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Du befindest dich im Forum: Thema Liebe als Diskussionsgrundlage. Hier wird alles besprochen, was mit Liebe, Zwischenmenschlichem und Beziehungsanbahnung zu tun hat. Es soll hier um Grundsatzfragen gehen und nicht um persönliche Probleme! Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge. |
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22.09.2020, 20:53 | #341 | |||||||
Pluviophile
Registriert seit: 10/2014
Beiträge: 3.445
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Ab und zu hänge ich noch durch, aber lange nicht mehr so schlimm und so häufig, wie es mal war. Das ist eine große Erleichterung.
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23.09.2020, 09:07 | #342 | ||
Special Member
Registriert seit: 02/2011
Ort: Nerdpol
Beiträge: 3.446
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Natürlich gibt es nicht viele Menschen die komplett asexuell sind, aber auch die haben Foren und Dating Seiten usw.
Man muss nur danach suchen wenn man DAS wirklich möchte. Aber allein die Tatsache dass dort von dir keine Anstrengungen unternommen wurden sagt doch schon genug aus: Nämlich dass du das gar nicht suchst. Wie ich auf das gesagte komme? Schwierig zu erklären. Intuition hauptsächlich und Erfahrungen. Ich war lange genug in meinem Leben Kummerkasten für unzufriedene Frauen. Und ich hatte Freundschaften zu ungewöhnlichen Menschen, welche alleine oder als Paar in einem Fetisch völlig aufgegangen sind. Und wenn man jetzt mal nur auf die Frauen schaut, viel mir eines auf: Der Unterschied zwischen Frauen die glücklich mit ihrer Sexualität sind und denen die unglücklich damit sind, ließ sich auf etwas simples herunter brechen: Die Übernahme von Verantwortung. Frauen die ihrem Partner die Verantwortung aufbürden darüber ob Sexualität für Sie Spaß macht; also letztendlich dem Partner aufbürden Verantwortlich für den eigenen Orgasmus zu sein; die hatten alle ihre Probleme mit dem Sex. Und nur um es nochmal klar zu stellen, das hat nichts damit zu tun ob man lieber passiver Sex-Teilnehmer ist; dem Partner die Schuld für das eigene Unvermögen zu zuschieben schon. Außerdem scheinen viele Frauen sehr gehemmt. Nach außen wird "stark" geredet, letztendlich aber nur ein weiteres leeres Wort ohne wirkliche Bedeutung. Aber insgeheim macht es Sie an dominiert und benutzt zu werden, und verwechseln das dann damit die Verantwortung abzugeben und zerstampfen damit die eigene Phantasie. Denn anstatt loslassen zu können wie gewünscht, wird nun Erwartung gehegt und Enttäuschung gelebt/gezeigt. Der Mann wird dann dafür bestraft der kaputten Erwartung nicht gerecht werden zu können, selbst wenn er es ja gerne gewollt hätte. Und schon ist auch der Orgasmus in ferner Distanz. Hauptsache man ist weder Schuld noch eigenverantwortlich für die eigene sexuelle Erfüllung... Diese Frauen meinen sie wären lockerer wenn sie die Verantwortung übertragen, das Gegenteil ist der Fall und sie sind zu blöde es zu verstehen. Und ich denke du bist da auch irgendwie in dieser Falle. Ich glaube insgeheim wünscht du dir doch einen Mann der es dir richtig besorgt. Traust dich aber ultimativ nicht dir einzugestehen dass der Wunsch danach z.B. "passiv benutzt" zu werden, nichts mit einem geringen Selbstwertgefühl zu tun hat und das Ausleben nichts mit Selbstbestrafung oder Erfüllung des niedrigen Selbstwertes. Nur ein mögliches Beispiel. Ich hab das jetzt mal absichtlich möglichst nahe am Extrem geschildert, nur um es deutlicher zu machen. Selbstverständlich gibt es schwächere und stärkere Bedürfnisse, diese zu benennen und offen einzufordern ist aber essenziell. Und nach meiner Meinung einer der Hauptgründe warum Sexualität unerfüllt bleibt. (Natürlich ist das jetzt nur eine Seite, auch Männer können ihre Probleme haben... Und wie wir alle wissen ist leider: Problem + Problem = Problem² Das bedeutet nicht dass ich exklusiv Frauen die Schuld für "alles" gebe.)
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23.09.2020, 10:50 | #343 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Natürlich gibt es sehr viele Frauen, die durch die Fantasie „benutzt“ zu werden extrem angemacht werden. Und der durch die heutigen Gesellschaftsstrukturen geförderte innere Konflikt, nach außen die „starke, unabhängige“ moderne Frau sein zu müssen und gleichzeitig das Bedürfnis zu haben, sich passiv durchnehmen zu lassen, kann natürlich in Zusammenhang mit sexuellen Problemen stehen. Aber bei Yella bin ich mir nicht sicher, ob wirklich das des Pudels Kern ist. Es ist zwar möglich, seine Fantasien und Bedürfnisse komplett vor sich selbst zu verleugnen, sodass sie einem nicht einmal mehr bewusst sind. Ich kann mir jedoch schlecht vorstellen, dass da nicht bei einer ihrer Therapien etwas in dieser Hinsicht zum Vorschein gekommen wäre.
Wenn Du es willst, könntest Du, Yella, vielleicht mit einer anderen Einstellung an die Sache herangehen. Du könntest es darauf ankommen lassen, einfach um es mal zu erleben. Aus Neugier und Interesse, nicht aus einem genuinen Bedürfnis heraus. So, wie man ein neues Hobby erst ausprobieren muss, um herauszufinden, ob es einem gefällt, oder ein neues Restaurant, um zu wissen, ob es einem zusagt. Ich hätte mir z.B. nicht träumen lassen, mal in Schottland Wanderurlaub zu machen. Zu kalt, zu regnerisch, zu viel Haggis. Vor 3 Jahren hab ich mich dann zu einer Rundreise von Glasgow über Inverness nach Edinburgh überreden lassen mit Camping in den Highlands. Es war einer meiner schönsten Urlaube, und ich kann es nur empfehlen, und Haggis ist gar nicht mal so schlecht. Natürlich muss es nicht zwangsläufig ein positives Erlebnis werden. Ich hätte mir auch den Magen verderben, beim Wandern ausrutschen und mir ein Bein brechen (NHS, yay), am Whisky ersticken oder von Nessie gefressen werden können. Man muss die Dinge eben ausprobieren, um zu wissen, ob sie einem gefallen.
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23.09.2020, 10:59 | #344 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Ich finde nicht, dass man alles ausprobieren muss (bin aber prinzipiell der Meinung, dass man vieles ausprobieren sollte). Wenn man kein Interesse an Sex hat, kann sich Sex ja nur unangenehm anfühlen (auch Schmerzen sind möglich, die führen bestimmt nicht zu einer anderen Einstellung zur Sexualität). Zumal hinter der Ablehnung von Sexualität ja auch ein Trauma stecken kann, dass dann so richtig zurückschlägt.
Ich kann mir gut vorstellen, dass bei Yella die generelle Überforderung im sozialen Bereich zum Gefühl der Asexualität führen kann (was nicht zu nahe kommt, belastet nicht). Aber ich kann mir auch vorstellen, dass sie tatsächlich asexuell ist - und das ist dann so wenig "bekehrbar" wie Homosexualität. Ohne "Kribbeln" und eigene Lust würde ich überhaupt keine sexuelle Handlung ausführen, nicht mal küssen (auch das kann unangenehm sein). Zumal das Hauptproblem vor der asexuellen Partnerschaft ja auch ist, dass Yella schnell überreizt ist und abschaltet. Ganz unabhängig vom Sex erschwert das (natürlich) ein Kennenlernen. Da müsste man ansetzen, ob das lösbar ist. Danach kann sie ja immer noch neu beurteilen, ob ein grundlegendes Interesse am anderen (oder eigenen?) Geschlecht vorhanden ist oder eben nicht.
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23.09.2020, 11:12 | #345 | ||||||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Es hat lange gedauert und vieler positiver Erfahrungen mit Hunden bedurft, um diese Phobie abzulegen. Mittlerweile kann ich ohne Angst in unmittelbarer Nähe an Pitbulls vorbeilaufen, und wurde auch schon mal von einer zutraulichen und neugierigen Deutschen Dogge angesabbert, ohne schreiend wegzurennen. Ich fand ihren treudoofen Blick eher süß. Mittlerweile überlege ich, mir selbst einen Hund zuzulegen. Zitat:
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23.09.2020, 13:14 | #346 | |||||||
Special Member
Registriert seit: 02/2011
Ort: Nerdpol
Beiträge: 3.446
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Mir ging es auch weniger darum ihr einen bestimmte Spielweise näher zubringen, sondern sie fragte wo ich das herleite. Da her.
Je extremer das beobachtete Verhalten ist, desto einfacher ist es simple Rückschlüsse zu ziehen. Mein Fazit steht ja mehr als deutlich drin, und das hat nichts bestimmten Vorlieben explizit zu tun. Da liegt es ganz klar an ihr selbst herauszufinden ob sie für gewisse Dinge empfänglich ist oder nicht; um es mal so neutral wie möglich auszudrücken. Zitat:
Zitat:
Aber ihre Unerfahrenheit macht das natürlich schwierig. Die Gefahr dabei ausgenutzt zu werden und am Ende eine weitere schlechte Erfahrung gemacht zu haben ist da. Zitat:
Aber die Anzahl ist doch wohl eher gering. Dagegen hab ich viele mit Störungen, auch wirklich schlimmen lähmenden Störungen, kennengelernt. Für einige war ein normales Sex-Leben unmöglich. (z.B. Missbrauchstrauma) Sie scheint hier etwas massiv zu verdrängen. Das halte ich für viel wahrscheinlicher als das sie wirklich asexuell ist. Zitat:
Die Erwartungshaltung ist doch sowieso dass Frau sich gemeinhin "ziert" und bremst. Wäre bei einem Mann doch viel tragischer. Frauen haben weniger Geduld als Männer wenn sie sich einmal entschieden haben. Das zumindest meine allgemeine Beobachtung. (Ausnahmen bestätigen die Regel.) Zitat:
Selbst wenn man es auf die naivste kindliche Form eines Teenie-Traumes herunter-stumpft, ist das immer noch grundsätzlich Interesse an Sexualität. Und damit ist man nicht mehr asexuell und wünscht sich auch grundsätzlich "mehr", selbst wenn derjenige nicht weiß wie. Das zumindest meine Meinung dazu.
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23.09.2020, 20:18 | #347 | |||
Quotenlesbe
Registriert seit: 07/2018
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Beiträge: 2.101
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Da hat Manati schon recht, weil auch Asexualität letztendlich nichts anderes ist. Eine Phobie beruht ja meistens auf schlechten Erfahrungen und das man sich hinterher in diese Dinge hereingesteigert hat, sodass die Angst davor größer ist, als der tatsächliche Zustand. Und wie bei psychischen Erkrankungen kann man dies häufig therparieren. Aber Du kannst nicht beeinflussen, ob Du auf Männer oder Frauen stehst, auf beides oder eben gar keine Lust auf Sex und Intimität hast. Stell Dir vor, Dir sagt jemand, Du könntest auch Gefallen an Sex mit Männern finden und Deine Abneigung dagegen ließe sich therapieren oder in positive Gefühle umwandeln. Das wird nicht funktionieren, gegen Deinen genetischen Code kommst Du nicht an. Du kannst nur versuchen, für gewisse Dinge mehr Sensibilität zu entwickeln. Aber das wird Dich nicht umpolen oder sexuelle Lust wecken etc.
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23.09.2020, 20:28 | #348 | |||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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24.09.2020, 07:57 | #349 | |||
Special Member
Registriert seit: 02/2011
Ort: Nerdpol
Beiträge: 3.446
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Und diese Einstellung ist noch relativ jung, es ist noch nicht lange her das Umerziehung die politisch korrekte Idee war... Das soll nicht heißen dass ich mir das zurück wünsche, auf keinen Fall. Trotzdem gibt es auch heute noch Umerziehung und das selbst in sexuell aufgeklärten Ländern. Ich selbst habe einen Kunden, der ist so schwul, schwuler geht es nicht. Und trotzdem hat er 30 Jahre mit seiner Ehefrau gelebt und hat 4 Kinder produziert. Oder Männer im Gefängnis: Das sich hier einige auf Männer um orientieren um überhaupt Sex haben zu können ist doch ein offenes Geheimnis... Die Menschen sind letztendlich viel ambivalenter was ihre Sexualität angeht als diese sich das selbst vorstellen können, und dabei scheint es fast egal ob jemand nun gezwungen wird oder freiwillig das nächstbeste nimmt. Zu behaupten, man könne den Geist und damit die Lust nicht beeinflussen ist naiv, natürlich geht das. Nur auf Dauer funktioniert es meist nicht und glücklich macht es diejenigen auch nicht. Trotzdem ist es grundsätzlich nicht unmöglich und es gibt hier definitiv keine "genetische Sperre" auch wenn man das heute gerne so hätte.
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24.09.2020, 08:25 | #350 | |||||||||||||||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Gleich mit einem Mann ins Bett zu gehen, das wäre eher das Äquivalent zu: Ich habe Angst vor Hunden, um diese zu bekämpfen, kaufe ich mir einen Rottweiler, bei dem es schon zu Beißvorfällen kam. Zitat:
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Und wenn Sozialkontakte sie überfordern, kann es auch helfen, sich eine Weile zurückzuziehen. Man darf den Zeitpunkt nicht verpassen, ab dem man wieder auf andere zugehen sollte, aber wenn man verkrampft auf andere zugeht, dann sind Misserfolge vorprogrammiert - die die Sozialangst bestärken. Zitat:
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Ich würde daher eher auf andere Lebensmodelle abzielen: Warum ein Mann, wenn Sexualität immer ein Problem sein wird? Einen asexuellen Mann zu finden, der auch sonst zu einem passt, dürfte schwierig sein. Ich könnte mir vorstellen, dass hier eine sehr feste Frauenfreundschaft mit gemeinsamer Wohnung zum Beispiel eine gute Lösung sein könnte. Da kann man auch den Alltag teilen, die Sorgen etc., und Frauen sind ja nicht so zimperlich, was Körperkontakt angeht, also Kuscheln auf dem Sofa oder so. Zitat:
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Wenn Yella asexuell ist, tut sie sich keinen Gefallen, Sexualität gegen eine Partnerschaft zu tauschen. Zitat:
Man kann seine Lebenszeit auch verschwenden. Zitat:
Klar kann sie jetzt Sex haben, irgendwie, aber das wird sie eher noch bestärken in ihrer Ablehnung. Ich nehme das erst einmal an, dass sie das nicht möchte, und gehe von dieser These aus. Dann erübrigt sich jedes "hab doch mal Sex". Einem schwulen Mann würde ich ja auch nicht in mein Bett einladen, um ihn "auf den Geschmack zu bringen".
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