|
Du befindest dich im Forum: Thema Liebe als Diskussionsgrundlage. Hier wird alles besprochen, was mit Liebe, Zwischenmenschlichem und Beziehungsanbahnung zu tun hat. Es soll hier um Grundsatzfragen gehen und nicht um persönliche Probleme! Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge. |
|
Themen-Optionen |
24.11.2019, 12:33 | #1 |
Forumsgast
Beiträge: n/a
|
Ohne Mutterliebe aufgewachsen
Ich stelle mir heute oft die Frage , ob das Folgen sind, weil es beruflich wie privat einfach schlecht läuft im Leben. Konflikte zu lösen fällt mir schwer, Beziehungen halten nur kurz und für zwischenmenschliche Situationen bin ich extrem sensibel. Lange habe ich nicht verstanden, was mit mir los ist.
Sie mochte mich einfach nicht und konnte meine Nähe kaum ertragen. In meinem Beisein habe ich sie nie lachen gesehen. Keine Ahnung, warum sie sich nicht an mir erfreuen konnte. Sobald ich versuchte Vertrauen aufzubauen, wurde sie kalt und brachte mich wieder auf Abstand. |
24.11.2019, 12:33 | #00 |
Administrator
|
Hallo gastlovetalk, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
|
24.11.2019, 12:42 | #2 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
|
Such' Dir professionelle Hilfe. Es bringt überhaupt nichts, sich an den "alten Zeiten" festzukrallen und sie das ganze Leben als Grund zu benutzen, dass man nicht voran kommt. Du kannst Deine Mutter nicht dazu zwingen, Dich zu lieben. Sie wird es nicht tun und Du wirst auch keine "Entschuldigung" erhalten.
Ich spreche aus Erfahrung.
|
||
24.11.2019, 15:48 | #3 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
|
Danke für den Tipp und deine lieben Zeilen. Da hast du natürlich Recht, es macht wenig Sinn über das Warum nachzudenken. Ich kann dich da verstehen.
Ich bin an manchen Tagen hin- und hergerissen, kann mich auf nichts konzentrieren. Ich denke, auch für sie war das nicht einfach, sein eigenes Fleisch und Blut nicht lieben zu können. Für eine Mutter, die ihr eigenes Kind nicht lieben kann, ist die Situation bestimmt genauso schlimm wie für einen selbst.
|
||
24.11.2019, 19:44 | #4 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
|
Wenn's überhand nimmt, also inklusive Unkonzentriertheit, wende Dich bitte an einen Therapeuten oder zuerst an eine psychologische Beratungsstelle.
Sonst frisst Dich das noch auf. Ob andere Frauen darunter leiden, dass sie ihre Kinder nicht lieben, kann ich Dir nicht sagen. Meine tut es nicht, also leiden, und eher ginge die Welt unter, als dass sie sich das eingestehen würde. Du kannst sie nicht ändern. Deine Gedanken und Deine Einstellung schon. Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute bei der Aufarbeitung.
|
||
25.11.2019, 17:44 | #5 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
|
Narrenkaeppchen, vielen Dank für deine ehrliche Antwort!
Da hast du ja schon einiges durchmachen müssen, ist dann wohl so wie bei mir. Und gut, dass du das abschließen konntest. Ich kann sie nicht ändern, habe ich erst sehr spät erkannt. Zu jener Zeit, war ich auch bei einer Psychologin in Behandlung. Ich finde das wichtig aufzuarbeiten. Ich wünsche dir jedenfalls auch alles Gute!
Geändert von gastlovetalk (25.11.2019 um 17:55 Uhr) |
||
25.11.2019, 19:23 | #6 | |||
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
|
Hallo Gillian,
Zitat:
diesen emotionalen Verstrickungen befreist und deiner Mutter vergibst. Dazu musst du bei ihr nicht zu Kreuze kriechen. Aber, nehme eine posi- tivere Sicht zu deiner Vergangenheit ein. Sie konnte -aus welchen Grün- den auch immer- nicht anders. Das wiederum hat rein gar nichts mit dir zu tun. Vermutlich ist sie selbst lieblos aufgewachsen, fühlte sich ggf. ü- berfordert, hat womöglich sogar eine Persönlichkeitsstörung usw. usf. Auf jeden Fall aber kannst du dafür nichts und darfst es nicht "persön- lich" nehmen. Stell dir stattdessen vor, dass sie dir alles, was ihr auch nur möglich war, versuchte zu geben und werte im Heute nicht mehr da- rüber. So kannst du dich emotional aus dieser Vergangenheit befreien. Im Heute bist du auf deine Mutter nicht mehr angewiesen. Kannst du ihr "vergeben", hast du ihren Segen (ob sie das will, dem zustimmt oder nicht, tut hier gar nichts zur Sache, weil es um deine eigene inne- re Einstellung dazu geht) und endlich damit beginnen, für dein Glück und Wohlergehen selbst einzustehen. Wo du anderenfalls eher dem nachhechten würdest, im Job, in einer Beziehung, bei Frauen usw. stellvertretend "ihre Anerkennung", "ihre Liebe" noch zu erhalten, die natürlich von objektiven Vorstellungen geprägt ist, wie "Mutterliebe" auszusehen hat. Du machst aus einer "Kuh" kein "Pferd", egal, wie sehr du der Kuh er- klärst, sie müsse ein Pferd sein und sich so verhalten. Sei dankbar dafür, dass du dein Leben hast und dieses nun frei für dich selbst bestimmen und leben kannst. Mach dich frei von deiner emotio- nal destruktiven Verstrickung, um unterm Strich nicht genau dieselben "Fehler", wie einst deine Mutter, zu machen. Lerne, dich selbst zu lieben und zu akzeptieren, wie du bist. Und klar, suche dir professionelle Hilfe, wenn du es allein nicht schaffst.
|
|||
05.06.2020, 18:36 | #7 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
|
Hallo Lilly,
du hast einen sehr schönen Beitrag geschrieben. Ich bin heute nicht mehr auf sie angewiesen, das stimmt. Ich habe ihr auch vergeben und damit habe ich ihren Segen. Dennoch sind Sachen passiert, die ich hier nicht im Detail schreiben will und die sind nicht in Ordnung gewesen. Hinzu kommt, dass ich niemanden habe um darüber zu sprechen.
|
||
12.04.2021, 15:04 | #8 | |||
Junior Member
Registriert seit: 10/2020
Beiträge: 18
|
Zitat:
|
|||
14.04.2021, 00:41 | #9 | |||
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
|
Hallo Gillian,
Zitat:
zur Kenntnis genommen, nachdem ein User diesen Thread hier hoch geschoben hat. Ich habe keine Ahnung, ob du hier noch liest. Ich probiere es halt trotz- dem: Vergebung hat nichts damit zu tun, Vorfälle zu beschönigen oder ähnlich. Vergebung bedeutet letztlich "nur", dass man für (vor allem gerade) sich akzeptiert, dass auch das Gegenüber nicht vollkommen ist, auch dieses nur "seine" jeweiligen Werkzeuge für das Leben zur Verfügung hatte und und es (in der Regel) nicht hat anders (damals) handeln können, als es das eben tat bzw. (die Eltern z.B.) nichts Besseres hat geben können. Das steht i.d.R. eben auch in keiner bösen Absicht, also das Unvermögen. Also, misst man es daran und nicht daran, was objektiv nach idealen Vor- stellungen möglich sein könnte. Wer das für sich erkennt, kann sich zumindest selbst befreien. Er befreit sich davon zugleich, es als persönlich werten und sein Selbst damit abwer- ten zu müssen. Und, man verlangt vom Gegenüber nicht mehr, als es selbst zu leisten im Stande ist. Nicht jeder Mensch mit Defiziten ist zugleich ein bö- ser Mensch bzw. handelt zugleich in bösen, verachtlichen Absichten. Ja, sol- che gibt es auch. Aber, viele Menschen (überwiegend vielleicht sogar?), wol- len nicht einmal wirklich etwas Böses. Das soll keine Handlung, die verletzt, gutheißen/ schönreden usw. Niemals. Meines Erachtens nach gilt es ( wo nötig) aber schon zu unterscheiden, ob jemand nicht "idealer" (besser) konnte oder dieser Mensch einfach wirklich "nur" böse ist. Den Letzteren kann man auch vergeben, vor allem, ist man sie los. Aber, hier sollte man zudem tunlichst "erkennen" und absolute Grenzen setzen. Dazu gehört es dann auch, sein eigenes Wohl wieder herzustellen und zu bewahren. Sich inbesondere also hier, vor Wiederholungen zu schützen. Du führst die Eltern als Beispiel an. Deshalb versuche ich das o.g. mal hier- auf beispielhaft darzustellen: Eltern an sich mögen nur über jeweilige "Werkzeuge" verfügen, die sie von zu Hause aus selbst mitbekommen haben, die zu ihrem Millieu passen, die ihrem Interlekt entsprechen usw. usf. Dann sind sie u.U. vielleicht nicht so optimal "empathisch", deshalb aber nicht zugleich "feindselig" oder gar " gleichgültig/ böse" usw.usf. Und trotzdem könnte ein Kind hieraus bekla- gen, sie hätten es gewissermaßen "vernachlässigt", weil intensive Kuschel- einheiten z.B. nach dem Idealstandard fehlten. Sie mögen sich aber den- noch um das Wohl ihrer Kinder jederzeit -nach ihren Möglichkeiten- bemüht usw. und nur das Beste für diese gewollt und sich dem aufgeopfert haben. Ganz anders bei Eltern, denen i.d.S. das Wohl ihres Kindes tatsächlich egal ist, weil u.a. lediglich deren Ansichten, deren Gleichgültigkeit anderen ge- genüber usw. im Vordergrund steht. Hier sollte oder und muss man auch einfach mal einen klaren Schlußstrich von ziehen. Eltern, die ihre Kinder so u.a. systematisch missbrauchen (egal, ob psychisch, körperlich oder ob sie diese sonst wie nur ihrem Ego entsprechend oder überhaupt instrumen- talisieren). Da kann ein solches Kind auch vergeben, es sollte sich m.E.n. im Übrigen aber klar von solchen Eltern abgrenzen (also "für immer") und wirklich seine eigenen, gesünderen Wege finden. Gerade auch der psychische Missbrauch ist für Kinder später oft schwer, wenn überhaupt zu erkennen. Das Körperliche usw. kann man meist direkt oder irgendwann, zeitnah, mal benennen. Kann man es benennen, kann man es greifen (begreifen) und sich davon abgrenzen/ schützen usw. Eventuell steht dem noch eine emotionale Abhängigkeit (zunächst) im Weg. Psychischen Missbrauch usw. kann man und das Kind noch viel weniger, als solchen "begreifen". Und, ich denke, Missbrauch hat zudem zumindest immer eine Art von zumindest grober Fahrlässigkeit insich, was den Vorsatz angeht. Also, ich kann mit wenigen Werkzeugen von Hause aus ausgestattet worden sein, idealere Sachen einfach nicht leisten können, obgleich ich dem anderen nur das Beste wünsche und mich dafür auch selbst "aufopfere" z.B. Oder aber, es ist mir zumindest egal, weil primär einzig das zählt, was ich will und irgendwie durchzusetzen gedenke. Ich nehme dann halt in Kauf, dass mein Kind darunter leidet, weil mir mein Ego wichtiger ist und für mich nur gilt, dieses durchzusetzen. Mein Kind notfalls dafür auch zu "brechen". Da pflege ich zwar nicht direkt den Vorsatz, ich nehme das Leid aber billigend in Kauf. Hinzu kommt halt, ob die subjektive Sicht angemessen oder unangemessen ist. Sprich: tendiere ich -aus welchen Gründen auch immer- lieber dazu, kei- ne Eigenverantwortung für mich/ mein Leben übernehmen zu wollen und des- halb alle anderen anzuklagen oder sind meine "Klagen" (auch objektiv be- trachtet) realen Ereignissen geschuldet? Ich denke, du solltest dir hier auf jeden Fall professionelle Hilfe (wirklich gu- te) dazu suchen. Alle Gute.
|
|||
14.04.2021, 21:24 | #10 | ||
Member
Registriert seit: 02/2021
Beiträge: 87
|
Meine Mutter hat mich gehasst und ich sie auch,
Das war das Wertvollste, das in meinem Leben passiert ist. Heute bin ich nicht auf Zuneigung angewiesen und ich vergebe sie auch nur gegen Bezahlung, oder ein Mensch beweißt mir seine ehrliche und offene Zuneigung. Sich als Opfer zu fühlen ist der einfache Weg. Unabhängig zu sein, zeichnet den Menschen aus. Binde dich nicht an Emotionen.
|
||