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Du befindest dich im Forum: Thema Liebe als Diskussionsgrundlage. Hier wird alles besprochen, was mit Liebe, Zwischenmenschlichem und Beziehungsanbahnung zu tun hat. Es soll hier um Grundsatzfragen gehen und nicht um persönliche Probleme! Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge.

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Alt 29.01.2022, 12:11   #1
Ernst35
Junior Member
 
Registriert seit: 01/2022
Beiträge: 6
Kinderwunsch - anders überlegen wegen Gesamtumständen

Hallo zusammen,

ich bin 35 Jahre und nur wenige Monate älter als meine Freundin.
Wir sind seit etwas mehr als 2,5 Jahren zusammen, und wohnen auch zusammen. Insgesamt läuft es derzeit eigentlich ganz gut zwischen uns.

Sie möchte heiraten, wünscht sich Kinder, möchte ein Haus kaufen.
Als wir uns kennenlernten, wollte ich das alles auch (nicht sofort, sondern erst nach ein paar Jahren wenn man sich kennt). Also nach der Allgemeinen Vorstellung der Mehrheit wäre das JETZT soweit.

Je mehr ich mich mit diesem Thema jedoch befasse, desto weniger möchte ich es. Ich sehe bei meinem Bruder was das alles für eine Belastung ist. Die beiden haben nen Berg voll Schulden und müssen zahlen bis zur Rente, sie haben kaum Zeit für die Beziehung, noch weniger für sich selbst. Urlaub ist auch nicht mehr drin... So richtig glücklich wirken sie auch nicht mehr...

Unser Leben ist jetzt schon ein Hamsterrad. Wir sind beide beruflich fest eingebunden und keiner von uns will wirklich groß beruflich zurücktreten.

Während ich schon gesagt habe, dass ich nicht unbedingt Kinder haben muss, stellt es sich für sie etwas anders da. Sie will unbedingt, und die Betreuung nach einem halben Jahr soll dann über eine Tagesmutter erfolgen.

Unser Alltag ist jetzt schon sehr stressig. Freie Zeit bleibt kaum. Ich stecke bereits jetzt schon sehr mit Freunden und Hobbies zurück, was mich stark belastet. Sie neigt dazu auch die Freizeit komplett zu verplanen, da muss ich sie häufiger bremsen. Wir haben unterschiedliche Vorstellung was man mit seiner Lebenszeit bzw. Freizeit anstellt.

Ehrlich gesagt, ich habe aktuell gar keine Lust mir mein Leben noch stressiger zu machen und diese nächsten Schritte zu gehen. Wir werden aber auch nicht jünger. Aber ich liebe Sie!

Ich habe die Befürchtung, dass unsere Beziehung weder ein Kind noch die einseitige Absage eines Kinderwunsches überstehen wird.

Ich bin etwas verzweifelt was ich tun soll. Bekommen wir Kinder, kann ich mir nicht vorstellen, dass Ich bzw. auch wir ein Leben führen, das wir uns gewünscht haben. Ziehe ich den Kinderwunsch zurück, dann zerbricht die Beziehung ebenso.

Ist es denn aus eurer Sicht moralisch vertretbar, sich wegen der Gesamtsituation sich das mit dem Kinderwunsch anders zu überlegen?
Die Vorstellung fühlt sich einfach nicht gut an.

Danke
Ernsti
Ernst35 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.01.2022, 12:11 #00
Administrator
Hallo Ernst35, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 29.01.2022, 12:31   #2
HW124
 
Registriert seit: 07/2010
Ort: Am Rande der Lüneburger Heide
Beiträge: 11.211
Natürlich ist es legitim!

Wenn Du es nicht mehr willst bzw. Dir jetzt schon davor graut dann lass es!

Und wenn sie es nicht einsieht dann ist sie eh nicht die 'Richtige'...

Ich seh es doch in meinem Umfeld, der Bengel meiner Lebensgefährtin (dein Alter), nach der Geburt des dritten Kindes ist die Beziehung zerbrochen, sie sind nun auch offiziell geschieden.

Muß man das haben?
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Alt 29.01.2022, 13:03   #3
Robertalk
Special Member
 
Registriert seit: 01/2014
Ort: Deutschland
Beiträge: 3.538
Das ist ein sehr ernstes Thema. (M.E. eines der ernstesten Themen, die es gibt.)

Vielleicht ist ja so eine Seite hilfreich: https://www.kita.de/wissen/kind-ja-oder-nein/

Meine Meinungen:
* Kita mit 1/2 Jahr ist illusorisch.
* Irgendeiner muss in aller Regel beruflich zurücktreten (1/2 Stelle), am besten beide hätten die Möglichkeit 75% zu arbeiten.
* Frauen mit guter Ausbildung werden als Nur-Hausfrau meist sehr unzufrieden.
* Sehr hilfreich kann es (leider immer noch) sein, wenn man Hilfe von irgendeinem Großelternpaar o.ä. hat, die einem das Kind mal Halbtageweise "abnimmt".
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Alt 29.01.2022, 16:11   #4
MiaMarietta
Special Member
 
Registriert seit: 02/2016
Ort: BW
Beiträge: 2.846
Naja, man bekommt ja die Elternzeit bezahlt. Das Geld kann man entweder splitten und sich auf zwei Jahre verteilt auszahlen lassen oder nur ein Jahr in Anspruch nehmen und jeden Monat den vollen Betrag des Elterngeldes erhalten. Vater und Mutter können sich die Elternzeit teilen. Mir erscheint es da auch nicht logisch, das Kind mit sechs Monaten schon zur Tagesmutter geben zu müssen und mir erscheint es sinnvoll, zu klären, wer denn wieviel Zeit in das Kind investieren möchte. Für mich klingt das nämlich nicht so, als wäre die Bereitschaft dafür ausreichend genug vorhanden. Ein Kind sollte Zeit mit den Eltern verbringen können, die auch qualitativ einiges hergibt und nicht nur die Anwesenheit der inzwischen müden Eltern beinhaltet.

Ich finde deine Zweifel gerechtfertigt und finde, dass ihr darüber sprechen solltet. Falls du es dir alleine nicht zutraust, könntet ihr ja eventuell eine entsprechende Beratungsstelle aufsuchen, die euch dann vielleicht auch hinsichtlich der rechtlichen Seiten bezüglich der Schwangerschaft und Elternzeit aufklären kann, was ja immerhin auch eine Orientierungshilfe sein könnte.
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Alt 29.01.2022, 17:13   #5
Matze1985
Landvogt
 
Registriert seit: 04/2010
Ort: Sachsen
Beiträge: 7.952
Zitat:
Zitat von Ernst35 Beitrag anzeigen
Unser Leben ist jetzt schon ein Hamsterrad. Wir sind beide beruflich fest eingebunden und keiner von uns will wirklich groß beruflich zurücktreten.
Zitat:
Zitat von Ernst35 Beitrag anzeigen
Unser Alltag ist jetzt schon sehr stressig. Freie Zeit bleibt kaum.
Die Ausgangslage wäre zumindest suboptimal beim Thema Kind. Wenn ihr schon jetzt keine Zeit habt - vielleicht wäre es zielführend generell einmal den Alltag auf den Prüfstand zu stellen.
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Alt 31.01.2022, 10:09   #6
Damien Thorn
_______________
 
Registriert seit: 01/2015
Beiträge: 9.567
Falls Du die Sache vertrauenserweckend angehen möchtest, würde es sich anbieten, dass Du mit Deiner Partnerin ein ernsthaftes Gespräch anstößt, in dem Du ihr Deine expliziten Sorgen und Beweggründe mitteilst. Dann besteht eine Chance, dass sie sich das durch den Kopf gehen lässt und sich mit Dir einigt. Falls nicht, wird es ohnehin auf eine Trennung hinauslaufen, wenn Du nicht gegen Deine Interessen und Überzeugung handelst. Das würde aber früher oder später auch passieren, wenn Du solch ein Gespräch aussitzt, da sie sicher nicht vergessen wird, dass ihre biologische Uhr abläuft. Es wird bis dahin nur einfach nervig werden, mit immer dringlicherer Anfrage ihrerseits. Oder im schlimmsten Fall übergeht sie Dich einfach und lässt heimlich ihre Verhütung weg oder geht fremd, ggf. um sich schwängern zu lassen etc. Aber selbst wenn sie es gegen ihren Willen im Sand verlaufen lässt, wird sie höchstwahrscheinlich ein unglückliches Leben führen und könnte in vermehrtem Streit und Dauervorwürfen münden.

Generell sollte es nicht das Ziel sein, egal wie in der Komfortzone zu bleiben, sondern sich zu entwickeln, auch wenn das bedeuten sollte, von einem inkompatiblen Partner abzulassen.
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Geändert von Damien Thorn (31.01.2022 um 10:13 Uhr)
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Alt 31.01.2022, 16:07   #7
Abnormal
Member
 
Registriert seit: 10/2009
Ort: Bremen
Beiträge: 207
Ich habe irgendwo mal den Spruch gelesen das man nur dann Kinder bekommen sollte wenn man sich diese wirklich, wirklich wünscht.
Bei dir scheint das nicht der Fall zu sein und ich finde es gut das du das so realistisch siehst.
Ich frage mich eher bei deiner Freundin ob sie sich wirklich klargemacht hat das ein eigenes Kind eben auch jede Menge Verzicht und Verantwortung bedeutet.

Eine Tagesmutter nach einem halben Jahr klingt erstmal gut durchdacht, klar. Aber überleg mal das es schon an Kita-Plätzen viel zu wenig gibt.
Ich glaube nicht das das bei Tagesmüttern anders sein wird, denn da werden sich sicher viele Eltern hinwenden die keinen Kita-Platz bekommen haben, aber trotzdem arbeiten wollen.

Und selbst wenn das für euch so ablaufen sollte ist ein Kind ja kein kleiner Motor der reibungslos vor sich hinarbeitet.
Ein Kind kann krank werden, quengelg sein, allein für die Eingewöhnung nehmen sich viele Eltern frei, es gibt U-Untersuchungen usw usw.
Ich kann mir kaum vorstellen wie ihr euer berufliches Leben so stemmen wollt dir jetzt ohne Einschränkungen zumindest einzuplanen.
Vor allem weil du schreibst das ihr JETZT SCHON sehr eingespannt seid und wenig Zeit habt.

Ich würde mit deiner Freundin ganz wertfrei über eure Vorstellungen reden und schauen ob sie sich solche Sachen überhaupt klar gemacht hat.
Und umgekehrt ist ein eigenes Kind ja auch nicht nur die Hölle auf Erden sondern hat durchaus auch schöne Seiten

Wenn sie trotz allem Kinder will, du allerdings nicht sehe ich eine Trennung auch als das beste.
Denn so seid ihr ja beide nicht glücklich.
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Alt 31.01.2022, 19:12   #8
Robertalk
Special Member
 
Registriert seit: 01/2014
Ort: Deutschland
Beiträge: 3.538
Für ein Kind spricht natürlich, dass das die einzige Möglichkeit ist, eigene Gene weiterzugeben.
Ansonsten bleibt sowieso nichts über.
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Alt 01.02.2022, 02:44   #9
Robertalk
Special Member
 
Registriert seit: 01/2014
Ort: Deutschland
Beiträge: 3.538
Auch ich plädiere dafür, dass Thema unbedingt zeitnah anzusprechen.
Da Themen mit Konflktpotential zu zweit oftmals schwierig sind, wäre zu überlegen, ob man nicht weitere Personen mit deren Gedanken zu dem Thema einbeziehen kann. (ein befreundetes Pärchen mit Kindern, ein befreundetes Pärchen ohne Kinder usw.)
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Alt 01.02.2022, 07:50   #10
Kronika
Special Member
 
Registriert seit: 08/2010
Ort: RLP
Beiträge: 5.398
Impulse und Erfahrungswerte kann man sich sicherlich holen bei Paaren die sich für den einen oder den anderen Weg entschieden haben - die Diskussion wie man es selbst lösen will muss aber meiner Ansicht nach am Ende trotzdem zu zweit stattfinden. So etwas will man doch nicht vor Dritten ausdiskutieren oder gar entscheiden. Da kommen sie um das Konfliktpotential nicht drumrum. Es ist halt ein Konflikt. Einer der fundamentalsten die man haben kann sogar.

Ich finde dass 'Gene weitergeben' doch kein ernsthafter Grund ist um ein Kind zu bekommen? Was für einen Selbstzweck sollte das haben? Dass man glaubt die Welt kommt in der Zukunft nicht ohne die eigenen Gene aus? Wenn man das will kann man auch bei der Samenbank spenden
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