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Du befindest dich im Forum: Thema Liebe als Diskussionsgrundlage. Hier wird alles besprochen, was mit Liebe, Zwischenmenschlichem und Beziehungsanbahnung zu tun hat. Es soll hier um Grundsatzfragen gehen und nicht um persönliche Probleme! Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge. |
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24.09.2020, 10:17 | #351 | ||||||||||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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24.09.2020, 10:27 | #352 | |||||||||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Es war ja nur eine Analogie. Ich hätte auch einfach schreiben können, dass es sicher in Ordnung ist, sich langsam heranzutasten, aber ich es für Quatsch halte, mal eben als Jungfrau Ü30 mit Ängsten (?) Sex zu haben, wenn man das davor auch nicht wollte. Zitat:
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Klar muss man über solche Erziehungsverkorksereien hinwegkommen, ich denke, viele, die meisten, machen das auch, wenn sie erwachsen werden. Bei Whiskas könnte ich mir so eine Problematik vorstellen, so sehr er davon überzeugt ist, dass jeder Blick in Richtung einer Frau gleich eine Belästigung sein könnte. Bei Yella teile ich das aus meinem Bauchgefühl heraus aber nicht. Zitat:
Ich hatte selbst mit massiven sozialen Ängsten zu tun und habe mich in absoluten Mini-Schritten wieder ans Leben herangetastet. Das ist in der Retrospektive total krass, aber damals waren die kleinen Schritte wichtig. Und manchmal ist es auch wichtig, anzunehmen, dass man so ist, und sich halt einfach mit einer Decke aufs Sofa zu kuscheln, statt es zu probieren. Yella hat ja auch lange im Verein Sport gemacht und geht in einen Chor. Sie schließt sich ja nicht Zuhause ein. Yella, da hätte ich eine Frage: Du hast ja einen Hund und mit so einem Tier gerät man ja oft in Smalltalk-Situationen. Sind die für dich auch schwierig oder wird es nur schwierig, wenn es ernster wird? Zitat:
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24.09.2020, 12:49 | #353 | ||||||||
Quotenlesbe
Registriert seit: 07/2018
Ort: Hinter den Bergen
Beiträge: 2.090
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Ich möchte mich über die jetzige Situation gar nicht beschweren, denn ich hatte großes Glück, weil meine Eltern tolerant sind. Aber auch mir ist Ablehnung entgegen geschlagen, Mädchen in meinem Alter, die sich plötzlich nicht mehr mit mir umziehen wollten, sexistische Kommentare usw. usw. Und ich kenne auch einige Beispiele, wo das Elternhaus sehr schlimm reagiert hat. Im besten Fall wird es noch ignoriert. Die Mutter einer meiner Freundinnen tut zum Beispiel immer so, als wüsste sie gar nicht, dass zwischen uns mehr läuft als das Freundinnen zusammen leben. Mehr Toleranz kann sie mit ihrer Kultur und Erziehung nicht vereinbaren, obwohl sie ihr Kind liebt. Ihre Toleranz heißt eben Ignoranz und Leugnen. Auch das kann weh tun. Im Prinzip ist es egal, ob Du Homo bist, Asexuell oder sonstwie "anders". Es wird immer schwierige Situationen geben, bis hin zu Ablehnung und Ausgrenzung. Vom innerlichen Kampf ganz zu schweigen, der vielen Heterosexuellen oder "normal" gepolten Menschen gar nicht bewusst ist. Im Übrigen haben es Männer immer schwerer, was das angeht, denn Lesben wurden ja selbst von den Nazis irgendwie geduldet. Bis heute sind die von Ausgrenzung und auch körperlicher Gewalt viel mehr betroffen als wir. Das ist leider eine Tatsache. Zitat:
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Siehe auch Hube oder eben Yella, die ihre "Andersartigkeit" - bitte nicht böse auffassen!! - bemerken und unterschiedliche Strategien verfolgen, dem zu begegnen. Dieser innere Kampf, von dem ich auch weiter oben schon gesprochen habe, wird von vielen Menschen, mit einer klar definierten Sexualität unterschätzt. Ich bin ein sehr sexueller Mensch, aber auch ich habe viel Zeit darauf verwendet, mich irgendwie zu definieren und zu vergleichen. Und wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich bis heute auch den Fakt nicht verwunden, dass ich offenbar bisexuell bin. Wenn ich mit einem Mann zusammen bin, dann fühlt sich das mitunter total richtig an und trotzdem schreit in mir alles : Falsch, falsch, falsch. Das sind sicher geringe Probleme, im Vergleich mit dem was eine Yella verarbeiten muss, aber ich bilde mir eben ein, dies zumindest im Ansatz nachvollziehen zu können. Wobei die Geschichte um Hube mir überhaupt erst die Augen geöffnet hat, wie man sich solche Situation vorstellen muss. Ich habe lange gebraucht, bis ich überhaupt kapiert habe, dass er teilweise wirklich nicht nachvollziehen kann, wovon wir reden. Das stelle ich mir sehr hart vor. Zitat:
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Ich glaube Du siehst die Dinge zu sehr aus Deiner klar definierten Position der sexuellen Orientierung. Deswegen kannst Du Dir auch keine Orientierungslosigkeit vorstellen. Abgesehen davon: Wäre es so wie Du sagst, dann wäre ja Homosexualität oder auch Asexualität "heilbar". Das glaube ich nicht.
Geändert von Anique (24.09.2020 um 12:54 Uhr) |
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24.09.2020, 13:40 | #354 | |||||||||||||
Special Member
Registriert seit: 02/2011
Ort: Nerdpol
Beiträge: 3.446
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Wer so unerfahren und stigmatisiert rüber kommt, für den ist es schon ein Erfolg mal Händchen zu halten. Aber es hat ihr doch auch keiner Empfohlen einfach mal raus zugehen und auszuprobieren ob "Dogging" etwas für sie wäre... Aber mal vom Scherz abgesehen, wäre ein wenig absichtliche, freiwillige Konfrontation vielleicht gar nicht mal schlecht. Ich tue mich schwer ihr zu glauben dass ihre Ablehnung "echte" Asexualität ist. Zitat:
Es gibt viele Möglichkeiten zusammen mit anderen zu Leben. Andere asexuelle Menschen zum kennenlernen oder zusammenleben in Wohngemeinschaften mit Freunden. Nun hat sie ja Probleme überfordert zu sein usw., hab ich ja auch mitbekommen. Das macht das Zusammenleben auf jeden Fall schwierig. Trotzdem, kann ich mir nicht vorstellen, dass sich dafür keiner finden lässt der geduldig genug wäre dafür... Es klingt alles einfach nicht stimmig was sie möchte. Und genau deswegen tue ich auch alles als vorgeschobene Ausrede ab, die für nichts weiter da ist ihre soziale Unfähigkeit zu decken, ergo sie vor weiterem Schaden zu bewahren. Zitat:
Es gibt keine Fetische die sich langweiligem Sex auseinandersetzen... Genauso wenig wie Ignorier-Spiele. Aber ja, insofern hast du schon recht, denn auch solche Praktiken verlangen natürlich nach Lust oder zumindest Lust auf Konsens oder jegliche andere Begründung die für denjenigen jetzt gerade ausreicht um Sex zuzustimmen. Zitat:
Worauf es hier ankommt ist doch "lässt". Zitat:
Mal ganz davon abgesehen ist es jetzt nicht so schwer sich vorzustellen, wie das Date wohl ausgehen mag, wenn man die ganze Zeit da sitzt und denkt: "Oh nein, und wenn ich den jetzt mag und ich den mag, dann will der morgen Sex..." Zitat:
Wenn man sich doch gar nicht interessiert, wieso will man dann eine Geschlechtsübergreifende gemeinsame Beziehung? Kuscheln könnte man auch mit seiner besten Freundin. Ich mein ich lese daraus einen versteckten Wunsch. Ich wünsch mir auch eine Freundin mit der es spaßig ist und die meine Hobbies teilt, meine Musik hört, meine Filme mag; nur Teenager denken zuerst an Sex. Trotzdem würde ich nicht mit einer Freundin, die alles aufgezählte mit mir teilt, zusammenleben wollen. Das "mehr" darf es dann doch bitte auch noch sein... Und nur zur Referenz, finde ich das ziemlich normal. Aber bei Yella ist der Wunsch nach Gemeinschaft, mit einem Mann, ja da; aber das "mehr" weißt sie von sich aus welchem Grund auch immer. Zitat:
Trotzdem wäre es vielleicht ratsam das mal zu beleuchten. Vielleicht sollte man auch zuerst mal ausschließen, dass sie nicht am Ende nur massive Hormonprobleme hat... Sie wäre nicht die erste frigide Frau dank eines Hormonproblems und keiner hätte es gemerkt. Zitat:
Ich mein, Frauen haben zwar wenig Wert abseits davon Gebärmaschine zu sein, aber man kann's ja wenigstens mal versuchen... (Den Witz versteht nur wer sich bei Pornos auskennt.) Zitat:
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Wenn ich das Gefühl hätte, dass sie sich sicher in dem ist was sie sagt, dann wäre ja alles gut. Aber ich glaube ihr schlicht nicht. Zitat:
Das habe ich nicht gemeint und auch nicht aussagen wollen. Ich bin sehr tolerant gegenüber homosexuellen Menschen. Viele meiner früheren Freunde waren homo und ich hatte nie ein Problem damit und ganz gewiss wollte ich die nicht "heilen". Da hast du mich aber ganz gehörig missverstanden. Nur weil man etwas tun kann, heißt das nicht dass man es auch tun muss. So weit zu gehen zu vergessen dass man es möglich ist, darf man aber nicht gehen. Egal wie sehr die Gesellschaft oder Politik danach verlangt. Wer vergisst wird den gleichen Fehler wiederholen.
Geändert von 0815Nick (24.09.2020 um 13:50 Uhr) |
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24.09.2020, 14:06 | #355 | |||||||||||||||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Vielleicht löst das aber auch eine Blockade, die sich über Jahre aufgebaut hat. Dann kann man ja immer noch forscher werden. Zitat:
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Ich kann mir auch vorstellen, dass der Wunsch, abends zum Beispiel nicht alleine zu sein, mehr so ein romantischer Wunsch ist, den Yella nicht nur momentan nicht umsetzen kann, sondern gar nicht umsetzen mag, weil klar ist, dass aus Nähe noch mehr Stress für sie entsteht. Wenn man extrem viel Ruhe braucht, kann auch der netteste Mann Stress sein. (Als es mir vor ein paar Jahren mit der Erkrankung meiner Mutter sehr schlecht ging, bin ich, wenn ich heimkam, erst einmal ins Bett gegangen, dick eingemummelt, Licht aus, und wollte nicht gestört werden. Also wirklich gar nicht, weil einfach alles zu viel war. Es gibt Zeiten im Leben, da geht eben nichts. Und die können auch mal länger dauern.) Dazu kann ich mir denken, dass wenn man eher ländlich aufwächst, die Rollenbilder so klar sind. Die Freundinnen sind schon lange unter der Haube, haben Kinder, gehen den "natürlichen" Weg. Und man selbst ist quasi das seltsame Überbleibsel. Ich denke, dass in der Hinsicht das Leben in der Stadt Vorteile hat, die das Landleben nicht hat. (Auch Nachteile, ich weiß.) Zitat:
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Und dann hat man ja auch den Konsens, den du selbst ansprichst, im Sinne von "Bitte überrede / zwinge mich zum Sex, wenn ich gerade wirklich keine Lust habe." Aber ich denke, das führt hier zu weit weg. Zitat:
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Sich von diesen Mustern zu lösen ist auch schwierig. Ich kenne das von mir. Für meine Mutter war ich recht schnell irgendwie total wahllos, weil ich mit mehr als einem Mann Sex hatte. Dieses Bild hat sie mir über Jahre eingeimpft, man soll sich gleich für den richtigen entscheiden und den dann heiraten und dann war's das. So dumm das klingt, mich hat es viel Überwindung gekostet, mich davon zu lösen. Zitat:
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24.09.2020, 14:08 | #356 | |||
Dissident
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Teilweise wird das von der Asexualität auch behauptet, und es mag zutreffen. Aber ganz sicher gibt es Menschen, die sich in Asexualität flüchten mussten (aber nicht Yella, nehme ich an). Und die brauchen Hilfe.
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24.09.2020, 14:30 | #357 | ||||
Quotenlesbe
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Mit dem Fehlen bzw. der Missdeutung/dem Übersprung emotionaler Reize und deren Kompensation kenne ich mich aus, damit muss ich mich selbst befassen. Aber das Feld der Asexualität scheint mir noch weit problematischer und auch umfassender zu sein und ich muss auch gestehen, dafür fehlt mir leider die Vorstellungskraft. Und auch das Wissen.
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24.09.2020, 14:41 | #358 | |||
Quotenlesbe
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Was ich meinte war nur, dass man genetisch entweder homo,- hetero, - oder bisexuell ist und man diese "Programmierung" nicht wird umändern können. Die Flucht in homosexuelle Abenteuer, im Gefängnis oder anderen Extremsituationen, sind für mich lediglich kein Gegenbeweis. Teilweise geschehen solche Abenteuer ja auch außerhalb von solchen Situationen, zum Beispiel aus purer Neugier oder Abenteuerlust. Das habe ich selbst auch schon erlebt, mit ganz unterschiedlichen Ausgängen. Das Spektrum reichte von "Es war sehr schön, ist aber nichts für mich" bis Ekel, Flucht und bösem Blut. Deswegen stehe ich auch für solche Experimente nicht mehr zur Verfügung. Ich bin ja auch nicht aus Holz und u.U. tun die Reaktionen sehr weh.
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24.09.2020, 15:01 | #359 | |||
Dissident
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Im Nachhinein geht das nicht. Man sieht tatsächlich unterschiedliche Hirnstrukturen bei Homos und Heteros. Eine spannende Sache.
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24.09.2020, 19:13 | #360 | ||
Special Member
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Ich denke auch, dass die sexuelle Orientierung die man hat (wovon man sich angezogen fühlt und wovon nicht) größtenteils genetisch bestimmt wird und nicht verändert werden kann.
Allerdings habe ich es bisher so verstanden, dass "homosexuell", "bisexuell" und "heterosexuell" dabei eher Kategorien auf einem Spektrum bilden und es eben verschiedenste Ausprägungen geben kann... (siehe z.B. Kinsey Skala). "Heterosexuell" wird ja auch als ausschließliches oder überwiegendes Interesse am anderen Geschlecht definiert, "bisexuell" als ähnliches oder gleich starkes Interesse an beiden Geschlechtern. Daher kann ich mir gut vorstellen, dass Personen die vielleicht eine überwiegende aber nicht ausschließliche Tendenz zu einem bestimmten Geschlecht haben durchaus auch z.B. aus Mangel an anderen Optionen (wie beim Gefängnis Beispiel) oder aufgrund von gesellschaftlichem Druck davon abweichende Beziehungen haben können. Und das die auch nicht immer eine "Lüge" darstellen muss. Dass es aber ihre wirkliche Grundpriorität ändert glaube ich nicht.
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