreds Post erwähnte, sieht beispielsweise "die Liebe gefangen im Spiel von Angebot und Nachfrage", "nach den Regeln des Marktes". Wenn ich das auf die hier geführte Diskussion beziehe und anwende, denke ich für mich persönlich schon, dass sich durch gesellschaftliche Wandlungen und die Veränderungen des Marktes an sich, der ja ebenfalls nicht mehr die Qualität wie vor 100 oder 200 Jahren hat, auch eine -wenngleich schleichende, vorerst im Kleinen sich vollziehende- Wesensveränderung des Menschen, der sich ja evolutionstechnisch sich verändernden Gegebenheiten anzupassen vermag, geschehen ist.


Eben, ganz meine Meinung. ^^
Eben nicht Deine Meinung. Wenn Du eine Grundsatzdiskussion willst, zitiere keinen anderen Meinungen. Wen kümmert die Soziologin? Du hast keine Erfahrung und limitierst auf die Gesellschaft.Ich zeige auf,dass es nicht so ist. Da macht es auch keinen Unterschied ob Du Dich hinter Literatur versteckst oder 30 Büchern. Vielleicht findest Du ja noch jemanden der auch ein paar Bücher gelesen hat. Dann könnt ihr euch die Autoren und Zeitungsartikel um die Ohren hauen.
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Geändert von Demandred (03.06.2015 um 11:49 Uhr)
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