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Du befindest dich im Forum: Thema Liebe als Diskussionsgrundlage. Hier wird alles besprochen, was mit Liebe, Zwischenmenschlichem und Beziehungsanbahnung zu tun hat. Es soll hier um Grundsatzfragen gehen und nicht um persönliche Probleme! Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge.

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Alt 25.05.2016, 13:44   #1
Lao-bay-bay
Platin Member
 
Registriert seit: 06/2008
Beiträge: 1.653
Social media VS echte Sozialität?

Hallo liebe Forummitglieder,

seit über einem Jahr überlegte ich, ob ich mich zu diesen Thema äußere, da es mir persönlich unangenehm ist und ich daher versuchte wegzuschauen.

Aber letzte Woche war ich bei verschiedenen Verwandten und kann nun diese Last nicht mehr mit mir alleine tragen: es geht um die social media.

Theoretisch sind sie eine wunderbare Chance, über alle Distanzen und Grenzen hinweg soziale Kontakte zu pflegen, aufzubauen und auch ferne Bekannte immer "parat" zu haben - aber praktisch sehe ich leider immer nur die Schattenseite:

Der Zwischenmenschliche Kontakt kommt zum erliegen, Gespräche werden kaum oder nur rudimentär geführt, zudem wird eine ständige Bereitschaft für die social media gefordert - ist diese nicht gegeben, wird dies immer als Ablehnung interpretiert.
Es ist für mich sehr schmerzhaft zu sehen, wenn eine Gruppe Bekannter oder sogar enger Verwandter in einen Raum sind, und statt miteinander zu reden oder gemeinsam etwas zu unternehmen, sich stattdessen Nachrichten über diverse Plattformen schicken und der Raum statt mit Worten, Lachen und emotionalen Ausdrücken nur von Piepsen, Zwitchern und Pfeifen der Geräte erfüllt ist.
Jeder kämpft für sich in diversen Browsergames und/Apps, manchmal sogar gemeinsam. Das alltägliche Leben passt sich den Rythmus dieser Apps an. 9:00 - 10:00 Uhr während des Frühstücks mal dort und da ein paar Truppen aussenden - die Gilde braucht ja unterstützung. 15:00 ist ein Event - also dort online sein, sonst bekommt man im Spiel keinen Bonus und von der Gilde einen sozialen Malus.
Zusammen wird, außer dieser Spiele, kaum etwas gemacht. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich bei einer 3-köpfigen Familie, die sich täglich sehen, jeden alles einzeln sagen muss, da sie sich nicht gegenseitig austauschen - nicht einmal auf Bitten hin.

Bei dem Thema Liebe hört das nicht auf. Die Anzahl möglicher Partner ist ins unermässliche gestiegen. Viele Apps bieten die Möglichkeit in sekundenschnelle tausende Profile anzeigen zu lassen - wer kein passendes Foto hat, oder unvorteilhaft auf seinem wirkt, ist schon aus dem Rennen - auch wenn der Mensch dahinter womöglich der oder die Richtige wäre.

Liebesbezeugungen und plumpe Annäherungsversuche finden anfänglich über social media statt. Hier wird einem jeden die Möglichkeit geboten, so unpersönlich und uncharmant wie möglich zu agieren.
Idealerweise kann die Vielzahl an möglichen Partnern gut erhalten werden, indem viele Beziehungen leicht, schnell und auch teilweise ungewollt über social media beendet werden. Ein "Ich weiß ja du willst mich, doch ich dich nicht" ist schnell geschrieben und abgesendet - kennt der Gegenüber nicht einmal die wahren Daten ist er damit schon aus dem Leben.
Wunderbar auch, dass Paare jetzt endlich immer ehrlich sein können. Immer sehen, wann der andere gerade online ist und wann nicht, zu sehen, was er wie kommentiert und mit der ganzen Welt teilt gibt endlich die Möglichkeit, ihn ständig zu überwachen. War er 18:00 Uhr online und wollte man ihn da eigentlich treffen, kann doch das liebesblinde Herz da nur eines interpretieren: was auch immer er da machte, es war für ihn wichtiger als ich.
Auch Gerüchte können endlich in sekundenschnelle gestreut und ihre geballte Flashmob-Kraft voll ausgeschöpft werden - ob sie wahr sind, wird sich schon zeigen.

Ein Freund von mir, der es wieder mit seiner Ex versuchte, zeigte mir auch ein schmerzhaftes Beispiel, mit dem ich nicht klarkomme: sie verbringen den Tag zusammen, liegen Abends im Bett und plötzlich Biep das mobile Endgerät: der Typ, mit dem sie ihn betrogen hat schreibt.
Sie sagt, es ist nichts und die ganze Stimmung ist natürlich dahin - nur weil er sich gemeldet hat, der Inhalt der Nachricht ist nicht von Belang.
Am nächsten Morgen schreibt sie ihm zurück, während sie mit meinem Freund frühstückt - es ist nur freundschaftlich. 2 Wochen nach einer Affäre fällt das natürlich nicht leicht zu glauben.
Es kommen für meinen Freund nur 2 Alternativen in Frage: sie bricht den Kontakt ab zu dem Typen (wozu er sie nicht zwingen darf, den der Partner muss ja frei sein, auch wenn ich da gewisse Beschränkungen wie diese durchaus befürworte) oder sie können es nicht nocheinmal versuchen, da es ihm nicht gelingt ihr so zu vertrauen. Die Situation ist aktuell unverändert.

Ich bin rückständig, etwas stoisch und kritisch, das gebe ich zu und ich stehe auch dazu - aber ich kann diese Sachen einfach nicht gutheißen. Wenn der Preis für die Möglichkeit, mit vielen Leuten jederzeit Kontakt zu haben, darin besteht, dass ich in der Realität meine Kontakte einschränke, mich verpflichte zu gewissen Uhrzeiten für irgendwas verfügbar zu sein und an Dingen teilzunehmen, auf die ich nicht immer Lust habe, dann bleibe ich lieber mit meinen 30 engen Freunden und Bekannten in Kontakt, die ich nur aller paar Wochen sehe.

Viele verstehen meinen Standpunkt nicht und hören nicht auf, mich zu überzeugen zu versuchen. Darum frage ich mich (und auch euch) wie ihr das seht? Welche Erfahrungen habt ihr mit Social Media VS reale Sozialität gemacht? Ich bin gespannt, ob ich mit meiner Meinung alleine im Multiversum drifte
Lao-bay-bay ist offline  
Alt 25.05.2016, 13:44 #00
Administrator
Hallo Lao-bay-bay, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 25.05.2016, 13:49   #2
HW124
 
Registriert seit: 07/2010
Ort: Am Rande der Lüneburger Heide
Beiträge: 11.212
Ich verweigere mich dem großflächig, und viele Mitmenschen in meinem Umfeld auch.

Whatsapp? Ja, um kurz was wg. einem realen Treffen zu fragen bzw. zu verabreden.
FB? Eine Plattform wo jeder Sondermüllfurz verbreitet wird.
Menschen, die dauernd aufs Telefon starren, anstatt sich zu unterhalten lade ich sicher nicht ein zweites mal ein.
Ich bin gerne altmodisch, es steigert die Lebensqualität deutlich.
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HW124 ist offline  
Alt 25.05.2016, 13:59   #3
Lao-bay-bay
Platin Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 06/2008
Beiträge: 1.653
Zitat:
Zitat von HW124 Beitrag anzeigen
Ich verweigere mich dem großflächig, und viele Mitmenschen in meinem Umfeld auch.

Whatsapp? Ja, um kurz was wg. einem realen Treffen zu fragen bzw. zu verabreden.
FB? Eine Plattform wo jeder Sondermüllfurz verbreitet wird.
Menschen, die dauernd aufs Telefon starren, anstatt sich zu unterhalten lade ich sicher nicht ein zweites mal ein.
Ich bin gerne altmodisch, es steigert die Lebensqualität deutlich.
Es tut gut zu sehen, dass man nicht alleine ist, ehrlich. An sich vertrete ich auch meinen Standpunkt alleine, bis ich der überzeugung bin, dass ich mich irre. So wie du das handhabst, finde ich es sinnvoll und gesund
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Lao-bay-bay ist offline  
Alt 25.05.2016, 14:07   #4
elanor
Special Member
 
Registriert seit: 12/2010
Ort: Ruhrgebiet
Beiträge: 2.916
Leider ein sehr aktuelles Thema.
Und da stimme ich dir zu es ist traurig!

Wenn man überlegt mit WhatsApp u fb ist es ja noch nicht getan. Was es nicht noch alles gibt. Von instragram bis Twitter usw.

Wobei ich sagen muss. Passend dazu fällt mir ein. Oft schicken mein freund u ich uns gegenseitig links od Screenshots aufs Handy über WhatsApp od fb obwohl wir uns in einer whg befinden. Aaaaber um dann mit dem anderen drüber zu reden.
Zeigen mitteilen u dann drüber reden od gem ansehen.
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elanor ist offline  
Alt 25.05.2016, 14:34   #5
002gast
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Lao-bay-bay, ich sehe es wie du.

Keine Sorge, ich gehöre auch zu diesen Exoten.

Sicher nutze ich die positiven Aspekte meines Smartphones, und bin sehr technikinteressiert.

Whats App ermöglicht mir ein schnelles Austauschen von Kurzinfos oder Links. Mal ein Bild zu meinen Kindern, die recht weit weg wohnen.


Auch Links, wie elanor schreibt, an meinen Mann, um später mit ihm darüber zu reden.

Aber FB, Instagram, snapshot, nein. Das brauche ich nicht und lehne ich für mich ab.

Beim Bergwandern oder Hüttenwandern habe ich oft kein Netz, das ist kein Problem. Es fehlt mir nicht.



Das gute alte Telefonieren ist einfach schön, die Stimme zu hören. Eine richtige Konversation zu führen.

Mich abhängig zu machen von Spielen, andauerndem Posten mit demHandy wäre mir zu krass.
Wenn wir essen, oder unsere Kinder da sind, ist es kein Ding, dass die mal kurz eine Mail abrufen oder aufs Phone schauen, aber nicht andauernd oder so, dass die Konversation leidet .


Ich stimme dir vollumfänglich zu.

Das reale Leben mit realen Menschen ist einfach interessanter.
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Alt 25.05.2016, 15:00   #6
paul258
Golden Member
 
Registriert seit: 01/2011
Beiträge: 1.057
Zitat:
Zitat von Lao-bay-bay Beitrag anzeigen
Viele verstehen meinen Standpunkt nicht und hören nicht auf, mich zu überzeugen zu versuchen. Darum frage ich mich (und auch euch) wie ihr das seht? Welche Erfahrungen habt ihr mit Social Media VS reale Sozialität gemacht? Ich bin gespannt, ob ich mit meiner Meinung alleine im Multiversum drifte
Sehr spannendes Thema und wurde glaube ich (so ähnlich) am Montag bei Hart aber Fair in der ARD diskutiert.
Ich habe da neulich mit einigen Freunden drüber gesprochen und uns fiel auf, dass wir so mitte-end-zwanzigjährigen die Gruppe an Menschen sind, die da irgendwie dazwischen stehen. Ich kann mich noch erinnern, wie Internet per Modem damals DER SHIT war. ICQ, AOL Chat, Foren – ich war überall dabei! Auf der anderen Seite war es aber (zu mindestens zur Zeiten meiner Kindheit) nie so dominierend, wie es wohl für die Jugendliche heute der Fall ist, weil die Möglichkeiten einfach andere waren und es noch alles in der Anfangsphase steckte.

Heute muss ich ganz ehrlich sagen, dass es ein Glück für uns/mich war, da ich vermutlich nicht so gut differenzieren könnte, wenn ich heute 16 wäre und Smartphone und Co. ja zum Alltag gehören.

Viele Jahre habe ich den ganzen Spaß mitgemacht und war bei fast jeder Seite angemeldet, wo man „so sein musste“. Das ging aber so weit, dass es immer stressiger wurde und ich selber gar nicht bemerkte, wie sehr ich mich da habe mitreißen lassen. Ständig schreiben, ständig irgendwelche Gespräche führen, manchmal mit 8-9 Personen gleichzeitig und das absurde – zu 99% war es sinnloser Müll. So kam es, dass ich vor ca. einem Jahr (am 01.05) alle meine Accounts überall gelöscht habe, was teilweise echt nicht einfach war, da ich mir einredete („Aber die vielen Menschen, mit denen du anders kein Kontakt mehr hast!“ und dergleichen)…
Absoluter Bullshit!

Relativ schnell wurde mir dann klar, dass das eine der besten Entscheidungen war, die ich seit Jahren getätigt hatte!
So hatte ich z.B. ca. 15 Menschen bei Facebook meine E-Mail Adresse gegeben, weil sie auch meinten: „Aber Paul, wir müssen doch in Kontakt bleiben!“. Bis heute haben von den 15 Menschen drei (!) mir eine E-Mail geschrieben und bei zwei von denen blieb es bei dieser einen E-Mail. Vorschläge auf Treffen oder Telefonate wurden abgelehnt – weil: es ging ja (wenn sie ehrlich waren) immer nur um sinnlose Kommunikation. (Obwohl das Wort Kommunikation hier falsch ist. Vielleicht eher so etwas wie „Zeitvertreib“.)

Diese Erkenntnis jedenfalls traf mich echt wie ein Hammer und es ist tatsächlich so wie man immer phrasenweiser sagt: "Zu den Leuten, denen man wichtig ist, hält man auch so Kontakt" und das stimmt. Ich habe heute zwar viel weniger Menschen in meiner (täglichen) Sphäre, aber die, die da sind, oft intensiver.

Momentan nutze ich im Internet (zum Kontakt mit anderen Menschen) eigentlich nur dieses Forum hier, WA und sporadisch Twitter. Letzteres aber nur, weil ich dort völlig anonym bin und dort mit NIEMANDEN aus meinem „realen“ Leben im Kontakt stehe. Ich nutze es eher als Witzemaschine, wenn mir mal langweilig ist, um es so zu formulieren.
Was das Thema Smartphone angeht, bin ich auch noch ziemlich unbeleckt. Ich habe erst vor nicht einmal einen halben Jahr (!) mein erstes Smartphone bekommen und auch nur, weil es mir regelrecht aufgezwungen/geschenkt wurde. Natürlich nutze ich dort WhattsApp, allerdings ist es so, dass ich sehr oft das Handy einfach ausschalte (wenn ich in Ruhe arbeiten oder einen Film schauen möchte), oder lasse es sogar bewusst zu Hause, wenn ich abends weggehe, damit ich in schwachen Momentan gar nicht erst auf die Idee komme, da drauf zu schauen. Das ist auch mein Problem: Ich denke, ich könnte einen ungesünderen Umgang damit haben, möchte es aber überhaupt nicht – also überliste ich mich manchmal einfach selber

Was überhaupt nicht geht, ist das was du angesprochen hast. Dadurch, dass ich wie gesagt bis vor paar Wochen kein Smartphone besaß, bekam ich es wahrscheinlich NOCH mehr mit, als manch anderer.
Ich war bei Verabredungen, bei der mir die Freundin/Freund gegenüber mehrere Minuten nicht in die Augen schauen KONNTE, weil sie/er gerade nebenbei schreiben musste. Ich war auf langweiligen Gruppentreffen, wo sich niemand was zu erzählen hatte und vier von sechs Leuten auf ihr Handy schauten und nicht verstanden, dass es nur deshalb langweilig war, weil sie sich alle nicht am Gespräch beteiligten wollten.
Erst letzte Wochenende habe ich mich mit paar Freunden getroffen und einer der Anwesenden starrte 98% der Zeit auf sein Handy, weil er mit seiner Freundin schreiben musste. Zum Schluss meinte ich zu ihm, er hätte auch gleich zu Hause bleiben können. Hart, aber ehrlich.

Damals war für mich immer der erkennbare Tiefpunkt jedes Abends, wenn die Leute anfingen Witze zu erzählen. Heute würde ich meinen, es ist der Moment, indem der erste sein Handy rausholt mit dem Worten „Ich habe da was lustiges, das muss ich euch zeigen…“. Das war für mich schon mehr als einmal DER Grund aufzustehen und nachhause zugehen, egal was der Rest sagte. (Mittlerweile habe ich erkannt, dass das Leben zu kurz ist, um sich so etwas anzutun.)
Und wie du bereits sagtest: Sehr oft erntet man Unverständnis, oder wird sogar angegangen. Vermutlich ist das aber nur eine Reaktion von Menschen, die wissen, dass man im Grunde recht hat und sich genau deshalb angegriffen fühlen.

Was mich vielleicht am meisten stört, ist dieser ZWANG alles zu entzaubern. Alles zu wissen, immer sofort. Das macht mich teilweise richtig aggressiv (Dazu gab es mal einen super Artikel im Philosophie Magazin, den ich bei Bedarf raussuchen kann.)

In eigenen Worten versucht: Es macht mich regelrecht fertig, dass scheinbar viele Menschen nicht mehr den Wert eines guten Gespräches wertzuschätzen mögen. Wenn man Abends mit paar Freunden zusammen sitzt, erinnert man sich doch Jahre später nicht an den Abend zurück mit „Ach, als Klaus das und dies gegoogelt hat.“, sondern es sind die schönen Gespräche, die aufgrund der freundschaftlichen Harmonie, sollte sie denn gegeben sein, so einen Abend unvergesslich machen.

Zum Beispiel hatte ich neulich ein Abend mit Menschen, die da ähnlich denken wie ich und wir kamen irgendwie auf das Thema „James Bond Filme“. Wir wussten nicht wie der eine ältere Darsteller hieß und haben überlegt. Daraus entwickelte sich ein völlig absurdes lustiges Gespräch, dass immer mehr abwich und immer lustiger wurde – wir haben Tränen gelacht. Weil es uns halt im Grunde egal war, wie der Darsteller hieß, denn: so wichtig ist das doch nicht.
Ähnliche Situation eine Woche davor. Genauso wurde ein Schauspielername gesucht. Drei Beteiligte zogen sofort hier Handy, machten ein Wettstreit daraus und nach fünf Sekunden laß einer den Namen und auch gleich noch den gesamten Wikipedia Eintrag vor. Dann kam nur ein „Aha.“ und es war wieder still.
Kein Zauber, die Fantasie getötet, der Witz nicht da – der Abend blieb öde…
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paul258 ist offline  
Alt 25.05.2016, 15:08   #7
Mina2
Bück Dich.
 
Registriert seit: 06/2010
Beiträge: 3.646
Ich denke,das es manchmal zu sehr verteufelt wird. Es hat ja auch seine Vorteile,sofern man sich Grenzen setzt bzw. sich anderweitig beschäftigen kann.
Das ist nun mal ein Fortschritt,der so bleiben wird. Wahrscheinlich wird es noch mehr ausgeweitet. Die Generation,die damit aufwächst kennt es nicht anders und kann ohne nicht leben.
An sich bin ich immer für Fortschritt,nicht Stillstand. Und dazu gehört nun mal auch das. Was der Einzelne daraus macht,ist seine Sache oder vielleicht doch nicht?!

Mich stört es eigentlich nur,wenn man sich trifft und der/diejenige ständig am Handy hängt. Das nervt und ist meiner Ansicht nach unhöflich.
Daraus resultiert dann,das man miteinander nicht mehr gepflegt Reden/Schweigen kann.
Es können auch unangenehme Gefühle entstehen,wenn grade junge Leute anfangen sich zu vergleichen mit anderen Profilen. Wieviele Klicks oder Likes,wieviele Freunde andere haben,wo sie grade sind und mit wem usw.
Läuft es bei einem gut,stört das nicht weiter sondern artet wohl eher in eine Art Wettbewerb aus. Läuft es nicht so,dann ist das Selbstbewußtsein mancher irgendwann stark angeknackst.
Dazu muss ich aber auch sagen,das es allein am Umgang liegt. Und ich finde,das sowas mehr geschult werden sollte,es ist Gegenwart und bleibt unsere Zukunft. Drum sollte der Umgang mit diesen Medien gefördert werden,also den "richtigen Umgang".
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Mina2 ist offline  
Alt 25.05.2016, 15:25   #8
0815Nick
Special Member
 
Registriert seit: 02/2011
Ort: Nerdpol
Beiträge: 3.446
Ich hab früher auch ICQ, Yahoo usw. benutzt, ja sogar Facebook mal.
Aber irgendwann muss man zwangsläufig erkennen das es dabei mehr um belangloses Zeug geht als um echte Kommunikation.
Inzwischen geht es vielen ja noch nicht mal mehr um die Kommunikation überhaupt, sondern rein um ihr virtuelles Selbstbild welches sie gerne nach außen darstellen würden. Menschen die ihren Facebook, Twitter, Instagram etc. Account als Statussymbol vor sich hertragen ist nicht mehr zu helfen, die sind so verblendet und abhängig, da kann man sich die Luft zum diskutieren auch gleich sparen.
Ich kenne Menschen, bei denen ist das Handy den ganzen Tag dauerhaft am summen, da scheinen Nachrichten in 10-20 Sek. Schlagzahl einzutreffen.
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0815Nick ist offline  
Alt 25.05.2016, 17:23   #9
Damien Thorn
_______________
 
Registriert seit: 01/2015
Beiträge: 9.567
Soziale Medien wie WhatsApp, Facebook etc. haben alle ihre Berechtigungen und sind ein Werkzeug. Wie ein Messer. Man kann damit ein Steak halbieren oder den Nachbarn abstechen. Doch nur weil jemand damit Leute abmurkst, verliert das Messer nicht an seiner Extistenzberechtigung.

Ergo: Es liegt an einem selbst, wie er die Sozialen Medien einsetzt. Wer sich feige dahinter versteckt oder nichts anderes kennt, kriegt eben früher oder später die Quittung, indem ihm seine mangelnde Persönlichkeit auf die eine oder andere Weise vermittelt wird (durch Erfolglosigkeit, Kritik seitens Dritter etc.).

Was den Eingangsthread anbelangt: Wer diese Dinge meidet, ohne sie je eingehend ausprobiert zu haben, sagt damit nichts weiter aus, als dass er zum einen rückschrittlich ist und aber viel auf Vorurteile gibt und zum anderen selbst nicht sonderlich von seiner eigenen Persönlichkeit überzeugt ist, sodass er sich unweigerlich im Missbrauch sieht, sofern er sich dem nicht völlig entzieht.
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Damien Thorn ist offline  
Alt 25.05.2016, 18:59   #10
Lao-bay-bay
Platin Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 06/2008
Beiträge: 1.653
Zitat:
Zitat von paul258 Beitrag anzeigen

In eigenen Worten versucht: Es macht mich regelrecht fertig, dass scheinbar viele Menschen nicht mehr den Wert eines guten Gespräches wertzuschätzen mögen.
[...]
Kein Zauber, die Fantasie getötet, der Witz nicht da – der Abend blieb öde…
Was du beschreibst, fehlt mir sehr. Und das ist ein Gut, welches man weder mit Wissen, Weisheit, Mut oder Geld erwerben kann. Mittlerweile hat das bei in den Alltag eingefunden. Nach jedem Film kommt meist die Frage: "Warum hat der das so und so gemacht?", "ob das auch in echt geht?" - und während ich mit meinem Wissen und der Logik bewaffnet agiere und manchmal mutmaße, wird sofort danach gegoogelt und (ohne Übertreibung) mit manchmal bis zu 30 Minuten lang Artikel aus Wikipedia und anderen Foren dazu vorgelesen - auch wenn die eigentliche Frage meist mit ein paar Worten beantwortet werden konnte.
Dabei ist mir auch schon manchmal aufgefallen, dass nicht immer alle Internetquellen richtig sind (wie überraschend^^)

Zitat:
Zitat von Mina2 Beitrag anzeigen
Mich stört es eigentlich nur,wenn man sich trifft und der/diejenige ständig am Handy hängt. Das nervt und ist meiner Ansicht nach unhöflich.
Daraus resultiert dann,das man miteinander nicht mehr gepflegt Reden/Schweigen kann.
Das ist ein Kernproblem, mit dem ich mich konfrontiert sehe. Bei etwa 90% meiner Freunde läuft es mittlerweile so ab. Das schlimmste war Silvester 2014. Wir waren zu sechst bei einem Kumpel, und ich war offen für allerlei Ideen. Aber egal was ich vorschlug - sei es zocken, Gesellschaftsspiele, SingStar oder einfach nur reden- wurde mit einem kurzen "ja" oder "mmh" kommentiert, manchhmal kurz besprochen und dann verlief sich alles im Sande. Am Ende waren 6h vergangen in denen alle mit irgendwem schrieben oder appsten und sogar 24:00 Uhr war ich alleine draußen.
Ich ging mit dem Gefühl raus: du hast deine Zeit verschwendet und hattest keinen Spaß, den du eigentlich wolltest. Für diese Freunde war ich wirklich quer durch ganz Deutschland gefahren (ca. 9h) und war daher sehr enttäuscht.

Zitat:
Zitat von 0815Nick Beitrag anzeigen
Ich kenne Menschen, bei denen ist das Handy den ganzen Tag dauerhaft am summen, da scheinen Nachrichten in 10-20 Sek. Schlagzahl einzutreffen.
Und genau das verstehe ich nicht. Diese Lebenszeit ist doch dann vertan, oder? Ich meine: nicht einmal Staatschefs sind so wichtig, dass sie diese Menge an Kommunikation benötigen würden.
Und da es oftmals wirklich um belanglosen Inhalt geht, frage ich mich, warum man das tut? Ist das eine Art Streben nach Anerkennung? Eine Profilierung um Selbstsicherheit bzw. Bestätigung zu erlangen?

Wie kann man mit solchen Leuten umgehen, wenn man mit ihnen kommunizieren möchte? Ansprechen bringt nichts, da die Nachrichten meist eine höhere Priorität haben. Darauf hinweisen, dass man so nicht reden kann ist auch kontraproduktiv, da man so i.d.R. nur den Zorn heraufbeschwört.
Selbst schreiben funktioniert nur insoweit, dass man zwar eine Antwort bekommt, diese aber anscheinend nicht bindend wirkt.
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Lao-bay-bay ist offline  
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