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Du befindest dich im Forum: Thema Liebe als Diskussionsgrundlage. Hier wird alles besprochen, was mit Liebe, Zwischenmenschlichem und Beziehungsanbahnung zu tun hat. Es soll hier um Grundsatzfragen gehen und nicht um persönliche Probleme! Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge.

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Alt 16.06.2020, 01:11   #21
Lilly 22
 
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
Hallo Yella,

Zitat:
Zitat von Yella Beitrag anzeigen
...Ich mache gar nichts mehr, das finde ich an 15 Tagen im Jahr zwar schade, aber die restlichen 350 sind unglaublich friedlich geworden. Darüber bin ich sehr, sehr froh!
na wenn das so ist, nutzen wir deine 15 Tage halt mal.

Es stimmt, dass es dich nicht voran bringen wird, wenn du dich an jedem
noch so kleinen (und unwichtigen) Detail aufhalten willst und damit die Ü-
bersicht verlieren musst.

Deshalb könntest du zunächst einmal schauen, was auf alle "Kontaktab-
bruchs-Männer" z.B. überhaupt zugetroffen hat, dann alles im Grunde un-
wichtige bei Seite packen und de Rest eben (sagen wir mal) drei Obergrup-
pen maximal zuordnen.

Ich würde danach noch einen kleinen Ausflug versuchen und die Motive
dahinter versuchen zu finden, meine Zeit darin aber nicht verschwen-
den.

Z.B. kann ja hinter diversen Kommunikationsproblemen Angst stehen und
diese könnte ursprünglich aus einem Erlebnis x (frühestes, das dich an die-
se Art von Angst erinnert) stammen.

Dann könntest du genau dieses Oberproblem angehen usw. usf. Das Gute
daran ist, dass sich zeitlgeich meist die anderen (Haupt-)Probleme mit auf-lösen.

Mal ganz einfach dargestellt.

Es geht auch nicht darum, dass du "unrichtig" seist oder so. Nur darum,
sich selbst optimieren zu können.
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Lilly 22 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.06.2020, 02:34   #22
Pinktier
Special Member
 
Registriert seit: 08/2018
Beiträge: 2.001
Ohne jeden wissenschaftlichen Anspruch übersetze ich trial and error einfach mit "aus Erfahrung lernen". Ein Kleinkind versucht immer wieder und immer wieder sich hinzustellen, bis es nach unzähligen Malen, die es sofort wieder hingefallen ist, endlich stehen kann. Mit dem Laufen geht es so weiter, mit dem Reden usw.

Wie kann man die Methode auf den zwischenmenschlichen Bereich übertragen? Es findet ein Kontaktversuch statt, der nicht gut läuft, was im äußersten Fall zum völligen Kontaktabbruch führt. Im Prinzip gibt es 2 Möglichkeiten, darauf zu reagieren. Entweder ich sage "Es hat nicht gepasst. Der Nächste, bitte." Was lerne ich daraus? So gut wie nichts. Oder ich analysiere, was schief gelaufen ist. Dabei würde ich zunächst mal von mir ausgehen. Habe ich mich in Gegenwart der anderen Person wohl oder unwohl gefühlt? War ich entspannt oder nervös? War ich eingeschüchtert, weil der andere z.B. sehr selbstbewusst war/wirkte? Fühlte ich mich nicht gut genug? Fand ich ihn nicht gut genug? Da gibt es eine Menge Fragen und Ansätze.

Die andere Person zu fragen, woran es gelegen haben könnte, dass man nicht zusammenkam (in welcher Form auch immer) ist, glaube ich, wenig erfolgversprechend, weil dann wirklich oft nur Floskeln als Antwort kommen, wie eben "Es passt nicht so richtig." o.ä.

Dass du dich nicht (mehr) anpasst, um zu gefallen, finde ich gut. Wirklich sehr gut. Klar möchte man in bestimmten Situationen einen guten Eindruck machen und gibt sozusagen "sein Bestes", das vielleicht etwas besser ist, als das, was man sonst ist. Nur komplett verbiegen soll man sich nie. Kein Mensch ist es wert, dass du nicht du selbst bist.

Meine Erfahrung ist folgende: Ich war als Kind und bis ins frühe Teenie-Alter extrem schüchtern, bekam die Zähne nicht auseinander und wäre am liebsten unsichtbar gewesen. Ich war auch etwas nerdy (Bücherwurm) und pummelig. Entsprechend waren die Reaktionen meiner lieben Mitschüler. Und ich habe mir die Schuhe alle angezogen, die mir da entgegengeworfen wurden. Ich dachte, dass ich eben einfach Scheibe bin, was letztlich bis zu einer sauberen Depression führte. Nach etlichen Therapieversuchen sagte eine Weltklasse-Therapeutin zu mir: "Wissen Sie was, scheißen Sie doch einfach darauf, was die anderen über Sie denken und sagen! Die machen eh, was sie wollen, da haben Sie gar keinen Einfluss drauf."
Sie hatte vollkommen recht. Natürlich war ich nicht über Nacht plötzlich totaaaal ich selbst und soooo unabhängig, aber es war das Ziel, das ich anvisierte. Und ehrlich gesagt, ich glaube, das ist das einzige, was funktioniert: sich selbst akzeptieren, lieben und feiern mit allen tollen Eigenschaften und allen Macken, die man hat.

Ich glaube, Yella, dass du ein toller, interessanter Mensch bist. Weißt du das selbst auch? Wie denkst du über dich selbst? Magst du dich?

Und was genau versprichst du dir von zwischenmenschlichen Kontakten?
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Pinktier ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.06.2020, 04:28   #23
PIcasso1989
Der Hund
 
Registriert seit: 07/2009
Ort: BW
Beiträge: 12.790
trial and error

Irren ist menschlich, sagte der Igel und stieg von der Bürste.
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Alt 16.06.2020, 07:58   #24
Estellenia
Member
 
Registriert seit: 08/2012
Beiträge: 259
Liebe Yella

Ich finde dein Eingangspost mit dem Vergleich zu Maschinen sagt schon sehr viel aus. Menschen sind eben keine solchen. Was beim einten positiv sympathisch ankommt, wirkt auf jemand anderen schräg.
Um zu lernen, was, wie, bei wem ankommt oder nicht, setzt ein gewisses Gespür für die Person gegenüber voraus. Und ja, dies kann man durch trial and error lernen. Eigentlich ein Prozess, den man schon als Kind, spätestens Jugendliche/r bemerkt (an den Reaktionen der Leute).
Ein Beispiel aus meinen Jugendtagen. Da hatte ich einen Ferienjob und habe mitbekommen, wie meine Chefin ihrer Freundin klagte, was für Probleme sie in der Ehe hatte. Ich dann frischfroh dazwischen gequatscht, dass ich das von meinen Eltern auch kenne. An der Reaktion meiner Chefin merkte ich sofort: ups. Das kam jetzt nicht so gut...
Was lernte ich daraus? Sich in fremde Gespräche einmischen ist ein no-go. Das musste mir die Chefin nicht sagen, weil die Zeichen in ihrer Körpersprache eindeutig waren.

Heute, nach vielen Jahren, Begegnungen und Erfahrungen ist dieses Miteinander umgehen schon viel diffiziler geworden. ZB habe ich gemerkt, dass unser Chorleiter mit meinem Humor nichts anfangen kann. Auch das hat er mir nie direkt gesagt, jedoch die kurzen Momente unverständlichen Ausdrucks in seinem Gesicht haben mir das einfach bestätigt.
Nun, was mache ich daraus? Einerseits umgebe ich mich dann halt eher mit Leuten, die meinen Humor auch verstehen (würde mich also nicht aktiv zum Chorleiter hinsitzen, weil ich weiss, ich müsste mich da und dort vielleicht etwas zurücknehmen, um ihn nicht vor den Kopf zu stossen. Wobei, wenn es mal passiert, ist es dann halt so. Da muss er dann mit fertig werden, nicht ich). Der Punkt ist der, dass ich jetzt weiss, dass mein Humor nicht mit seinem stimmig ist. Das habe ich quasi auch durch trial and error gelernt. Obwohl ich ihn sonst als Person sehr mag.
Aber, was würde passieren, hätte ich das nicht gelernt? Würde ständig meine Witze bringen, vielleicht noch absichtlich oft seine Nähe suchen? Früher oder später würde er wohl schon das Weite suchen, wenn er mich sähe...

Es ist bei dir nun die Frage: erkennst du allenfalls die Vorzeichen nicht? Weil du ja anscheinend jeweils für dich ganz überraschend abgesetzt wirst? Denn in der Regel verraten die Menschen in ihrer Mimik/Gestik/Körpersprache bereits genug um erkennen zu lassen, dass jetzt irgendwas gestagt oder getan wurde, das nicht gut angekommen ist. Diese Reaktionen sind oft nur den Bruchteil einer Sekunde da und werden oft auch gleich wieder korrigiert. Jedoch sagen genau diese ultrakurzen Reaktionen viel mehr aus, als Worte. Ich würde sogar behaupten, dass viele gar nicht in Worte fassen können, was denn nicht gepasst hat. Der Körper hat negativ reagiert, dies auch ausgedrückt. Aber warum? Dies zu beantworten endet whs. in einem: "Es hat sich ungut angefühlt". Oder eben in deinem Falle: "Nö, nix. Alles okay."

Aber im Prinzip reicht das auch aus. Wenn ich merke, ich tue etwas, wobei sich das Gegenüber "nicht gut fühlt", dann versuche ich aus Respekt der Person gegenüber, mich ihr nicht noch aufzudrängen. Im Wissen, dass einige Punkte halt nicht kompatibel sind. Da konzentriere ich mich lieber auf jene, bei denen ich merke, die kommen mit mir und meinen Aussagen klar. Und mit denen ist auch ein Ausbau der Beziehung möglich. Bei den anderen nicht oder halt einfach nur eher ein oberflächlich gehaltener Kontakt. Was im übrigen auch nichts schlimmes ist. Gerade von Menschen, die anders ticken, kann man viel lernen. Wo wir wieder beim trial and error wären.
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Estellenia ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.06.2020, 16:49   #25
Anique
Quotenlesbe
 
Registriert seit: 07/2018
Ort: Hinter den Bergen
Beiträge: 2.090
Zitat:
Zitat von Yella Beitrag anzeigen

Wie funktioniert das also mit diesem 'trial and error'?
Woher weiß man, was jetzt falsch war?
Gibt es überhaupt ein 'Richtig'?

Für mich ist das wirklich ein ganz großes Rätsel!
Liebe Yella, machst Du denn dieselben Fehler immer wieder?
Ist es bei Dir nicht so, dass Du in zwischenmenschlichen Situationen daneben greifst und dadurch lernst, wo Deine Fehleinschätzung lag? Manche Sachen wiederholen sich ja und zumindest ich kann darauf zurückgreifen.
Nach meiner eigenen Erfahrung geht es meistens um Gefühle und den Umgang damit.
Wie erlebe ich eine Situation und was schließe ich aus dieser Sache.
Ich habe für mich selbst festgestellt, dass es oftmals viel wichtiger ist, wie ich diese Emotionen einordne.

Ein Beispiel: Wenn mir jemand starke Zuneigung entgegenbringt und mir das auch deutlich zeigt, dann bekam ich früher immer große Angst.
Denn für mich hat es sich nach Bedrängnis angefühlt, weil von mir dann irgendwas erwartet wurde. Häufig hatte ich Angst, den Ansprüchen nicht zu genügen, die so ein zwischenmenschliches Agieren erfordert.
Vor allem aber konnte ich mit meinen eigenen Gefühlen nicht umgehen. Teilweise weil ich sie schlichtweg nicht als Liebe, Zuneigung oder dergleichen, erkannt habe.
Meine Reaktion war dann meistens, die Sache mit Sex zu überspielen (was es noch schlimmer machte) und letztlich wegzulaufen.
Heute trainiere ich, diese Gefühle einzuordnen, auszuhalten und zu definieren. Ich habe nämlich gemerkt, dass ich ein Gefühl sehr gut erkennen kann, wenn ich erstmal innerlich gespürt habe.
Das bedeutet für mich "Trial and Error". Da gehören noch andere Sachen rein, wie Impulskontrolle etc. aber so weit muss man nicht ausholen.

Ich glaube, es ist dasselbe was andere Menschen auch erfahren, nur das die es eben intuitiv begreifen. Ich/Wir müssen es erst lernen.
Aber in gewisser tut das doch jeder Mensch, auch die "Normalen"- Bei denen läuft es nur auf anderen Ebenen ab. (?)
Siehe auch Pinktier, die im Prinzip dasselbe sagt.

Wie erlebst Du denn diese Dinge? Das ist ja die eigentliche Frage, bevor man Dir antworten kann.
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Alt 16.06.2020, 17:30   #26
Luthor
jolly cynic & Inklishman
 
Registriert seit: 02/2003
Ort: NW1
Beiträge: 17.094
Yella sagt ja, dass sie nicht weiss, was der *Fehler* ist. Um aus Fehlern zu lernen muss man sie natuerlich erst mal als solche identifiziert haben.
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Luthor ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.06.2020, 17:43   #27
Anique
Quotenlesbe
 
Registriert seit: 07/2018
Ort: Hinter den Bergen
Beiträge: 2.090
Schon klar, aber ich bin davon ausgegangen, dass Yella genau daran therapeutisch arbeitet.
Ohne diese Hilfe ist das alles kaum zu leisten, dass weiß ich aus eigener Erfahrung.
Mal abwarten was sie dazu sagt.
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Alt 16.06.2020, 18:55   #28
Yella
Pluviophile
Themenstarter
 
Registriert seit: 10/2014
Beiträge: 3.445
Hallo zusammen,
ich wollte mich wenigstens eben kurz melden. Mir ist gerade aber nicht nach LT, sondern nach Wärmflasche, Kamillentee und Schnulzenfilm , ich hab mir den Magen verdorben, hoffe aber, dass ich nur was Falsches gegessen habe.
Morgen Nachmittag habe ich frei, dann gehe ich auf eure Beiträge ein.
Danke schonmal dafür!

Macht euch einen schönen Abend.
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Yella ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.06.2020, 21:37   #29
Lilly 22
 
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
Hallo Yella,

Zitat:
Zitat von Yella Beitrag anzeigen
...Mir ist gerade aber nicht nach LT, sondern nach Wärmflasche, Kamillentee und Schnulzenfilm , ich hab mir den Magen verdorben, hoffe aber, dass ich nur was Falsches gegessen habe...
oh, gute Besserung dir.
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Lilly 22 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.06.2020, 12:13   #30
Yella
Pluviophile
Themenstarter
 
Registriert seit: 10/2014
Beiträge: 3.445
Zitat:
Zitat von Lilly 22 Beitrag anzeigen
Deshalb könntest du zunächst einmal schauen, was auf alle "Kontaktab-
bruchs-Männer" z.B. überhaupt zugetroffen hat, dann alles im Grunde un-
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pen maximal zuordnen.
Ich hab jetzt wirklich lange darüber nachgedacht, aber das alles ist einfach so lange her, dass ich nicht mehr weiß, was wirklich war und was ich, im Laufe der Zeit, ausschmückend für mich, in meinem Kopf, hinzugefügt habe.
Das letzte mal, dass ich mich mit einem Mann getroffen habe, zeigte der Kalender das Jahr 2017 und die Anderen hab ich irgendwann davor getroffen.
Da vermischt sich mittlerweile viel und das meiste ist schlicht und einfach verblasst und vergessen.
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