Zitat:
Zitat von Yella
(Beitrag 5479709)
Für mich passt diese 'Das Leben ist geil...' Aussage in diese Zeit, in der man für sein fotografiertes Essen 500 Likes bekommt und unzähliger Nachfragen in den sozialen Medien wie "ohhhh wo hast du denn die superduperoberschöne Hose her. Ich MUSS die auch haben!".
Egal ob das Essen in Wirklichkeit ne Erbsensuppe aus der Dose und die Jeans vom Kik ist.
*Das Leben ist geil* passt genau in diese Kategorie.
Dabei ist das Leben nicht geil, es ist furchtbar ungerecht.
Nur leben wir halt gerade in Deutschland und da ist eben alles geil und toll und schööön.
Fragen wir doch mal Menschen in anderen Ländern, wie geil das Leben ist.
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Deshalb können die Aussage "das Leben ist geil" oder "das Leben ist sche!ße" auch immer nur Subjektiv sein und hat keinen Anspruch auf eine gesellschaftsumspannende Allgemeingültigkeit. Bzw. müsste in so einer Aussage eigentlich das "das" durch "mein" ersetzt werden. Dann allerdings wüsste ich nicht, was an dieser Aussage verwerflich sein soll. Da jeder selbst am besten beurteilen kann, wie sein Leben ist.
Ein Prozent der Weltbevölkerung besitzt mehr als der Rest. Und davon wiederum lebt ein Großteil in absoluter Armut. Trotzdem schaffen wir Deutschen es immer wieder, alle anderen im Jammern zu übertreffen. Woanders kämpfen die Menschen im Krieg, gegen religiöse Unterdrückung, um Nahrung, ums Überleben ihrer Säuglinge, gegen Seuchen oder ertrinken auf der Flucht übers Mittelmeer. Hier jammern die Menschen über "10 Jahre keinen Sex", die Affäre der Ehefrau, das kaputte Auto, den Ferien-Stau oder darüber, dass im örtlichen Aufnahmelager "zu viele" Flüchtlinge untergebracht sind. Ich will dieses meckern nicht verurteilen. Hat jeder sein Recht drauf und ist vielleicht auch ein Teil unserer "German Angst". Aber zu sagen "wir haben ein Sche!ß Leben und uns geht es ach so schlecht", wird zum Hohn, wenn man unsere Verhältnisse mit denen in den meisten anderen Ländern vergleicht.
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