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lowdeal 09.02.2017 15:29

Zitat:

Zitat von Mikelinho (Beitrag 5532365)
NL könnte schon mehr machen um gewisse Dinge für sich zu erreichen, wenn er wirklich wollen würde und ein gewisses Maß an Selbstverantwortlichkeit gelernt hätte.

Schon möglich. Kommt auch drauf an, was bei ihm sonst noch alles in der Vergangenheit passiert ist was ihn hemmen könnte. Bei mir war u.a. eben das Thema "Krankheit" seit meiner Geburt immer ein Thema und das hat mich bis heute nicht verlassen.
Zitat:

Dennoch, und ich denke darauf wollte Lynx etwas hinaus: in welchem Umfang war und ist es auch Deine alleinige Entscheidung.
Es ist aber eben nicht nur meine alleinige Entscheidung. Mein Bruder hat ebenfalls eine eigenen Krankheitsgeschichte und kann froh sein, wenn er bei dem Status bleibt, den er momentan hat. Er könnte meinen Vater auch nicht pflegen geschweige denn ständig für ihn da sein. Und was bringt es mir, zuerst auf meine Bedürfnisse zu achten, wieder eine Arbeit aufzunehmen, wenn ich mir dann immer Schuldgefühle mache und nicht bei der Sache bin?

lowdeal 09.02.2017 15:32

Ich habe vielleicht auch "Glück" gehabt, dass ich den neuen Job nicht schon länger ausgeführt hatte, sonst wäre es mir vielleicht schwieriger gefallen darauf zu verzichten.

JohnDoe87 09.02.2017 15:33

Zitat:

Zitat von Manati (Beitrag 5532370)
Ganz so leicht ist es aber nicht, glücklich zu werden, wenn in der nahen Familie Hilfe benötigt wird

Das behaupte ich ja auch nicht. Wie gesagt - ich kenne die Situation selbst.

Zitat:

Zitat von Manati (Beitrag 5532370)
Lowdeal ist ja auch nicht der erste Mensch, der seine Arbeit für die Pflege der Eltern aufgibt. Für manche ist das sogar befriedigender, als die immergleiche Routine im Büro.

Richtig - es scheint aber, dass es lowdeal in der aktuelllen Situation nicht gut geht. Ich meine ja auch nicht, dass er jetzt alle Zelte abbrechen soll, sondern auch etwas an sich denken sollte.

Menschen neigen oft dazu, vieles schlecht und pessimistisch zu sehen. Auch tragen sie ihre Trauer oft zu weit und zu aktiv hinaus - was natürlich jedem selbst überlassen ist.

Meeow 09.02.2017 15:38

Zitat:

Zitat von lowdeal (Beitrag 5532371)
Und was bringt es mir, zuerst auf meine Bedürfnisse zu achten, wieder eine Arbeit aufzunehmen, wenn ich mir dann immer Schuldgefühle mache und nicht bei der Sache bin?

Dir wurde wohl vorgelebt, dass es richtig ist, das eigene Leben für andere aufzugeben. Vielleicht wäre dann professionelle Hilfe/Beratung angebracht, um gegen Schuldgefühle vorzugehen? Dagegen muss sich bestimmt etwas machen lassen...

Und was dein Risiko betrifft, mal selbst zu erkranken: Ist bei einigen Krebsarten nicht das A und O, dass man das frühzeitig entdeckt?
Mit dem Wissen, dass alle Familienmitglieder Krebs hatten, kann man doch bestimmt irgendwelche Früherkennungsprogramme nutzen?

HW124 09.02.2017 15:39

Man kann sich aber auch echt derbst in sein Schicksal ergeben, mit dem dazugehörigen Tunnelblick.

Das Leben ist hier und Jetzt, das Morgen heute nur eine Illusion!

lowdeal 09.02.2017 15:48

Zitat:

Zitat von Meeow (Beitrag 5532379)
Vielleicht wäre dann professionelle Hilfe/Beratung angebracht, um gegen Schuldgefühle vorzugehen? Dagegen muss sich bestimmt etwas machen lassen...

Ich muss so oder so demnächst ein Beratungsgespräch mit der Krankenkasse führen bzw. Leuten, die einen als Pflegeperson beraten.
Zitat:

Und was dein Risiko betrifft, mal selbst zu erkranken: Ist bei einigen Krebsarten nicht das A und O, dass man das frühzeitig entdeckt?
Mit dem Wissen, dass alle Familienmitglieder Krebs hatten, kann man doch bestimmt irgendwelche Früherkennungsprogramme nutzen?
Ja, der eine Arzt sagte mir bereits, dass ich stark gefährdet sei und eine Frühuntersuchung wichtig sei. Bisher habe ich mich nur wegen Hautkrebs abchecken lassen, weil ich da auch schon Angst hatte, aber das lief wenigstens gut.

Zitat:

Zitat von HW124 (Beitrag 5532380)
Man kann sich aber auch echt derbst in sein Schicksal ergeben, mit dem dazugehörigen Tunnelblick.

Das Leben ist hier und Jetzt, das Morgen heute nur eine Illusion!

Ehrlich für solche Sprüche habe ich jetzt echt keinen Nerv. ;-)

Wir können gerne das Thema jetzt hiermit beenden. So schlecht geht es mir nicht, es hat mich nur in den letzten Monaten manchmal beschäftigt, weil ich sehe was um mich herum passiert. Man badet sich eben in Selbstmitleid, weil man es nicht fassen kann, dass gleich drei Familienmitglieder innerhlab von 10 Jahren an Krebs erkranken, während andere Menschen in Saus und Braus leben.

Mikelinho 09.02.2017 15:48

Zitat:

Zitat von lowdeal (Beitrag 5532371)
Schon möglich. Kommt auch drauf an, was bei ihm sonst noch alles in der Vergangenheit passiert ist was ihn hemmen könnte. Bei mir war u.a. eben das Thema "Krankheit" seit meiner Geburt immer ein Thema und das hat mich bis heute nicht verlassen.

Dann könnten viele Menschen mit Problematiken aller Art wirklich aufgeben.
Das machen aber zum Glück nur Wenige, denn was sollte das auch bringen?

Zitat:

Es ist aber eben nicht nur meine alleinige Entscheidung. Mein Bruder hat ebenfalls eine eigenen Krankheitsgeschichte und kann froh sein, wenn er bei dem Status bleibt, den er momentan hat. Er könnte meinen Vater auch nicht pflegen geschweige denn ständig für ihn da sein. Und was bringt es mir, zuerst auf meine Bedürfnisse zu achten, wieder eine Arbeit aufzunehmen, wenn ich mir dann immer Schuldgefühle mache und nicht bei der Sache bin?
Nicht zuerst, aber eben AUCH auf Deine Bedürfnisse achten.
Diese sind nicht weniger wichtig oder erwähnenswert, egal welche Umstände herrschen.
Schuldgefühle sind zudem ein falscher Ratgeber, diese Art von Schuldigkeit suggeriert man sich oftmals nur selbst.
Niemand kann etwas von Einem erwarten, das ist unangemessen und eine falsche Vorstellung von Bindung.
Wenn man etwas macht dann nur aus Freiwilligkeit, nicht aus Pflichtschuldigkeit oder Blutsbande.
Rücksichtsnahme ist auch keine Einbahnstraße.
Sohn, familiärer Teil zu sein, bedeutet nicht die komplette Aufgabe des eigenen Lebens.

Es wird Lösungsmöglichkeiten geben, die Dir auch mehr Freiraum geben könnten.
Hast Du Dich/Ihr Euch mal näher damit befasst?

lowdeal 09.02.2017 15:53

Zitat:

Zitat von Mikelinho (Beitrag 5532385)
Es wird Lösungsmöglichkeiten geben, die Dir auch mehr Freiraum geben könnten.
Hast Du Dich/Ihr Euch mal näher damit befasst?

Noch nicht wirklich.

Spaetzuender88 09.02.2017 16:18

Ich halte nicht davon, auf das Schicksal zu schimpfen. Genau so wenig halte ich davon, sein Leid mit den anderen zu vergleichen um dann behaupten zu können, dass alle anderen es besser hätten. Jeder hat ein Los im Leben, das stimmt schon. Seine Eltern kann sich keiner aussuchen. Ob er krank ist, auch nicht. Welche Entscheidung du triffst, aber schon.
Du hast die Entscheidung getroffen, für deinen sterbenden Vater da zu sein. Sei stolz darauf anstatt zu jammern. Es ist nicht einfach und keiner behauptet dies. Aber anstatt es als böse Wendung des Schicksals anzusehen, mach dein Kreuz gerade und stehe dazu, dass dir Moral und reines Gewissen wichtiger sind als Job und schlechtes Gewissen.
Bist du überfordert, hol dir Hilfe. Gestalte dein Leben aktiv und stehe zu deiner Entscheidung anstatt über das beschissene Leben zu jammern.

gabimaus 09.02.2017 16:24

..genau,@ Spätzünder:yeah:

und..mir geht gerade durch den Kopf, dass es doch sicher für lowdeal's Situation auch Selbsthilfegruppen für erwachsene Angehörige im Pflegedienst gibt ?!


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