Damien Thorn

Ist doch Jacke wie Hose, wie das Wort dafür letztendlich heißt. Der urspüngliche Einwand war ja, dass Du annahmst, dass eine emotionale Affäre für die Beziehung nicht gefährlicher sein könne als eine (wie Du sagtest) "richtige" Affäre - und das ist eben ein Trugschluss. Reinen Sex kann man abhaken. Emotionen binden weitaus mehr, und es ist m.E. ein Denkfehler, das im Vergleich zu verharmlosen.

erdmännchen

Emotionen bleiben aber im Kopf. Und auf der Ebene der Handlungen, des äußerlich Wahrnehmbaren, bleibt man Freunde, Nachbarn, Kollegen oder sonstwas.

Außerdem sind Emotionen in ihrer Intensität sehr variabel, gewissermaßen "analog", und wie zieht man dann die Grenze? (auch außerhalb des Emotionalen gibt es ja Dinge, die eine aktuelle Partnerschaft oft nicht bieten kann, z.B. bestimmte Interessen, die die Partnerin nicht teilt, die Kameradin aus dem Sportverein aber schon). Sex hingegen ist "digital", er hat entweder stattgefunden (1) oder nicht (0). Ein trennscharfes Kriterium.

Damien Thorn

Der Mensch ist ein emotionales Wesen. All seine Entscheidungen werden primär emotional gesteuert. Wenn der Umgang mit einer dritten Person immer emotionaler wird, bleibt es eben nicht nur im Kopf, sondern kann sich schnell in Entscheidungen niederschlagen, die für die bestehende Beziehung sehr real werden. Spätestens dann, wenn sich der/die Betreffende umorientiert oder sich in der Partnerschaft immer distanzierter verhält.

Mag sein, aber nur weil man Sex hatte, muss man noch lange nicht die Partnerschaft infrage stellen. Und ein gereifter Mensch denkt weiter, als das Prinzip "Penis in Vagina" auf höchstem Podest zu stellen. Denn das würde nur zeigen, dass diese Person auf emotionaler Basis vollkommen unampfänglich wäre und der Partner sich dann ggf. zurecht umorientiert. Solch einen Denkfehler machen z.B. unreife Machos, die glauben, es sei das Maß aller Dinge, sich auf die Brust zu trommeln, ihr Bein zu heben und sich mit Grunzgeräuschen ihr Revier zu markieren und zu glauben, nur weil sie ihre "Alte" ordentlich durchbürsten, sie der Obermacker sind, bei dem die Partnerin vor Ehrfurcht in die Knie geht. Die lachen sogar jenen Typen aus, der ohne Sex eine Beziehung zur Partnerin aufbaut, weil sie ihn ja nicht "ranlässt". Und stehen dann wie der Ochs vor'm Berg, wenn sie plötzlich Single sind, weil die Partnerin genug von der eintönigen Stupidität der Beziehung hat. Diese Leute merken dann erst, wie sehr sie den Anschluss verloren haben und dass sie so etwas wie Zuneigung und Bindung nicht in eine Frau hineinvögeln können.

Ist natürlich ein übertriebenes und klischeehaftes Beispiel, soll aber verdeutlichen, wie fatal es sein kann, den Wert der Beziehung oder die Gefahr/Potenzial einer Affäre vorwiegend an Sex zu messen.

Nick88

@Erdmännchen

Ok. Dann habe ich dich bisher richtig verstanden. Das sind logische Schlussfolgerungen und spiegeln sich zum großen Teil auch in der Realität wieder. Wie bist du denn eigentlich auf dieses Thema gekommen ?
Beziehungsweise in welchem Zusammenhang ist es dir im Alltag begegnet ?

@DamienThorn

Zu deiner Antwort auf meinen Beitrag sage ich besser nichts denn es wäre pure Zeitverschwendung mehr als unbedingt notwendig mit dir zu schreiben.
@Erdmännchen ist mit seinen Gedanken und Schlussfolgerungen schon in der richtigen Richtung unterwegs und hat es ganz verständlich erklärt. Warum scheiterst du schon an solchen Beiträgen ? Ist nicht schlimm wenn es intellektuell zu hoch für dich ist. Keine Schande. Vielleicht kommst du auch noch intellektuell auf eine höhere Stufe wenn du fleißig bist. Gib nicht auf

erdmännchen

Liest man gelegentlich in Artikeln, manchmal auch hier im Forum.

Nick88

@Erdmännchen

Inwieweit hast du denn mittlerweile für dich konstruktive Antworten zu diesem Thema finden können ?

erdmännchen

Mir geht es gar nicht so sehr um konstruktive Antworten, sondern wie darüber allgemein gedacht wird.

Matze1985

Sicher?

Dann würde es ja nie zu Affären/Ehebruch/Betrug oder Scheidungen kommen, wo Dritte involviert bzw. mit verantwortlich sind, weil wir alle brav trennen zwischen Gefühl und Körperlich.

Doch alles beginnt ja erst mal im Kopf.

Die eigene Fantasie hat durchaus Einfluss auf unser Handeln. Also hat der Begriff "emotionale Äffare" schon seine Berechtigung.

erdmännchen

Das ist richtig, alles beginnt im Kopf. Aber dort ist auch die Entscheidung: Entweder geht es in Richtung intensive Zärtlichkeiten, Sex, Verheimlichung usw., also alles, was wir uns unter einer Affäre vorstellen. Oder eben, man entscheidet sich, diesen Weg nicht zu gehen und trotz möglicherweise sehr intensiver Gefühle nicht weiter zu gehen. Möglicherweise ist dies auch nur vorübergehend. Aber eine Affäre ist es eben zu diesem Zeitpunkt nicht.

Matze1985

Ich denke, das entscheidet dann der Partner. Intensive Gefühle für jemanden Anderen - das kann schon ein Problem sein für manche Beziehungen. Jeder/Jede zieht seine persönlichen Grenzen.