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Du befindest dich im Forum: Thema Liebe als Diskussionsgrundlage. Hier wird alles besprochen, was mit Liebe, Zwischenmenschlichem und Beziehungsanbahnung zu tun hat. Es soll hier um Grundsatzfragen gehen und nicht um persönliche Probleme! Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge. |
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20.07.2018, 12:30 | #51 | |||||
Golden Member
Themenstarter
Registriert seit: 11/2017
Ort: Karlsruhe
Beiträge: 1.107
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Ansonsten war ich von Frauen regelrecht umgeben. Im Studium lag der Frauenanteil bei 80%, Hobbys und Interessen teilten auch eher Frauen, bei meinen Freunden hielt sich der Anteil von Frauen und Männern ungefähr die Waage. Ich war kein Stubenhocker, sondern ging ziemlich viel aus. Ich war allerdings auch nicht der asexuelle Kumpelfreund, dafür war ich viel zu sehr mit mir selber beschäftigt. Mit Hilfestellung meine ich, dass mir damals keiner sagen konnte, was los war und wieso ich da scheiterte. Ich selber begriff es nicht. Das Internet steckte in den Kinderschuhen, Foren wie diese gab es nicht. Ich las ein paar Ratgeber, fand mich da aber nicht, und wandte mich an Freunde und Bekannte, die natürlich beruhigen wollten und meinten, das käme alles noch und ich solle mich nicht verrückt machen. War auch bei der psychosozialen Beratung, aber da kam man zu demselben Schluss. Also machte ich dicht und versuchte mit Studium, dann Arbeit, Weggehen usw. zu kompensieren, was natürlich kaum klappte. Sobald einer meiner Freunde wieder in Beziehung war oder Flirts hatte, merkte ich, was ich eben nicht hatte und nicht hinkriegte. Hilfe in Form von Erklärungsansätzen habe ich erst im Internet gefunden, da war ich Ende 20.
Geändert von current74 (20.07.2018 um 12:36 Uhr) |
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20.07.2018, 12:55 | #52 | |||||
Golden Member
Themenstarter
Registriert seit: 11/2017
Ort: Karlsruhe
Beiträge: 1.107
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Hallo Lilly,
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Da bei mir alles im Inneren abläuft, kann es wohl auch nur dort begriffen und aufgelöst werden. Unter Druck komme ich nicht aus mir heraus, was nicht heißt, in der einen oder anderen Situation nicht doch etwas zu sagen. Ich werde verstärkt darauf achten und es auch aufschreiben. Zitat:
Überbehütung zu Hause spielt wohl eine Rolle, ein faktisch abwesender Vater, der keine Vaterrolle einnahm, eine ängstliche Mutter, die das alleine nicht kompensieren konnte, jahrelange Außenseiterrollen in Schule und Freizeit, die ich verinnerlicht habe und dann noch einige Zeit leider beibehalten habe, als dass nicht mehr notwendig gewesen wäre. Doch das fiel mir erst viele Jahre später auf. Zitat:
Irgendwie hatte man Angst, auf irgendeine Weise nicht zu genügen. Wir sprachen auch zu Hause meist leise. Möglicherweise habe ich das beibehalten, was jemand hier angemerkt hat, mir selber aber gar nicht auffällt.
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20.07.2018, 14:19 | #53 | ||
Golden Member
Registriert seit: 09/2009
Beiträge: 1.401
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Man kann die Situation nur akzeptieren wie sie ist. Nach vorne schauen und nicht zurück. Weil ändern kannst du es sowieso nicht mehr.
Natürlich ist es ärgerlich, vor allem wenn man sich mal die Gelegenheiten anschaut die man hattet ( 80% Frauenanteil ). Verständlich das es frustrierend ist wenn da nichts bei einem hängen bleibt. Aber du bist da mit Sicherheit keine Seltenheit. Es geht vielen so die bei Frauen einfach nicht ankommen. Ein bisschen Glück gehört natürlich auch immer dazu. Der eine macht in frühen Jahren vielleicht eine tolle Erfahrung die ihm ein enormes Selbstvertrauen gibt, mit dem Ergebnis dass der alles flachlegt, und andere jungs/Männer machen vielleicht eine nicht so Schöne Erfahrung, oder es läuft sehr zäh mit den Frauen mit dem Ergebnis, dass ihr Selbstvertrauen in den Keller ist, oder aber sie sehr unsicher sind. Das bedeutet widerum, dass diese noch mehr an sich arbeiten müssen als andere. Das kann aber auch jahre dauern bis man sich weiterentwickelt und die zeit bleibt nicht stehen. Irgendwann ist mann dann Mitte zwanzig ohne Erfahrungen. Der Druck mit der Jungfrau lastet zudem auch auf einen, und dann sind da ja auch noch die Bedürfnisse die man hat. Alles nicht so einfach! Was das ausleben und nachholen betrifft. Ich weiß nicht wie alt du bist, aber mit 30-40 Jahren sollte es immer noch locker Möglich sein dies tun zu können. Vielleicht nicht mehr mit 18-20 Jährigen aber Mitte zwanzig wieso nicht. Die sind dann sowieso erst so richtig ausgereift sexuell was eine 20 jährige vielleicht noch nicht ist. Da würde ich also gar nicht so groß Hinterher trauen die zeit. Das wäre angebrachter wenn du 50 wärst. Obwohl selbst da gibt es Frauen die noch super attraktiv sind und das weit in den 50 er Bereich hinein. Und das nicht zuwenig.
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20.07.2018, 14:35 | #54 | ||||||
Golden Member
Themenstarter
Registriert seit: 11/2017
Ort: Karlsruhe
Beiträge: 1.107
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Das führt eher wieder zu der Thematik, die ich in meinem Ursprungsbeitrag geschildert habe, zurück. Ich mache halt immer weiter und schaue, voranzukommen, unabhängig vom Alter.
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20.07.2018, 16:26 | #55 | |||||
Some Jekyll, some Hyde
Registriert seit: 01/2010
Ort: K.A.
Beiträge: 6.674
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Aber jetzt dürfte auch klar sein, dass es nicht allein durch verbale Prägung so ist, auch da dürfte Verunsicherung bzw. eine gewisse Grundangst eine Rolle spielen. Zitat:
Theoretisch hat man Gewisses dann drauf, aber in der Praxis zählen im Leben ganz andere Elemente. Aktive Kommunikation sowie Aktion sind dabei das A und O, ohne etwas Eigendynamik ist es als mehrheitlich introvertierter Mensch schwer wahrgenommen zu werden. Wie war es mit und in Deinem Umfeld? Durch Freunde und Unternehmungen, aber auch durch das Studium warst Du ja doch recht aktiv unterwegs, hast einige oder gar etliche Frauen mal kennengelernt. War dieses Manko dann Tabuthema, wie wurde damit im Freundesumfeld umgegangen? Hast Du nichts von Anderen mal "abgeschaut" und einfach (aus)probiert? Als sehr wichtig erachte in dem Zusammenhang auch eine gewisse Abnabelung von elterlichen Konventionen, Denkweisen und Prägungen. Sich auf den Weg zu begeben um sich selbst zu finden ist der Schlüssel, dafür ist es nie zu spät. Du bist Du, Deine Mutter ist Deine Mutter...Dein Leben, ihr Leben. Weißt Du warum Deine Eltern selbst so verunsichert waren, den Eindruck hatten nicht zu genügen? Hattest Du nie mal das Gefühl ausbrechen zu müssen?
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20.07.2018, 16:59 | #56 | ||||||||
Golden Member
Themenstarter
Registriert seit: 11/2017
Ort: Karlsruhe
Beiträge: 1.107
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Zitat:
Da fällt das weniger auf. Aber mir hat das privat schon mal jemand gesagt. Wahrscheinlich ist es ein Gewöhnungseffekt. Ich werde das auf jeden Fall mal berücksichtigen. Zitat:
Zitat:
Und eben, Freunde sind einfach zu nahe an einem dran, um eine wirkliche Rückmeldung geben zu können. Ich habe es auch nicht immer thematisiert, dass mir da was fehlt. Daher fand ich es schon hilfreich, als Austauschplattformen wie diese im Internet aufkamen. Zitat:
Zitat:
Zitat:
Geändert von current74 (20.07.2018 um 17:21 Uhr) |
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20.07.2018, 18:17 | #57 | |||
Registriert seit: 07/2010
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Beiträge: 11.212
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Zitat:
Hast du den Kontakt abgebrochen, weil Du mit deiner Vergangenheit 'möglichst wenig' Konfrontiert werden wolltest? Ich frage das weil ich denke, daß diese ausgebliebene Konfrontation im Rahmen deiner 'Selbstwerdung' durchaus Einfluß hatte....zum Negativen. Mir kommt Einiges bekannt vor, auch ich hab lange gebraucht um das abzuschütteln bzw. aus solchen Verhaltensmustern herauszuwachsen. Aber es geht.
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20.07.2018, 20:00 | #58 | |||
Quotenlesbe
Registriert seit: 07/2018
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Beiträge: 2.090
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Zitat:
Als ich gemerkt habe, dass ich mich zu Frauen hingezogen fühle, war ich so dumm zu glauben, dass wäre heute kein Problem mehr und war sehr offen damit. Das war extrem blauäuigig und dumm. Wobei ich präzisieren muss: Ich hab mich irgendwie total gefreut, einen Teil von mir selbst erkannt zu haben. Und im Nachhinein wäre es schlauer gewesen, dass für mich zu behalten. Mädchen können sehr gemein sein und ich wurde von einigen sehr ausgegrenzt, verspottet und auch gemobbt. Ein paar haben die anderen angestiftet, die sich dann nicht mehr umziehen wollten, wenn ich dabei war und verlangt haben, dass ich woanders hin gehe. Leider war das nur die Spitze des Eisberges und ich war immer mal wieder das Ziel ihrer bösen Scherze. Jungs waren allgemein okay, aber die Mädels.. Ich hab oft geweint und bin nirgends mehr hingegangen. Letztlich habe ich mir neue Freunde gesucht. Und ich hatte zum Glück Eltern, die mich unterstützt haben, Meine Mutter vor allem. Die hat mich immer wieder aufgebaut und geschützt, wo es nur ging. Wäre das alles am Anfang der Schulzeit gewesen, hätte ich sicher auch was davon mitgenommen. Wie gesagt hoffe ich, das es hier nicht stört, wenn ich auch was dazu sage. Du scheinst mir jedenfalls sehr gut im Leben zu stehen. Job, wo Du durchaus kommunikativ bist, Gelegenheiten sind da, Hobby, Kontakt... Es sind "nur" diese Selbstzweifel und Schatten der Vergangenheit, die Dich belasten. Du hast ja auch geschrieben, Kontakte halten ist mitunter schwierig. Da geht es dann darum, dass es zu nah wird? Ich rede jetzt nicht von den früheren Kontakten, die Dich an damals erinnern, sondern allgemein.
Geändert von Anique (20.07.2018 um 20:11 Uhr) |
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20.07.2018, 22:13 | #59 | |||
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
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Hallo current74,
Zitat:
zurück erinnern. Lediglich sein Schutzmechanismus bewahrt ihn davor, weshalb er bei bestimmten Erlebnissen, die er als bedrohlich usw. erlebt hat, dazu neigt, diese zu verdrängen bzw. die Gefühle, die er dabei empfand, abzuspalten. Dane- ben "vergißt" man Erlebnisse nur aufgrund hirnorganischer Schädigungen. Das Problem dabei ist, dass man im Heute quasi nur noch funk- tioniert, wie man einst konditioniert worden ist bzw. wie das im Rahmen solcher Verdrängungen einem eben möglich ist, ohne, dass einem bewusst ist, warum man so ist usw. Und dann fällt es einem eben sehr schwer, etwas erfolgreich daran ändern zu können. Es gibt neben der dir aufgezeigten Möglichkeit, dir dieser Dinge wieder bewusster zu werden (und du wirst dabei staunen, was dir dann plötzlich nach und nach wieder in Erinnerung kommt), verschiedene, modernere Therapieansätze, wo man in relativ kurzer Zeit daran arbeitet, diese u.a. negativen Konditionierun- gen bzw. Verdrängungen/ Abspaltungen heraus zu arbeiten und das "Gehirn" entsprechend "umzuprogrammieren". Im Übrigen musst du nicht bis zum nächsten Ausgang abwarten. Du kannst diese Einflüsse des z.B. "inneren Kritikers" jeden Tag an dir überprüfen. Gerade, wenn du von eher ängstlichen Eltern großge- und erzog- en worden bist, die dazu viel Wert darauf gelegt haben, wie man im Außen wirkt bzw. was die Leute da draußen über einen den- ken / denken könnten, dann wird es bei dir zahlreicher solcher "Programmierungen" geben, die dich in deinem gesamten Alltag "unbewusst" begleiten. Fängt dann z.B. damit an, selbst an einem freien Tag, wo man eigentlich noch lieber etwas ausschlafen oder vor sich herum trödeln möchte, dann in sich vernimmt "nein, das geht so aber nicht, du musst noch dies und jenes, jetzt sofort, weil...". Und schwupps ist man unbewusst dabei, es seinen Eltern bzw. de- ren Vorstellungen / Erwartungen gerecht machen zu wollen und funktioniert hier dem getreu. Aber auch dieses "Leiseseinmüssen" bzw. "Angepasstseinmüs- sen" passt eben zu deinem Problem im Heute, die die Faust aufs Auge: Leisesein: in sich gekehrt, den Mund verklebt, sein Wissen/ seine Meinung zurückhaltend, Vorsicht vor Leuten usw. usf. Angepasstheit: Hemmungen, weil Angst vor Kritik, denn man will nicht anecken, nicht auffallen, nicht herausfallen usw. usf. -> oft gepaart mit Perfektionismus, dem Hang zu Idealisieren usw. Dazu, die von dir genannte Überbehütung, die nicht selten mit sog. Übergrifflichkeiten einhergeht und das Kind in seinem natürlichen Wunsch, eigene Erfahrungen sammeln zu wollen, ständig abbremst, ihm alles abnimmt, ihm diktiert, ihm eintrichtert wie es was zu se- hen hat/ wie die Welt da draußen ist usw. usf. Da kann weder ein gesundes Selbstwertgefühl, noch ein gesundes Selbstvertrauen o- der gar echte Eigenständigkeit bei entstehen. Oft sind diese Eigen- schaften nicht einmal erwünscht, da man das Kind von sich abhän- gig halten möchte bzw. das unbewusst die Motivation dahinter ist. Wenn du "im Dialog mit dir selbst" bist, kannst du ja gleichfalls mit darauf achten, ob du auch positive Zusprecher in dir hast und zu welchem Anteil im Verhältnis zu den negativen (du musst, du sollst, bzw. du darfst nicht, du kannst nicht, das geht nicht, das macht man nicht, was sollen die Leute denken....). Und da du schreibst, du hättest mit Arbeit usw. viel zu kompensie- ren versucht, dann hast du auf dem Diktat "du musst / du sollst" vermutlich hervorragend fremdbestimmt funktioniert und eben da- bei deine eigenen Bedürfnisse arg missachtet. Im Übrigen denke ich, dass du über diese arge Fremdbestimmung vermutlich eben viele deiner emotionalen Anteile versteckt hast, so dass dir diese -zumindest nicht mehr im vollen Umfang- bewusst sind. Mit der Selbstbeobachtungsübung kannst du sie aber u.a. wie- der hervor locken und als Teil deines ICH`s integrieren. Wenn du dir darüber dann deinen wirklich eigenen Wünschen / Bedürfnissen auch bewusster wirst, wird es dir leichten fallen, eine entsprechende Moti- vation zu entwickeln und deinen Weg zum Ziel zu finden. Das ist näm- lich etwas ganz anderes, als nur für das Außen zu funktionieren usw. Viel Erfolg.
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20.07.2018, 22:45 | #60 | ||||||
Golden Member
Themenstarter
Registriert seit: 11/2017
Ort: Karlsruhe
Beiträge: 1.107
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Zitat:
Was mir auch gut tat, denn auf den Klüngel konnte ich verzichten und fand dann auch relativ schnell neue Leute. Es ist aber richtig, dass sich damals schon Verhaltensweisen ausgeprägt hatten, die ich nicht abschütteln konnte und in Folge mitgeschleppt habe. Nur war mir das lange gar nicht bewusst gewesen. Zitat:
Meine Schulzeit liegt schon sehr lange zurück und ich erinnere mich aktiv nur noch an Versatzstücke. Gemobbt wurde ich nicht wirklich, war aber der ewige Außenseiter, der halt auch dabei war. Ich konnte mit den meisten Mitschülern ebenfalls nichts anfangen und lebte wie in einer Parallelwelt. Relevant ist, dass ich in der Zeit auch alle ersten Annäherungsversuche zu Mädchen verpasst habe, die in der Pubertät ja normal sind. Als ich mit 19 dann wieder aufgetaucht bin, hatte ich von nichts einen Plan. Freundschaften habe ich wie gesagt schnell hingekriegt, als ich aus dem Umfeld draußen war, intimere Beziehungen jedoch nicht. Zitat:
Zitat:
Ja, das war lange ein Problem. Wahrscheinlich führt das wieder in die Kindheit zurück. Ich wurde nicht prüde erzogen im Sinn, dass Sex schlecht sei, aber das Thema Sexualität kam zu Hause gar nicht vor, oder zumindest nicht so, wie man sich als Mann bei der Kontaktaufnahme zu Frauen verhalten sollte. Ich wurde da also sehr schnell unsicher, dachte, alles sei übergriffig. Das steckt allerdings irgendwo immer noch in mir drin, auch wenn ich es heute erkenne. Zusätzlich litt ich unter permanenter Rotwerderei. Das habe ich auch schon länger im Griff, war aber auch ein Prozess von Jahren.
Geändert von current74 (20.07.2018 um 23:12 Uhr) |
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