Kronika

Da ich nicht glaube dass es ihr um einen persönlichen Rat für sich geht in einer speziellen Situation, sondern es sie nur grundsätzlich interessiert habe ich versucht auch allgemein gesehen darauf zu antworten.
Nachdem ich kurz darüber nachgedacht hatte bin ich für mich auch zu dem Schluss gekommen dass es ziemlich unabhängig vom Grund für das erschütterte Vertrauen nur wenig Möglichkeiten gibt, Vertrauen wieder herzustellen. Ich denke dass nur Zeit und Geduld und guter Wille beider Beteiligter ein einmal kaputtes Vertrauensverhältnis wieder kitten können.

Ein anderes Mittel fällt mir nicht ein, egal was genau der Hintergrund wäre. Ist ja nicht so als könnte man dann bei Fremdgehen Mittel A und bei Lügen Mittel B aus der Tasche holen. Wenn man hier ein konkretes Beispiel bringt dann würde die Diskussion sich wahrscheinlich vor allem darum drehen ob jetzt überhaupt gerechtfertigt ist, dass dadurch das Vertrauen als zerstört empfunden wird oder nicht, was wiederum an der Frage vorbei ginge.

Damien Thorn

Ok, aber so eine vollkommen allgemeine Frage ist irgendwie Kindergarten. Da kann sie auch gleich fragen, was unsere Lieblingsfarbe ist. Sehr viele Menschen stellen sich durch ihre eigene destruktive Sichtweise ein Bein. Wie kann man ihr da beantworten, wie man enttäuschtes Vertrauen wieder hinbekommt? Hängt doch von jedem selbst ab und wie offen man der jeweiligen Situation selbst begegnet. Die Nachbarn meiner Eltern z.B. sind komplett bornierte Leute. Die sind 80 und reden mit ihren Kindern seit 30 Jahren nicht mehr, weil damals ein Familienstreit vorlag. Was soll man dazu noch sagen?

Matze1985

Ich hab kurz längere Zeit darüber nachgedacht

Verlorenes Vertrauen bekommt man nicht wieder...und die Beziehung miteinander ist gestört.

Dann hängt es von der Art des "Betrugs"/Enttäuschung ab, ob ein weiteres Miteinander überhaupt möglich ist.
Kann ich verzeihen? Was will die andere Person...

Natürlich auch abhängig von der Art der Beziehung zu der Person.

StG44

Vertrauen bedeutet immer, dass man auf die Wahrheit/Richtigkeit vertraut. Dabei ist es egal, ob man auf Personen oder in Situationen/Handlungen vertraut.

In diesem Thread dürfte es sich mit größter Wahrscheinlichkeit darum handeln, dass die TE sich durch eine nahestehende Person in ihrem Vertrauen erschüttert sieht.

Der Umgang mit Vertrauensbruch/Illoyalität ist grundsätzlich ein subjektiver.
Was für den einen verzeihlich und vergessenswert ist, ist es für einen anderen nicht.
Es muss also jeder für sich entscheiden, wie er mit einem Vertrauensbruch umgeht.

Ich kann durchaus verzeihen, was jedoch nicht gleichsam bedeutet, dass ich auch vergessen und zum alten Verhältnis zurückkommen kann/will.
Meine Erfahrung hat zudem gelehrt, dass Menschen, die das Vertrauen einmal missbrauchen, es meistens auch wieder tun werden, sodass die berühmte zweite Chance eher zum Scheitern verurteilt ist und ich sie schon aus Selbstschutz kaum mehr gebe.

Yella

Entschuldigt, dass ich mich nicht schon früher gemeldet habe, das war nicht geplant, ließ sich aber nicht ändern.


Ich meine die Frage genau so allgemein, wie ich sie gestellt habe. Ihr geht kein bestimmtes Ereignis voraus, lediglich ein paar Gedanken zum Thema Vertrauen/Vertrauensbruch ganz allgemein.

Ich denke da so wie Luthor es beispielsweise auch geschrieben hat.
Kaputt ist kaputt. Wie die Teekanne bei der der abgebrochene Henkel zwar wieder angeklebt wurde, die aber nie wieder so schön und belastbar sein wird, wie sie vorher war.

Yella

Genau so meine ich es!

OneSilverDollar

Was ist daran schlimm, eine Frage "allgemein" zu stellen?


Mir geht es ebenso: Ist das Vertrauen einmal "missbraucht", ist es schwer möglich auf den Ausgangspunkt zurück zu kommen.

Beispiel:
die Autowerkstatt, die die Reifen wechselt und die Muttern nicht richtig anzieht
der Bungeejumpingseilfestmacher, der das Seil nicht richtig festzurrt
Der Freund, das Familienmitglied, das sich an meinem Konto bedient
Der Arzt, der mich operiert, jedoch gestern volltrunken war
Der Partner, der sich in einer offenen Beziehung nicht schützt
Der Partner, der in einer monogamen Beziehung fremdvögelt
Der Banker, der achtlos mit meinem Geld umgeht

Vertrauen ist nichts Anderes als "...sich auf jemanden verlassen"

Wenn's daneben geht, ist das Vertrauen zerbrochen und schwer zu kitten (um bei der Teekanne zu bleiben)

Ok - beim Bungeeseil hat es meist erledigt.

Dexter Morgan

Zwei gute Beispiele, die zeigen, dass man nicht immer nachtragend sein muss .

Damien Thorn

Genau solche Metaphern schaffen Engstirnigkeit. Eine Teekanne ist eine Teekanne. Ein Mensch hat unterschiedliche Motivationen und auch eine Persönlichkeit. Wenn Du Dich z.B. in eine schwachsinnige Idee reinsteigerst - sagen wir mal, dass Du glaubst, es gehöre zu monogamen Treue dazu, dass sich Dein Partner nicht mit seiner Ex oder einer guten Freundin auf ein Kaffee treffen darf, er es aber trotzdem macht, dann kommt es auf Dich an, ob Du wieder zu Verstand kommen oder der gleiche Ätzer wie eh und je bleiben willst.

Genau deswegen ist der jeweilige Hintergrund relevant und ein allgemein gestellte Frage dieser Art sinnfrei.

OneSilverDollar

Diese Metapher trifft es jedoch ganz gut.

Das Vertrauen ist nach einem Missbrauch recht fragil.

Ich finde es ziemlich unverschämt, jemandem dies vorzuwerfen. Was glaubst du, wer du bist, hier über Sinn oder Unsinn urteilen zu können?

All das ist deine eigene Einstellung - heißt aber doch nicht, dass diese allgemeingültiug ist.