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Du befindest dich im Forum: Thema Liebe als Diskussionsgrundlage. Hier wird alles besprochen, was mit Liebe, Zwischenmenschlichem und Beziehungsanbahnung zu tun hat. Es soll hier um Grundsatzfragen gehen und nicht um persönliche Probleme! Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge. |
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18.10.2021, 04:53 | #61 | |||
Junior Member
Registriert seit: 10/2021
Ort: Irgendwo in NRW
Beiträge: 16
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Zitat:
Ich gehöre wohl zu den "Betroffenen". Die Hintergründe kann man wohl nicht wirklich pauschal zusammenfassen. Jeder Mensch ist verschieden, hat seine eigene Geschichte und seine Päckchen zu tragen. Für mich liegt es einfach daran, dass ich viel Scheiß miterlebt habe. Sowohl in Beziehungen als auch im Freundeskreis und in der Familie. Also Selbstbewusstsein/Selbstwert = 0, was sich auch auf die Partnersuche auswirkt. Dazu kommt noch, dass ich psychisch erkrankt bin, was die ganze Sache nicht einfacher macht. In einer Beziehung fresse ich alles in mich rein, bis die Bombe am Ende platzt. Dann kommt es meist zum großen Krach und alles geht den Bach runter. Bis es soweit kommt, stecke ich ein, gebe nach und gebe mehr, als ich habe. Zumindest war es bis zum Ende meiner letzten Partnerschaft so. Meine letzte Beziehung (fast 5 Jahre) ist jetzt 6 Jahre her. Als ich es damals beendet habe, habe ich beschlossen, erst an mir selbst zu arbeiten, ehe ich mich auf einen neuen Partner einlasse. Es lag nicht einmal unbedingt nur an meinem damaligen Partner. Ja, wir haben beide viel falsch gemacht, aber letztlich habe ich meine Probleme mit in jede neue Partnerschaft genommen. Das würde ich auch tun, wenn ich jetzt jemanden kennenlernen würde, daher halte ich mich zurück. Zwar habe ich mich in den letzten Jahren zum Positiven verändert, würde aber noch nicht behaupten, bereits reif genug für eine neue Beziehung zu sein. Daher bleibe ich vorerst für mich, auch, wenn der Wunsch nach einem neuen Partner wieder sehr groß ist. Aber ich glaube, ich bin einfach noch nicht so weit. Wie könnte ich erwarten, dass mein Partner mich bedingungslos liebt, wenn ich mich selbst nicht lieben kann? Und ich glaube, wir alle wissen, dass Selbstzweifel/Selbsthass nur das Schlechteste aus uns Menschen hervorholt.
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18.10.2021, 20:54 | #62 | |||
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
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Themenstarter
Hallo CreepSkull,
danke für deinen Beitrag. Zitat:
das so in Ordnung für dich oder eher gegenteilig, aber Du hast dich den- noch nichts anderes getraut? Würdest Du heute anders handeln wollen?
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19.10.2021, 06:33 | #63 | |||
Junior Member
Registriert seit: 10/2021
Ort: Irgendwo in NRW
Beiträge: 16
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Zitat:
Es war nicht in Ordnung, aber ich konnte damals einfach nicht anders. Ich hatte eine so furchtbare Angst vor Ablehnung / Verlust, dass ich alles dafür getan hätte, um diese falsche Harmonie zu wahren, indem ich nachgebe. Zwar habe ich es schon damals anders gesehen, konnte aber nicht nach meinem Gefühl handeln. Heute wäre das wohl anders, obwohl ich das nicht so genau sagen kann, da ich ja, wie gesagt, seit 6 Jahren allein bin. Aber schon allein vom Gefühl her, wäre es wohl nicht mehr ganz so wie damals.
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19.10.2021, 14:18 | #64 | |||
Special Member
Registriert seit: 02/2016
Ort: BW
Beiträge: 2.846
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Zitat:
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19.10.2021, 18:41 | #65 | ||
Special Member
Registriert seit: 01/2014
Ort: Deutschland
Beiträge: 3.538
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Es ist in jedem Fall verkehrt, wenn jemanden in einer Beziehung etwas stört, all die Störungen aufsammelnd in sich hineinzufressen und dann mit einem Knall platzen zu lassen. Das ist auch gegenüber dem Partner unfair.
Probleme in einer Beziehung sollten zeitnah angesprochen und dann nach Möglichkeit ausgeräumt werden. Und nicht angesammelt! Sonst kommt es beim Trennungsdialog zu solchen Aussagen: Sie: "Du hast in den Jahren unseres Zusammenseins nicht einmal die Geschirrspülmaschine ausgeräumt." Er: "Du hast in den Jahren unseres Zusammenseins nicht einmal gesagt, dass ich das soll. Ich dachte, es sei Dir wichtig sei zu bestimmen, wohin das jeweilige Geschirr nach der Reinigung in der Geschirrspülmaschine kommt."
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20.10.2021, 12:50 | #66 | |||
Junior Member
Registriert seit: 10/2021
Ort: Irgendwo in NRW
Beiträge: 16
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Zitat:
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20.10.2021, 12:50 | #67 | |||
Junior Member
Registriert seit: 10/2021
Ort: Irgendwo in NRW
Beiträge: 16
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Zitat:
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21.10.2021, 11:23 | #68 | ||
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Registriert seit: 01/2015
Beiträge: 9.567
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Eine Ex-Partnerin von mir habe ich auf die im Eingangsthread beschriebene Weise erlebt. Als wir in der Kennenlernphase waren, gab es noch keine Streitpunkte, da alles recht locker war - insofern war es noch "unsichtbar". Irgendwann fiel es mir auf, und ich interpretierte es zunächst als eine harmonische Ader ihrerseits. Mit der Zeit wurde es jedoch deutlich, dass geimensame Meinungsverschiedenheiten nicht geteilt, sondern grundsätzlich unter den Tisch gekehrt wurden. Lieber direkt "ja, ok" sagen, anstatt sich einer Sache zu stellen. Das war für mich eine frustrierende Erfahrung, da ich mich unweigerlich als der "Meckerfritze" empfand, während sie Probleme geflissentlich übersah. Außerdem empfand ich uns dahingehend nicht als Team, sondern als zwei Einzelplayer, die kommunikativ scheiterten. Mit der Zeit merkte ich, wie der Respekt von meiner Seite ihr gegenüber nachließ. Ich empfand sie zunehmend als "Fähnchen im Wind". Mehrere Aussprachen diesbezüglich, worin ich sie bat, mir bitte Contra zu geben und mir auch mal den Kopf zu waschen, wenn ich mal Unsinn verzapfen sollte oder zumindest ihren Standpunkt zu vertreten, sodass man sich zusammen in der Beziehungsebene wiederfindet, scheiterten. Von ihrem Bruder habe ich dann erfahren, dass sie in der Familie bereits als Kind immer verhöhnt oder sogar geschlagen wurde, wenn sie "als Nesthäkchen" ihre Meinung kundtat. Sie hat sich daraufhin über die Jahre immer weiter zurückgezogen und hat die "Flucht" (sowohl als auch) als einzig umsetzbare Lösung definiert.
Die Beziehung ist dann recht bald geendet, weil ich merkte, dass mein Wertegefühl ihr gegenüber nachließ und ich einfach keine relevanten tiefgreifenden Emotionen aufbauen konnte.
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22.10.2021, 01:48 | #69 | |||
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
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Themenstarter
Zitat:
bin, habe ich ja selbst noch um vieles schlimmere Lebensgeschichten erfah- ren müssen. Die von dir hier geschilderte, nimmt mich tendenziell eher so- gar noch mit, weil ich "vermute" (denke) dass man zeitgleich ggf. hätte je- manden mitnehmen können. "Mitnehmenkönnen" bzw. "Daseinkönnen" oder "Zuhörenkönnen" usw. hieß in unseren Familienkreisen einfach: am jeweiligen Menschen zu blei- ben. Bei uns zählt Familie usw. halt viel mehr und vor allem, das Men- schliche dahinter usw. usf. Ich vermisse solche Sachen in Deutschland und ihm sog. Heute, sehr. Auf der anderen Seite ist es halt einfach gut, zu wissen, dass diese Sachen, hier und dort, aber auch in der "Heimat" immer zu noch gibt. Und mit "Heimat" sind hier ganz sicher keine nationalistischen oder völ- kischen Gruppierungen usw. gemeint. No, no, good night...
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22.10.2021, 15:00 | #70 | ||
lass das!
Registriert seit: 01/2001
Beiträge: 35.596
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Das hat wohl weniger etwas mit Deutschland zu tun als mit den Leuten, mit denen man sich umgibt.
Ich würde auch irre, wenn ich jemanden an meiner Seite hätte, der keine eigene Meinung hat bzw. sich nicht traut, diese zu äußern. Das hat überhaupt nichts mit streitlustig zu tun, sondern mit Persönlichkeit. Es ist anstrengend, wenn jemand immer widerspricht, um des Widersprechens willen, aber es ist ebenso anstrengend, wenn jemand jeder noch so kleinen Meinungsverschiedenheit aus dem Weg geht. Man muss nicht auf alles eine Replik haben, aber sich so ganz rausnehmen macht das Gegenüber ungreifbar und damit fremd.
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