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Du befindest dich im Forum: Thema Liebe als Diskussionsgrundlage. Hier wird alles besprochen, was mit Liebe, Zwischenmenschlichem und Beziehungsanbahnung zu tun hat. Es soll hier um Grundsatzfragen gehen und nicht um persönliche Probleme! Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge. |
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02.06.2016, 18:31 | #21 | ||
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Registriert seit: 01/2015
Beiträge: 9.568
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Kritik kann entweder als hilfreich oder als Angriff gewertet werden. Dabei ist es oft der eigenen mangelnden Persönlichkeit geschuldet, wenn letzteres darin hineininterpretiert wird. Da kommt auch schnell der Begriff "nörgeln" ins Spiel. Niemand ist so, "wie er ist". Das Leben - genauso wie jeder Mensch darin - befindet sich in ständigem Wechsel und Veränderung. Kontrollfreaks, die in jeder Veränderung furchtvoll eine Entfremdung sehen, haben vorwiegend Selbstzweifel, die sie dann auf den Partner abladen und verpassen dabei die Möglichkeit aneinander zu wachsen. Kritik kann nie sinnfrei sein, solang sie sachlich (was nichts mit der Härte zu tun haben muss) und verhältnismäßig ist. Verhältnismäßigkeit setzt aber voraus, dass man bereit ist, zuzuhören und sich selbst dazu zu äußern. Konflikte können sehr schnell gemieden werden, wenn man die richtige Botschaft aus einer Kritik zieht und nicht nur mit infantilem falschen Stolz reagiert. Ich selbst sage stets offen heraus, wenn mir etwas missfällt und kritisiere auch direkt und unverblümt. Das gleiche mit Komplimente/positiver Kritik. Meine Partnerin hat dies anfangs befremdet, da sie bis dato nur in sich gekehrte Männer hatte, die die Kommunikation mieden und damit eigentlich nichts anderes zu verstehen gaben, dass sie die Frau im Problemfall alleinlassen. Nach einer Eingewöhnungszeit hat sie aber gemerkt, wie befreiend es ist, nichts in sich reinzufressen und dem Gegenüber so auch die Möglichkeit zu geben, Anteil an nicht nur den gut laufenden, sondern auch an den ausbaufähigen Dingen zu haben und stets zu wissen, woran man beim Gegenüber ist. Denn ein "Deine launische Art kotzt mich grad an und versaut hier unsere Stimmung" mag zwar nicht schön anzuhören sein, ist aber weitaus besser als irgendeine weichgepülte Heuchelei oder vollständige Ignoranz, die falsche Botschaften und Konsequenzen nach sich zieht. Und es macht Komplimente weitaus authentischer, wenn man weiß, dass man sich nicht scheut, klare Worte zu machen.
Im Fall des TE ist seine mangelnde Konfrontationsfähigkeit genauso ein Problem wie die fehlende Kritikfähigkeit seiner Partnerin. Ist kein reifes Verhalten miteinander und erst recht nichts, was das Vertrauen erhält. Ergo zieht sich der TE immer weiter zurück und verfällt als Kompensation der magelhaften Kommunikation immer mehr in irgendein Wunschdenken bezüglich der Reaktion seitens der Partnerin.
Geändert von Damien Thorn (02.06.2016 um 18:35 Uhr) |
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03.06.2016, 15:12 | #22 | |||
Member
Registriert seit: 06/2008
Beiträge: 289
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Zitat:
Die Wortwahl bzw. die Körpersprache dazu finde ich allerdings auch nicht ganz so unerheblich. Dein Beispiel mit der launischen Art, die Dich gerade ankotzt lässt sich ja auch unterschiedlich "performen". Mit Hackfresse und Zornesfalten im Gesicht kommt das anders als mit Augenzwinkern z.B. - naja, wirst Du ja ohnehin wissen.
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04.06.2016, 10:34 | #23 | |||
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Registriert seit: 01/2015
Beiträge: 9.568
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Zitat:
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06.06.2016, 04:59 | #24 | |||
Member
Registriert seit: 06/2008
Beiträge: 289
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Zitat:
Vor allem aber, was Du weiter aufführst, finde ich enorm wichtig: Das beiderseitige Bewusstsein, sich mit geäußerter Kritik dem Gegenüber auch ein Stück weit auszuliefern. Allein schon diese Grundhaltung kann ein aufmerksameres Zuhören ermöglichen, weil es beinhaltet, dass eben kein Angriff auf den Partner stattfindet, sondern die eigene Befindlichkeit offenbart/dargelegt wird. Ich bin da komplett bei Dir, dass die Qualität einer Partnerschaft in der konstruktiven Auseinandersetzung liegt und sicher nicht in einer künstlich errichteten (weil unrealistischen) Dauerharmonie.
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07.06.2016, 20:19 | #25 | |||
Golden Member
Registriert seit: 08/2009
Beiträge: 1.297
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Zitat:
Beispiel 1: Eine Bekannte wollte, daß ihr Partner regelmässig die Fenster putzt, weil sie "wichtigeres" im Haushalt erledigt. Er putzt die Fenster mit waag- und senkrechten Bewegungen. Sie will, daß er es mit kreisenden erledigt. Beiden Varianten sind schlierenfrei sauber. Weil es ihr nicht passt, putzt sie nicht nur die Fenster noch einmal VOR Besuchern und macht das zum Gesprächsthema eines jeden Treffen mit Freunden, Kollegen und Familie. Beispiel 2: Ich sortiere für eine Arbeit Schrauben, Werkzeug usw., damit die Arbeit rascher abläuft und ich weiß, was gebraucht wird bzw. was fehlt. Sie wirft es immer wieder durcheinander und "versteht das nicht". Beispiel 3: Ich stelle ihre Tasche (die immer am Boden steht) wegen einem blinden Besucher auf ein Kästchen, wo sogar eine Taschenhalterung angebracht ist, damit er nicht darüber stolpert. Sie stellt die Tasche regelmässig runter und was passiert?! Der Besucher stolpert, sie ist beleidigt, weil ich sie mittlerweilen "böse ansehe". Der blinde Besucher und sie sind sich mittlerweilen "einig", daß er es wissen sollte, daß bei mir ihre Tasche irgendwo "am Boden steht". Er weiß eben nur nicht wo. Meine Meinung zum ersten Beispiel: Wenn es ihr nicht passt, Klappe halten und selber putzen. Zum 3. Beispiel: Ich finde es von ihr unverschämt: Daß sie ihre Tasche überall am Boden herumliegen läßt; soll sein. Ich bin ja tolerant. Aber daß sie es bei einem Blinden nicht versteht?! Und seinen Sarkasmus nicht begreift?! Zum 2. Beispiel sage ich gar nichts. Das ist für mich eindeutig negativ und mehr als nervig. Zugegeben, 3 extreme Beispiele. Soll auch so verstanden werden. Da ist es eindeutig, ob man das zur Sprache bringen soll oder nicht?!?! Bei anderen Themen wie die klassische "offene Zahnpastatube" und "der feuchte Lappen im Waschbecken" ist es ebenso eindeutig. Da sind Kleinigkeiten der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen bringt. Da hat sich bereits so viel Frust angesammelt, der totgeschwiegen wurde. Da muß einfach ein Ventil her, damit Dampf abgelassen werden kann. Allgemein finde ich, solange man unter den Eigenheiten des anderen nicht leidet, sollte man darüber hinweg sehen oder eine Lösung finden, mit der alle leben können. Das obige Thema Fensterputzen könnte man so lösen, beides ausprobieren; ansonsten zählt, daß die Fenster sauber sind. Bei anderen muß man akzeptieren, wenn man etwas falsch macht oder der andere das nicht will. Sogar meine bisherigen Haustiere wußten, daß sie im Bad und Schlafzimmer nichts verloren haben. Dafür benutze ich deren Körbchen nicht. Also; es gibt immer einen Weg, wo alle zufrieden sind oder eben nicht. Das kommt auf den einzelnen an?! LG
Geändert von Lutz1 (07.06.2016 um 20:23 Uhr) |
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08.06.2016, 16:58 | #26 | ||||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Zitat:
Kenne es von ein paar befreundeten Frauen, die ein sehr ähnliches Verhalten an den Tag legen, ob es ums Putzen, Socken zusammenlegen, Gemüse schneiden oder sonst was geht. Wie ich das mitgekriegt habe, geht es gar nicht darum, ob die Putzart des Mannes weniger effizient ist, sondern viel mehr, dass er es nicht exakt so macht wie die Frau (es will). Zitat:
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08.06.2016, 17:13 | #27 | |||
dauerhaft gesperrt
Registriert seit: 06/2014
Beiträge: 896
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Zitat:
Ich denke nicht...ich denke sie wär sogar etwas besser...man bräuchte weniger psychologen. Ja, ich weiß, ist OT; aber einmal wird das gestattet sein
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08.06.2016, 17:13 | #28 | ||
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Registriert seit: 01/2015
Beiträge: 9.568
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Obige 3 Beispiele sind in meinen Augen entweder aus dem Leben von zwei 13-jährigen gegriffen oder ein Fall für irgendeine Talkshow. Die Partnerschaft scheint nur noch daraus zu bestehen, dass die Frau dem Mann ans Bein pinkelt und dieser sich achselzuckend neue Hosen kauft.
Man kann auch wirklich alles als "Beziehung" bezeichnen. Ich würde bei solch einem Kindergarten binnen 2 Tage die Biege machen.
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08.06.2016, 17:27 | #29 | |||||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Zitat:
Zusätzlich sollten sich einige schlicht und einfach entspannen und nicht so in den alten -vorgelebten- Mustern festbeißen, solche Kontroll- und Überwachungssucht würde niemandem gefallen, selbst denen nicht, die sie praktizieren. Vielleicht einfach mal ab und zu einen Spiegel vor die Nase halten und reflektieren. Zitat:
Zitat:
Vielen Frauen scheint es extremst wichtig zu sein, dass der Partner ihre Anweisungen genaustens befolgt. So eine Art Kindergarten für -eigentlich- Erwachsene. Mag sein, dass auch manche Männer so drauf sind, hab es bis jetzt aber doch eher bei Frauen erlebt.
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08.06.2016, 17:40 | #30 | |||
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Registriert seit: 01/2015
Beiträge: 9.568
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Zitat:
Menschen machen mit einem selbst immer nur das, was man selbst mit sich machen lässt.
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