gastdelete

Charakter und Art sind aber auch entscheidend dafür, ob sich eine Freundschaft entwickeln kann. Der einzige Unterschied zwischen Freundschaft und einer Beziehung ist der erotische Aspekt.

Den Begriff "Liebe" meinst Du hier sicherlich nicht im romantischen Sinne. Ähnlich ist es auch auf das andere Geschlecht anwendbar. Man kann auch einen männlichen Freund - eben freundschaftlich - lieben und nicht an ihm als Mann interessiert sein. So bin ich schon zu mehreren Freunden gekommen, mit denen ich lange Gespräche führen kann und mich seit vielen Jahren wundervoll verstehe, eine sexuelle Beziehung jedoch unvorstellbar wäre.

Freundschaft in Kombination mit Erotik macht eine Beziehung aus. Freundschaft ohne Erotik ist und bleibt halt Freundschaft.
Mienst Du der Partner soll der einzige Mensch sein, dem man nah stehen kann? Mit bester Freundin teilst Du aber doch auch Dein Leben und erzählst alles, was Dich interessiert und bewegt? Wieso soll dabei das Geschlecht einen Unterschied machen?

gabimaus

eben, eben ... nur, aneinander zu wachsen - nein, das halte ich dann doch für übertriebene Freundschaft

Meine beste Freundin und ich, saßen einfach nur beisammen und freuten uns, uns so nahe zu sein. Ihr Mann und ich waren auch befreundet, weil wir 3 Freunde waren.

Und darum hat man ja auch keine Rudelfreundschaften, sondern eher wenige, sehr gute Freunde oder sogar nur einen einzigen Freund.
Ist es ein Zufall, dass es für mich vor allem Frauen sind, mit denen ich gerne rede und mich von ihnen oft verstanden fühle - von einem Mann eigentlich nur sehr selten und ansatzweise?
Ich habe allerdings Männer gekannt, die gerne behaupteten Frauenversteher zu sein - in meinen Augen war das reine Einbildung

gastdelete

Jeder weiß wie Frauen pauschal funktionieren. In speziellen Fällen entscheidet der Wille sich einer Person nahe zu sein, sich für sie zu interessieren und gewillt zu sein für sie da zu sein.
Das verstehe ich unter einem echten Freund. Muss diese Vorstellung eine Einbildung sein?

amicelli8

Hab ich nie gesagt.
Ich mein nur, dass ich es wohl nicht nachvollziehen kann, wie man neben dem Partner einem anderen Mann diverse Dinge erzählt bzw. diverse Gespräche führt, die ich dann unter "nah" verstehe. Da hätte ich eher das Gefühl ich habe zwei Beziehungen, nur das ich mit dem einen noch zusätzlich Sex habe.
Weniger tiefe Freundschaften zu Männern hingegen, gibt es mit Sicherheit. Meist in Cliquen. Die Partner der Freundinnen z.B., oder die Vereinsclique, die Kumpels des Partners, die alte Schulclique, aber auch Arbeitskollegen.

Also ich führe mit Frauen schon andere Gespräche als mit Männern und nein, es geht dabei nicht um Schminke oder Klamotten (solche Themen hasse ich), eben eher tiefere Gespräche übers Leben, Gefühle, diverse Situationen, die man erlebt hat analysieren, sich sehr ausführlich Erlebnisse schildern, über andere Leute reden.
Ich kann das mit Frauen wesentlich besser als mit Männern, Männer sind oft so "ist halt so" (kurz angebunden) oder ziehen gerne diverse Themen ins Lächerliche usw., aber Frauen verstehen Frauen eben besser. Da kann man sich dann mal so richtig ausführlich über Themen unterhalten, die nen Mann schnell nerven.
Finde ich.

Mit Männern redet man eher solche sachlichen, greifbaren Themen. Politik z.B. Die besten politischen Diskussionen führe ich immer mit Männern, nicht mit Frauen. Das ist auch für mich eine Bereicherung, wenn mal jemand am Tisch sitzt, der zu solch einem Theme seine Meinungen bzw. sein Wissen hat. Als tiefe Freundschaft würde ich eine sollche Konstellation allerdings nicht beschreiben.

gastdelete

Du bringst hier einfach zwei Bereiche miteinander zusammen, die nicht zwingend zusammen gehören. Wenn ich es recht verstehe, sind Männer für Dich potentielle Partner. Verstehst Du Dich gut mit einem, ist die Bewegung in Richtung Beziehung vorprogrammiert. Führst Du Gespräche mit Deiner besten Freundin, die Du "unter nah verstehst"? Deine Freundin stellt für Dich in dem Fall auch keine potentielle Partnerin dar, ist somit eine neutrale Person, mit der Du Dich gut verstehst. Genau so, wirklich genau so, sieht es bei anderen Menschen mit dem anderen Geschlecht aus. Vollkommen frei von Gefahr mal zusammen im Bett zu landen (wobei ja auch zwei Frauen im Bett landen können). Die Liebe, die man für einen Freund empfindet, ist dann eine andere, frei von Romantik. Aber wozu diese Erklärungen? Du kannst es Dir nicht vorstellen und es ist ok so.


Sehe ich nichts dagegen sprechen über dasselbe auch mit einem Mann zu reden Wenn der Gegenüber sich für die Themen nicht interessiert, dann liegt es nicht an seinem Geschlecht.
Mit meinem besten Freund rede ich über alles, was ich möchte, wir kennen uns seit 11 Jahren, haben kein Sex und sind beide in glücklichen Beziehungen.

Ich frage mich grade, ob es daran liegt, dass wir vielleicht von unterschiedlichen Männern sprechen oder, wir beide einfach zu unterschiedlich ticken. "Ist halt so" habe ich nie von einem Freund gehört. Männer, mit denen ich Umgang pflege sind vielleicht keine Labbertaschen wie ich, aber auf jede Frage oder Sorge haben sie bis jetzt immer einen sehr sachlichen und klugen Rat gehabt, bei dem ich im Nachhinein dachte, dass es mir doch selbst einfallen müsste.
Mit Pauschalisierungen kommen wir hier halt einfach nicht weiter. Mit Frauen, die sich tussenhaft geben und Tonne Schminke drauf legen, kann ich auch wenig anfangen, genau wie mit Männern, die wie Du sagst, kurz angebunden sind. Fakt ist aber, dass Männer und Frauen nicht nur so sind. Das erkennst Du doch selbst an Dir, Du bist keine Tussi, ich auch nicht, also sind nicht alle Mädels so. Auch sind nicht alle Männer unaufmerksam, uninteressiert und lachen alles aus, was nicht mit dicken Autos und Möpsen zu tun hat.

Natürlich versteht eine Fraue eine andere besser, vor allem, wenn es um spezifisch weibliche Sachen geht. Ich rede ja auch nicht mit meinem besten Freund über Menstruationsbeschwerden und diskutiere meinen letzten Besuch beim Gynäkologen nicht aus. Aber grundsätzlich finde ich Frauen nicht besser oder schlechter.

Welche Themen nerven Männer denn schnell?

gastdelete

Sachlich, greifbar? Quasi wie man ein verstopftes Klo wieder gängig macht oder richtige Handhabung beim Reifenwechsel? Glaub mir, die können auch mehr als nur das.

amicelli8

ja was soll ich denn da erklären.

Wie gesagt, ich schließe mich da Yella einfach an und ich komme auch nicht aus einem spießigem Umfeld.
Mit Distanz funktionieren solche Freundschaften, ohne Distanz gibt es nur Theater, zumiindest wenn ich von meinen eigenen ERfahrungen und denen aus meinem Umfeld auf die Allgemeinheit schließen kann. auch die ersten 3 Unterforen bei LT sprechen für sich.
Meistens erhofft sich einer der beiden insgeheim mehr, träumt zumindest davon einmal Sex mit dem anderen Part zu haben. Gerade wenn es lediglich eine innige 2er-Freundschaft ist und keine ganze Clique.

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie man sich sooo ausgesprochen gut mit einem Mann bzw. einer Frau verstehen kann ohne dass sich min. einer sexuell zu dem anderen hingezogen fühlt bzw. sich verliebt.
Ich habe selbst so viel Drama erlebt wegen solchen Dingen.

Ich kenne auch niemanden, der in einer Beziehung ist und sich trotzdem mit einer Person des anderen Geschlechts alleine trifft. WEnn dann eben nur in Cliquen.

Aber ja, LT, da sind nur ganz spezielle Leute Mitglied.

dear_ly

Hm also ich führe mit meiner besten Freundin oft politische Diskussionen. Mit einem Mann habe ich das noch nicht gemacht (Ausnahme mein Partner), zumindest würde mir spontan kein Kumpel einfallen.

Allerdings muss ich auch sagen ,dass ich glaube, dass wahre Freundschaften mit "zwischendurch zum Kaffee treffen und quatschen" glaube ich echt selten sind zwischen Männern und Frauen.
Generell halte ich übrigens Frauen in gemischt-geschlechtlichen Freundschaften eher für problematisch, als Männer.
Meiner Erfahrung nach werden die Damen schnell stutenbissig, auch, wenn sie gar nix von dem Kerl wollen, sobald eine "Neue" ins Revier eindringt.

Tendenziell kenne ich aber auch wirklich fast niemanden, der wirklich einen besten Freund des anderen Geschlechtes hat. Normale Freundschaften ja, aber auch nicht so mega eng mit dauernd alleine treffen etc.

gastdelete

Eben wegen des Dramas macht man das nicht. Heute wird eine sehr weltoffene und entspannte Lebenseinstellung propagiert, aber wenn man genauer hinschaut, ist alles wie eh und je. Schon immer gab´s Getuschel, wenn eine verheiratete Frau in einem Café mit einem "fremden" Mann saß. Genau so umgekehrt. Kaum sieht einer so etwas, macht man sofort ein Drama daraus, ohne überhaupt zu wissen, worum es geht.
Sobald man anfängt sich um das wirklich Wichtige zu kümmern, wird man merken, dass es sich nicht lohnt viel Geschiss um solche künstlich hochgehaltenen und pseudoproblematischen Situationen zu machen.

amicelli8

Jap.
Aber Männer werden das auch bzw. diejenigen, die insgeheim "mehr" wollen z.B. wenn der "beste Freund" sich als Beschützer aufspielt und jeden Mann, der nett zu seiner guten Freundin als A*** identifiziert (er muss es ja wissen, ist ein Mann) und ihm tötende Blicke zuwirft, oder schön brav mit dir über deinen Partner lästert, wenn du gerade sauer bist und dir erzählt, dass er niemals "so" wäre.

Sagen wir so, eine gute Freundin bzw. einen guten Freund zeichnet aus, wenn sie dir gewisse Dinge von Herzen gönnen und sich für dich freuen, statt jede Gelegenheit zu nutzen sich mit dir gegen deine Lieben zu verbünden bzw. dir Menschen auszureden versuchen.
Mag es geben zwischen Mann und Frau, aber ich glaube nicht sooo oft.